DTM
Dank Schaeffler-Paravan: DTM-Champion Paffett vor Sensations-Comeback!
- Aktualisiert: 10.03.2021
- 14:41 Uhr
- ran.de/Motorsport-Total.com
Der zweimalige DTM-Meister Gary Paffett steht vor einem überraschenden Comeback. Wie Schaeffler hinter den Kulissen den Deal mit Mücke einfädelte.
München - Gerade wurde bekannt, dass Ex-DTM-Champion Gary Paffett zum engsten Mercedes-AMG-Kandidatenkreis für die Traditionsserie zählt - jetzt steht der 39-jährige Brite tatsächlich vor dem Sensations-Comeback in der DTM: Laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' soll Paffett nach zweijähriger Pause 2021 mit dem Team von Peter Mücke in die DTM zurückkehren!
Wie es zu diesem Überraschungs-Coup kam? Triebfeder hinter dem Projekt ist die Schaeffler-Gruppe, die seit einigen Monaten Serienpartner der DTM ist, dieses Jahr als Nummernschild-Sponsor auftritt und auch mit der DTM-Dachorganisation ITR intensiv am DTM-Electric-Projekt arbeitet.
Der Automobilzulieferer aus Herzogenaurach möchte 2021 sein in einem Joint-Venture mit Paravan entwickeltes Steer-by-Wire-System auch in der DTM einsetzen - und gemeinsam mit dem Mücke-Team einen Mercedes-AMG GT3 an den Start bringen.
Was Schaeffler-Paravan mit Paffett zu tun hat
Dabei war es der Wunsch von Schaeffler-Paravan, mit Paffett einen klingenden Namen ins Auto zu setzen, was wiederum auch DTM-Boss Gerhard Berger ins Konzept passt. Denn mit Rene Rast, der für Audi in der Formel E fährt, verliert die DTM dieses Jahr den amtierenden Champion. Das könnte man durch das Comeback des zweimaligen Champions Paffett zumindest etwas kompensieren.
Doch das ist nicht der einzige Hintergrund: Der langjährige HWA-Technikchef Hubert Hügle wechselte Ende 2020 zu Schaeffler-Paravan, wo er seit Dezember Geschäftsführer ist. Da er bis zum DTM-Ausstieg von Mercedes im Jahr 2018 als DTM-Entwicklungsleiter fungierte, kennt er Paffett gut. Und der Brite genoss beim von HWA umgesetzten DTM-Projekt auch durch seine Erfolge stets einen Sonderstatus.
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Wie stark ist Paffett im GT3-Auto?
Aber wie würde sich Paffett bei seinem DTM-Comeback nach zwei Jahren Pause schlagen? Der 39-Jährige, der 2019 nach einem glücklosen Formel-E-Jahr durch Nyck de Vries ersetzt wurde, fuhr 2020 gar keine Rennen.
Im Class-1-Auto hatte er sich bis zum Schluss als einer der besten erwiesen, was er durch seinen zweiten Titel im Finaljahr 2018 eindrucksvoll unter Beweis stellte, im GT3-Auto kam er allerdings nie so ganz an diese Glanzleistungen heran.
Wovon das Comeback nun abhängt? Der Mercedes-AMG GT3 würde mit einem innovativen Steer-by-Wire-System - also einer elektronischen Lenkung - ausgestattet werden, wie er bereits im Vorjahr in der damaligen DTM-Rahmenserie GTC-Race eingesetzt wurde. Das System kommt seit 2019 auch schon beim Audi R8 LMS GT3 von Markus Winkelhock zum Einsatz, 2020 wurden auch Porsche-Boliden im GTC-Race damit ausgestattet.
FIA muss Schaeffler-Paravan-Auto absegnen
Das das von HWA aufgebaute Auto über keine mechanische Verbindung zwischen Lenkeinheit und Getriebe verfügt, entspricht es aber streng genommen nicht der von der FIA durchgeführten GT3-Homologation, auf die sich die DTM im Reglement für die Saison 2021 bezieht.
Daher ist es notwendig, dass die DTM-Dachorganisation ITR ein zusätzliches Spezifikationsblatt bei der FIA einreicht, das dann vom Weltverband abgesegnet werden muss. Diesbezüglich sollten aber keine großen Hürden drohen, weshalb alles dafür spricht, dass das Projekt tatsächlich umgesetzt werden kann. Und Paffetts Comeback damit nichts mehr im Wege steht.
Zumal Schaeffler-Paravan plant, auch ein zweites DTM-Auto mit dem Steer-by-Wire-System auszustatten. Die Umsetzung ist aber durchaus aufwändig, denn für ein derartiges Unterfangen muss Schaeffler-Paravan Ingenieure und Mechaniker zur Verfügung stellen, die sich mit dem System auskennen. Auch das Team muss also bereit sein, ein entsprechendes Projekt umzusetzen.
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