Motorsport DTM
Auch nach Fahrzeugtausch unzufrieden: Glock erhält jetzt brandneuen McLaren!
Timo Glock bekommt nun doch ein neues DTM-Auto! Nachdem der Ex-Formel-1-Pilot schon vor dem zweiten Saison-Wochenende auf dem Lausitzring einen Fahrzeugtausch auf das Vorjahresauto seines Teamkollegen Ben Dörr vorgenommen hatte, lässt das Dörr-Team nun für Glock von McLaren einen komplett neuen 720S GT3 Evo aufbauen.
"Wir haben jetzt ein neues Auto bestellt", bestätigt Teambesitzer Rainer Dörr am Dienstag im Gespräch mit Motorsport-Total.com. Das Fahrzeug wird allerdings beim kommenden DTM-Wochenende auf dem Norisring in zweieinhalb Wochen noch nicht einsatzbereit sein, sondern erst zu Beginn der zweiten Saisonhälfte auf dem Nürburgring (6. - 8. August).
"McLaren hat keine Autos in der Ecke stehen, die du einfach mitnehmen kannst", erklärt der Teambesitzer. "Jedes Auto wird auf Bestellung neu aufgebaut. Das schaffst du nicht in drei Wochen." Außerdem müsse das Fahrzeug nach der Lieferung auch noch von Dörr Motorsport für den Einsatz in der DTM vorbereitet werden.
"Kriegen nicht dieselbe Performance aus beiden Autos raus"
Damit reagiert die Frankfurter McLaren-Truppe darauf, dass Glock auch nach dem Fahrzeugtausch zuletzt in Zandvoort mit der "Balance im Auto" nicht ganz zufrieden war. "Wir kriegen es nicht so hin, dass es auf dem Niveau des Autos von Ben ist", so Glock am Abend des Samstagsrennens in Zandvoort auf dem Instagram-Kanal von Teamsponsors Ruehl.
Sein junger Teamkollege mache "einen guten Job", steht für Glock außer Zweifel. "Aber wir kriegen nicht dieselbe Performance aus beiden Autos raus. Das müssen wir weiter analysieren."
Teamkollege Ben Dörr - Sohn von Teambesitzer Rainer Dörr - nutzt seit dem Saisonauftakt einen komplett neu aufgebauten McLaren 720S GT3 Evo, während Glock zunächst das ehemalige Einsatzauto von Clemens Schmid fuhr und nach großen Problemen in Oschersleben auf das Vorjahresauto von Ben Dörr wechselte.
Großer Qualifying-Rückstand auch wegen Bremsproblemen?
Doch auch in Zandvoort war Dörr in beiden Qualifyings schneller: Der 20-Jährige stellte den McLaren im Qualifying am Freitagabend, das die Startplätze für den Sonntag festlegte, auf den sechsten Platz - mit 0,564 Sekunden Rückstand auf die Pole. Glock fehlten hingegen 1,237 Sekunden, was Startplatz 19 ergab.
Im verregneten Samstags-Qualifying hatten dann beide Dörr-McLaren-Piloten Schwierigkeiten: Ben Dörr fehlten 1,159 Sekunden, was Platz 19 ergab, Glock landete auf Platz 21 und hatte 1,205 Sekunden Rückstand auf die Pole.
"Mehr war nicht drin", schrieb Glock nach dem Qualifying am Freitagabend. Eine Anspielung darauf, dass er in den Freien Trainings laut Angaben des Teams unter technischen Problemen an der Bremsanlage litt und keine Qualifying-Simulation absolvieren konnte. "Nicht wirklich eine gute Vorbereitung auf das Qualifying", so der 43-Jährige.
Zandvoort bringt für Glock nächste Enttäuschung
Beim Samstags-Qualifying verschätzte sich das Dörr-Team bei beiden Autos mit dem Luftdruck. "Im Nassen hat sich das Auto ganz gut angefühlt, aber wir hatten den falschen Reifendruck drin", erklärt Glock. "Der Reifen ging zu schnell durch die Decke. Wir konnten uns zum Schluss nicht mehr verbessern."
Positiv lief es für Glock zunächst nur beim anfangs nassen Samstagsrennen: Er hielt sich aus allen Scharmützeln heraus und war nach wenigen Runden bereits 15., ehe er mit Comtoyou-Aston-Martin-Pilot Gilles Magnus kollidierte. Beim Abflug wurde sein McLaren beschädigt - sein Rennen war vorzeitig beendet. Glock beschwerte sich daraufhin erneut über die "Driving-Standards" in der DTM.
"Timos Ausfall ist bitter, aber seine Performance war erneut sehr stark", spricht ihm Teambesitzer Rainer Dörr ein Kompliment für die Anfangsphase des Rennens aus. Beim trockenen Sonntagsrennen kam Glock nur auf Platz 20 ins Ziel - und wurde dann auch noch wie sein auf Platz 16 platzierter Teamkollege disqualifiziert.
Ursache war, dass das Team aus Versehen die Schlagschrauber zu früh abbaute, gegen die Parc-Ferme-Regel verstieß und eine Überprüfung unmöglich machte. Man darf nun gespannt sein, wie sich die Dörr-Truppe auf dem Norisring präsentieren wird, wo man im Vorjahr wegen der Bodenwellen das schwierigste Wochenende des Jahres erlebte .