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Audi-Personalrochade: Julius Seebach steht vor dem Aus als Sportchef!

  • Aktualisiert: 23.08.2022
  • 09:00 Uhr
  • Motorsport-Total
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© Audi AG

Warum Audi-Sportchef Julius Seebach nach fast zwei Jahren in dieser Rolle vor dem Aus steht, wer sein Nachfolger werden soll und was hinter den Kulissen passiert

Unruhige Zeiten bei Audi Sport in Neuburg: Nach der Trennung von Toppilot Rene Rast und dessen Wechsel zu Erzrivale BMW steht nun eine große Personalrochade bevor. Wie 'Motorsport-Total.com' aus unterschiedlichen Quellen erfahren hat, soll die Ära von Julius Seebach als Sportchef schon am 1. September 2022 nach fast zwei Jahren zu Ende sein.

Auch seinen Posten als Geschäftsführer der Audi Sport GmbH, die für die High-Performance-Modelle von Audi zuständig ist, dürfte der 38-Jährige nach etwas mehr als drei Jahren demnächst los sein. Als heißer Kandidat für die Nachfolge als Sportchef und Audi-Sport-Geschäftsführer steht Rolf Michl bereit, der seit April 2022 bei Audi Sport als Betriebsleiter fungiert.

Was dann aus Seebach wird? Der Manager, der als enger Vertrauter von Audi-Technikvorstand Oliver Hoffmann gilt, mit dem er eine Zeitlang gemeinsam die Geschicke der Audi Sport GmbH geleitet hatte, soll - so der Plan - eine neu geschaffene Stelle in der technischen Entwicklung übernehmen.

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Was gegen Seebach spricht

Als Zeitpunkt für den Führungswechsel an der Audi-Sport-Spitze ist das Ende der einmonatigen Werksferien Ende August geplant - dann kehren auch zahlreiche Manager der Ingolstädter aus dem Urlaub zurück.

Seebach, der am 1. Dezember 2020 von Vorgänger Dieter Gass als Sportchef übernommen hatte, hat kein besonderes Naheverhältnis zum Motorsport, wird von Audi-Kennern als nüchterner Controller beschrieben und ist - vielleicht auch deshalb - bei Audi Sport nicht unumstritten.

Fahrer wie Mike Rockenfeller oder Lucas di Grassi, die große Erfolge für Audi sicherstellten und deren Audi-Verträge Ende 2021 nicht mehr verlängert wurden, deuteten im Zuge ihrer Abgänge an, dass sie nicht mehr den gleichen Rückhalt erlebten wie unter Seebachs Vorgängern Gass und Wolfgang Ullrich. Beide Piloten wurden trotz langer und erfolgreicher Audi-Karrieren nicht offiziell verabschiedet.

Abgesehen davon gab es bei Audi Sport in den vergangenen Monaten und Jahren auch zahlreiche technische Abgänge. Mit WRT läuft eines der loyalsten und stärksten Audi-Teams nach vielen Jahren zu BMW über. Und zuletzt sollen - so hört man - auch beim Betriebsrat Beschwerden über Seebach eingegangen sein.

'Motorsport-Total.com' hat Audi die Möglichkeit gegeben, zu unserer Recherche Stellung zu beziehen, die Ingolstädter haben davon aber noch nicht Gebrauch gemacht.

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Betriebsleiter steht als Nachfolger bereit

Wie es bei Audi Sport ohne Seebach weitergehen könnte? Mit dem 44-jährigen Michl würde ein Mann als Nachfolger bereitstehen, der bereits seit 2007 bei Audi arbeitet und immer wieder mit dem Sportbereich zu tun hatte: Ende 2014 war er Projektmanager des Audi-TT-Cups, zudem leitete er das Produktmarketing der Sportmodelle.

2018 und 2019 arbeitete der Allgäuer bei Abt als Vertriebsleiter, wodurch er auch die Teamseite kennt. Danach kehrte er zu Audi Sport in den Verkaufs- und Marketingbereich zurück, ehe er 2022 nach dem Abgang von Andreas Roos zu BMW neuer Betriebsleiter wurde und damit für das Tagesgeschäft im Motorsportbereich verantwortlich zeichnet. "Ich bin dem Rennsport emotional sehr verbunden, bin aber selbst nie Autorennen gefahren", meinte er 2018.

Sebastian Grams, der seit März 2021 als zweiter Geschäftsführer der Audi Sport GmbH fungiert, soll weiter an Bord bleiben und sich um die Technik und die Serienmodelle kümmern, während Michl wie bislang Seebach alleine für den Motorsport zuständig wäre.

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Wackelt auch Audi-Chef Markus Duesmann?

Keine einfach Aufgabe: Denn das Dakar-Projekt kostet mehr als ursprünglich angenommen, weshalb das LMDh-Projekt und damit die Rückkehr nach Le Mans gestoppt wurde. Nach den Ausstiegen aus der Hersteller-DTM und der Formel E läuft mit Dakar aktuell nur ein Werksprogramm.

Audis Vorstandsvorsitzender Markus Duesmann hat jedoch alles dafür getan, damit Audi in Zukunft in die Formel 1 einsteigen wird. Dafür soll aber nicht die Audi Sport GmbH zuständig sein, sondern eine eigens dafür gegründete Tochterfirma der Audi AG. Wie man hört, ist aber auch alles andere als sicher, ob Duesmann nächstes Jahr noch Chef der Volkswagen-Tochter sein wird.