Motorsport DTM
Abt bei DTM-Fahrerwahl vor komplettem Neustart: Tausch mit Grasser für 2026?
Wird das Abt-Team im zweiten DTM-Jahr mit Lamborghini und mit dem neuen Temerario GT3 wieder zu alter Stärke zurückfinden? Genau das hatte der Ex-DTM-Verantwortliche Martin Tomczyk beim Saisonfinale vor rund zwei Monaten für 2026 angekündigt, doch beim Fahrerduo zeichnet sich kommendes Jahr ein kompletter Neustart ab.
Wie Motorsport-Total.com bereits vor fast zwei Monaten berichtete, ist Mirko Bortolotti nach der enttäuschenden DTM-Titelverteidigung auf dem Weg zum Grasser-Team, wodurch ein Markenwechsel der Österreicher vom Tisch ist. Aber nicht nur auf das Lamborghini-Aushängeschild muss Abt 2026 verzichten.
Denn laut Informationen von Motorsport-Total.com steht auch Nicki Thiim nicht mehr zur Verfügung. Der Däne, der nach wie vor bei Aston Martin Werksfahrer ist, erhält von seinem Arbeitgeber keine Lamborghini-Freigabe für die DTM mehr und ist auf dem Weg zum Aston-Martin-Team Comtoyou.
Bortolotti zu Grasser, Engstler zu Abt?
Aber wie reagiert Abt auf die schwierige Situation? Wie man hört, soll es 2026 zu einem Fahrertausch zwischen den beiden rivalisierenden Lamborghini-Teams Grasser und Abt in der DTM kommen: Während Bortolotti zur österreichischen Truppe von Gottfried Grasser zurückkehrt, mit der er bereits große Erfolge feierte, steht Luca Engstler vor einem Wechsel zu Abt.
Der zweimalige DTM-Rennsieger der Saison 2024 hatte 2025 beim Grasser-Team ein schwieriges Jahr an der Seite des inzwischen zu BMW gewechselten Jordan Pepper, wodurch ein Tapetenwechsel für den Lamborghini-Werksfahrer durchaus Sinn ergibt.
Abgesehen davon stammt Engstler wie das Abt-Team, das nach Sportdirektor Tomczyks DTM-Abgang wieder von Thomas Biermaier geleitet wird, aus dem Allgäu. Und der 25-Jährige war bereits dieses Jahr Teil des Fahreraufgebots von Abt auf der Nürburgring-Nordschleife.
Temerario-Entwicklungsfahrer als Abts neuer DTM-Hoffnungsträger?
Das gilt auch für den Fahrer, der 2025 sein Teamkollege werden soll: Wie wir aus unterschiedlichen Quellen erfahren haben, soll es sich dabei um den Italiener Marco Mapelli handeln. Der Lamborghini-Werksfahrer absolvierte bisher gemeinsam mit Landsmann Andrea Caldarelli den Großteil der Entwicklungsarbeit mit dem neuen Temerario GT3, der 2026 in der DTM den Huracan ersetzt.
Zudem wurde Mapelli am 26. November von Lamborghini auch beim Test für den neuen DTM-Reifen von Pirelli in Le Castellet eingesetzt - den zweiten Testtag bestritt Bortolotti.
Mapelli gilt wegen seines guten Feedbacks als hervorragender Entwicklungsfahrer, aber ist der 38-Jährige auch schnell genug, um in der DTM regelmäßig um Siege oder gar den Titel zu fahren? Die Abt-Mannschaft setzt den Mann aus der Lombardei bereits seit drei Jahren auf der Nürburgring-Nordschleife ein, wo dieser ein absoluter Leistungsträger ist.
Ist Mapelli in der DTM so schnell wie auf der Nordschleife?
Man darf aber nicht vergessen, dass Mapelli die Tücken der Nordschleife wie kaum ein anderer kennt, weil er bereits neunmal beim Klassiker am Start war und auch Entwicklungstests und Rekordfahrten auf der Kultstrecke absolviert hat, was seine Stärke auf dem fordernden Eifel-Kurs erklärt.
Neben dem neuen Temerario GT3 kennt Mapelli auch den Großteil der DTM-Strecken, weil er bereits mehrmals im ADAC GT Masters am Start war und die Serie zuletzt 2023 für das Grasser-Team bestritt. Das Qualifying gilt aber nicht unbedingt als große Stärke Mapellis, was in der DTM ein Thema werden könnte, denn dort sind die Startplätze besonders wichtig.