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Motorsport DTM

Abt gibt Einblick in interne Zahlen: So teuer ist eine DTM-Saison wirklich!

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© ABT Sportsline

Wie viel kostet eine komplette DTM-Saison für ein Team? Diese Frage spielt in der aktuellen Phase, in der die Teams ihre Programme und die Budgets für die kommende Saison aufstellen, eine entscheidende Rolle. Jetzt hat Ex-Rennfahrer Daniel Abt, der beim Tuningunternehmen Abt inzwischen Marketingchef ist, genau aufgeschlüsselt, was das Traditionsteam für ein Jahr in der DTM ausgibt.

"Da wir in der GT3-DTM private Teams sind, gibt es zwar ein bisschen Werksunterstützung - aber den Großteil der Kosten müssen wir selbst stemmen", stellt Daniel Abt auf LinkedIn klar. Seine Rechnung für das Lamborghini-Team ergibt, dass der Einsatz von zwei Boliden insgesamt über drei Millionen Euro verschlingt.

Das deckt sich mit den Informationen von Motorsport-Total.com, dass eine DTM-Saison - je nach Fahrzeug und Aufwand - ab 1,5 Millionen Euro pro Auto durchführbar ist. Es gibt Teams, die sogar über zwei Millionen ausgeben. Spannend ist aber vor allem Abts genaue Aufschlüsselung der Kosten.

Unfallschäden kosten bis zu 300.000 Euro

Wie die aussieht? Pro GT3-Auto berechnet der langjährige Formel-E-Pilot 429.000 Euro netto. Das ergibt für zwei Boliden 858.000 Euro. Damit ist Abt noch auf der günstigen Seite, denn Boliden wie der für 2026 mit dem Evo-Paket versehene Porsche kosten sogar 573.000 Euro, der überarbeitete Ferrari sogar im Bereich von 700.000 Euro.

Für Unfallschäden geht Abt - je nach Ausmaß - von 100.000 bis 300.000 Euro aus. Die meisten Teams versichern ihre Boliden, doch auf manchen Strecken wie dem Norisring ist es gar nicht möglich, eine Versicherung für die Rennfahrzeuge zu finden, weil das Crashrisiko so groß ist.

Reifen als ordentlicher Kostenfaktor

Die Reifen verursachen bei Abt Kosten von 250.000 Euro pro Saison. Einen Pirelli-Reifensatz erhält man für 2.244 Euro. An den acht Rennwochenenden dürfen pro Auto insgesamt 37 Slicks genutzt werden, was für eine ganze Saison 166.000 Euro ergibt. Dazu kommen noch Reifen für die Tests und Regenreifen, wodurch man in den von Abt genannten Bereich kommt.

Für den Sprit berechnet Daniel Abt bei zwei Autos 50.000 Euro. In der DTM wird seit dieser Saison der synthetische Kraftstoff von Coryton genutzt, der pro Liter 6,18 Euro netto kostet.

Die Reisekosten fallen in einer DTM-Saison zwar deutlich geringer aus als in der Formel 1 oder in anderen internationalen Rennserien. Abgesehen von den limitierten Testfahrten gibt es pro Saison acht Rennwochenenden - davon nur zwei außerhalb Deutschlands. Abt kommt aber trotzdem auf 220.000 Euro.

Personal als größte Kostenstelle

Die Einschreibung für die DTM-Saison kostet beim ADAC pro Fahrzeug 100.000 Euro, wodurch weitere 200.000 Euro weg sind.

Der größte Posten sind aber die Personalkosten: Rund eine Million Euro fließen pro Saison in die Gehälter der etwas weniger als 20 Abt-Teammitglieder des DTM-Projekts - darunter Teammanagement, Ingenieure und Mechaniker. Und dann wären da noch die LKW, die das Team für die Renneinsätze benötigt, für die ebenfalls pro Saison 350.000 Euro benötigt werden.

Wenn man all das zusammenrechnet, bewegt sich der Wert - je nach Schäden - zwischen 3.028.000 und 3.228.000 Euro. "Weitere Dinge, wie die Transportversicherung, generelle Versicherungen, Marketing, Teamkleidung oder Fahrergehälter kann ich euch leider nicht mitteilen", ergänzt Daniel Abt. Das zeigt, dass es noch weitere Kostenfaktoren gibt, wobei viele Teams auf Werksfahrer setzen, deren Bezahlung der Hersteller übernimmt.

Sponsorengeld und Werksunterstützung meist nicht ausreichend

Wenn man bedenkt, dass Teamsponsoren in der DTM selten mehr als 400.000 Euro pro Auto ausgeben, selbst wenn sie das Design des gesamten Fahrzeugs übernehmen dürfen, wird klar, warum es für die Teams so schwierig ist, ein DTM-Projekt auf die Beine zu stellen - und warum sich teilweise auch die Fahrer am Budget beteiligen müssen.

Manche Teams kommen auch in den Genuss von finanzieller Unterstützung durch den Hersteller. Diesbezüglich gibt es unterschiedliche Modelle: In der Regel beträgt die Werksunterstützung selten mehr als eine halbe Million pro Fahrzeug.

Manche Hersteller bieten die Fahrzeuge als Leihgabe kostenlos an, wodurch die finanzielle Unterstützung geringer ausfällt. Teilweise werden auch kostenlose Ersatzteile angeboten.

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