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David Schumacher zieht Ärger auf sich: "Verdammter Idiot! Wie ein Blinder!"
- Aktualisiert: 09.07.2023
- 19:14 Uhr
- Motorsport-Total
Patric Niederhauser und Thomas Preining ärgert das Verhalten von David Schumacher am Norisring. Dieser wertet eine Entscheidung der Rennkommissare wiederum als "Frechheit".
David Schumacher (Winward-Mercedes) war auf dem Norisring in beiden Rennen in Kollisionen verwickelt.
Am Samstag startete der Deutsche in der Grundig-Kehre einen Angriff auf Luca Engstler. Es war das Duell um Platz 19. Schumacher bremste sich innen am Engstler-Audi vorbei. Aber am Scheitelpunkt kam es zu einer Kollision. Engstler rollte nach rechts aus, blieb stehen und stieg aus. Das sorgte für die erste Safety-Car-Phase.
Schumachers Mercedes hatte keinen Schaden genommen. Der Sohn von Ralf Schumacher beendete das Rennen als 14. Nachträglich erhielt der 21-Jährige eine Strafe von fünf Sekunden. Dadurch fiel er im Klassement auf Platz 16 zurück und verlor zwei WM-Punkte.
Schumacher nennt Fünf-Sekunden-Strafe "eine Frechheit"
"Ich muss sagen, dass ich es eine Frechheit finde", sagt Schumacher bei ran: "Es war ein super sauberes Überholmanöver. Am Ende des Tages hat der Luca mich einfach übersehen, hat eingelenkt in mich rein. Und dafür habe ich eine Strafe bekommen, die ich komplett unfair finde."
Es gab kein Gespräch zwischen Engstler und Schumacher. "Ich habe nur mit den Stewards gesprochen", sagt Schumacher: "Da wurde auch klar gesagt, dass sie die Schuld bei Luca sehen. Zwei Stunden später kam die Nachricht, dass sie ihre Meinung geändert haben."
Sein Vorwurf: "Mit den Regeln des ADAC wird es schwierig, zu überholen. Sie wollen, dass man so spät wie möglich bremst und schon vorm Einlenkpunkt komplett daneben ist, am besten schon davor - was hier am Norisring schwierig ist."
Für das Sonntagsrennen nahm sich Schumacher deswegen vor: "Ich versuche mein Bestes zu machen, um die ADAC-Leute happy zu machen." Aber es kam alles anders. Im Duell um Platz 15 kam es zu einer Kollision mit dem Attempto-Audi von Patric Niederhauser.
Crash mit Niederhauser am Sonntag
Diesmal fuhr Schumacher seinem Konkurrenten beim Bremsvorgang vor der Grundig-Kehre ins Heck und drehte den Audi um. Niederhauser musste schließlich an der Box aufgeben. "Was für ein verdammter Idiot! Verdammter Schumacher!", brüllte der Schweizer über Funk.
"Ich konnte es mir von außen noch nicht ansehen", sagt Niederhauser nach dem Rennen ran: "Von innen hat es sich nicht so optimal angefühlt. Das Rennen war danach eigentlich gelaufen. Natürlich, Emotionen kochen im Auto immer hoch. Das ist klar. Es ist nicht schön."
Nach dem Rennen gab es eine kurze Aussprache zwischen dem Schweizer und dem Deutschen. "Ja kurz, aber es war nicht so gut", ärgert sich Niederhauser. Die Situation am Sonntag nahm Schumacher klar auf seine Kappe.
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Schumacher ehrlich: "Auf jeden Fall mein Fehler"
"Es war auf jeden Fall mein Fehler", sagt Schumacher ran: "Er konnte nichts dafür. Wir haben im Mercedes so wie alle anderen Autos das ABS-System. Ich habe ganz normal gebremst. Irgendwann ist das ABS vorne so hart reingegangen."
Er fuhr fort: "Ich denke, dass ich irgendwo eine Bodenwelle erwischt habe. Das Auto ist dann auf der Vorderachse wie auf Glatteis. Dann war die Entscheidung nach innen oder nach außen. Ich habe mich für außen entschieden, aber es war nicht genug Platz und habe ihn noch hinten links getroffen."
Schumacher ergänzte: "Schade! Das hat sein Rennen gekostet und auch meins. Es tut mir auch für ihn leid. Es ist so, ich kann es nicht ändern." Auch die Rennkommissare sahen die Schuld bei Schumacher. Bei seinem nächsten Rennen wird er in der Startaufstellung um fünf Plätze zurückversetzt.
Warum Sieger Preining auf Schumacher wütend ist
Aber das war noch nicht die einzige heikle Situation mit Schumacher-Beteiligung im Sonntagsrennen. Kurz nach diesem Zwischenfall kam Thomas Preining aus der Box geschossen und fuhr mit seinem Manthey-EMA-Porsche auf die Grundig-Kehre zu.
"Der Mercedes mit der Nummer 27 hat sich in Kurve 1 gedreht. Als er auf die Strecke zurückgefahren ist, wäre er mir fast reingekracht", ärgert sich der Österreicher über Schumacher: "Ich musste fast mitten in der Kurve stehenbleiben."
Also hat er dort im Kampf gegen das Schubert-BMW-Duo um den Sieg Zeit verloren? "Komplett blockiert", betont Preining bei ran: "Es war so, wie wenn dir jemand im normalen Straßenverkehr den Vorrang nimmt - aus einem toten Winkel."
Seine Kritik: "Ich denke, er bleibt stehen, weil sein Auto kaputt ist. Ich fahre ganz normal in die Kurve rein. Ich habe da zwei Sekunden verloren. Der ist wie ein Blinder zurück auf die Strecke gefahren. Aber wir haben trotzdem gewonnen. Von dem her ist mir das wurscht."