Motorsport DTM
Abt reagiert auf enttäuschende Saison: DTM-Aus für Sportdirektor Tomczyk!
Abt reagiert auf die schwächste Saison des Teams in der DTM-Geschichte mit einem Führungswechsel: Sportdirektor Martin Tomczyk wird nach dem enttäuschenden ersten Lamborghini-Jahr des einstigen Audi-Teams, in dem Champion Mirko Bortolotti als bester Abt-Pilot nur 14. in der Gesamtwertung wurde, nicht mehr für den DTM-Einsatz zuständig sein.
Diese Funktion übernimmt nun wieder Abt-Geschäftsführer Thomas Biermaier, der diese Rolle schon vor Tomczyks Ankunft im Jahr 2023 innehatte. Was jetzt mit Tomczyk passiert?
Der Ex-DTM-Champion, der Ende 2021 seine Profikarriere beendet hatte, soll noch bis Mai den Abt-Einsatz beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring leiten. Wie es danach mit Tomczyk weitergeht, lässt das Team offen, was auch eine komplette Trennung nicht ausschließt.
Tomczyks Erklärung für DTM-Aus: "Familie zu kurz gekommen"
"Thomas und ich haben uns in den vergangenen Wochen intensiv Gedanken über eine neue Teamstruktur für Abt Sportsline gemacht", erklärt Sportdirektor Tomczyk. "Die Entscheidung, die DTM abzugeben, ist mir nicht leichtgefallen."
Der Ex-Rennfahrer, der nach Ende seiner Rennfahrer-Karriere 2022 bei der DTM-Organisation ITR als Repräsentant fungierte, nennt private Gründe als Ursache für den Rückzug.
"Ich habe gemerkt, dass ich mir mehr Zeit für meine Familie und private Projekte wünsche. Ich bin nach meiner aktiven Laufbahn direkt ins Management eingestiegen - erst bei Gerhard Berger, dann bei Abt. Deshalb ist die Familie etwas zu kurz gekommen", erklärt er.
"Was nach Mai 2026 passiert, wird sich zeigen. Mein voller Fokus liegt jetzt erst einmal darauf, das 24-Stunden-Rennen perfekt vorzubereiten", lässt Tomczyk seine Zukunft vorerst offen.
Zusammenarbeit mit Tomczyk "noch bis Mai" bestätigt
Biermaier stellt währenddessen klar, dass Tomczyks Vertrag als Abt-Sportdirektor bereits im vergangenen Monat endete, man aber wegen der enormen Doppelbelastung in der ersten Jahreshälfte auf die Dienste Tomczyks nicht verzichten möchte.
"Wir sind dabei, uns für 2026 und darüber hinaus bestmöglich aufzustellen und nehmen dafür eine Reihe von Umstrukturierungen vor. Die Vorbereitung auf die DTM und das 24-Stunden-Rennen laufen in den nächsten Monaten komplett parallel und werden für uns alle ein ziemlicher Kraftakt. Deshalb bin ich sehr froh, dass uns Martin noch bis Mai unterstützt, obwohl sein ursprünglicher Vertrag im Oktober auslief."
Biermaier sagt also nur, dass die Zusammenarbeit "noch bis Mai" 2026 laufe. Das klingt nicht nach weiteren gemeinsamen Plänen für die Zeit danach.
Biermaier nicht mehr für Formel-E-Tagesgeschäft zuständig
Der Abt-Geschäftsführer, der auch die Tuning-Schmiede in Kempten leitet und wegen seiner Doppelrolle als Formel-E-Teamchef in den vergangenen Jahren weniger Zeit für die DTM und das 24-Stunden-Projekt hatte, blickt der neuen Ära positiv entgegen.
"Dass mein Herz für den Motorsport und für die DTM schlägt, ist kein Geheimnis. Ich freue mich darauf, wieder stärker involviert zu sein. Möglich wird das durch die Umstellung in der Formel E. Dort laufen nun alle Fäden bei Fred Espinos zusammen."
Der Schweizer ist bereits seit drei Jahren bei Abt tätig und wurde Ende Oktober als stellvertretender Teamchef beim Lola-Yamaha-Abt-Team in der Elektrorennserie bekanntgegeben. Als Teamchef fungiert seitdem Lolas Motorsportleiter Mark Preston, der damit Biermaier vertritt.
Der frühere Abt-Teamchef hat mit dem Formel-E-Tagesgeschäft nichts mehr zu tun und kann sich so mehr auf die DTM konzentrieren. Man darf nun gespannt sein, wie sich die Lamborghini-Truppe für die kommende DTM-Saison aufstellen wird.
"Weitere Infos zur Teamaufstellung und unseren Fahrern werden wir in Absprache mit Lamborghini voraussichtlich Anfang 2026 kommunizieren", heißt es von Seiten des Teams. Wie man hört, sieht es nicht danach aus, als würde Bortolotti nach dem enttäuschenden Jahr 2025 bei der Truppe aus Kempten bleiben.