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DTM in Zandvoort: Porsche-Sieg bei Boxenstopp-Chaos und Glock-Crash

Verrücktes DTM-Rennen im regennassen Zandvoort: In einem von Wetterkapriolen geprägten Chaos-Rennen sichert sich Ayhancan Güven seinen zweiten Saisonsieg.

Manthey-Porsche-Pilot Ayhancan Güven bleibt trotz schwierigster Bedingungen beim DTM-Rennen im niederländischen Zandvoort fehlerfrei und triumphiert vor Nicki Thiim (Abt-Lamborghini) und Maximilian Paul (Paul-Lamborghini), die es dank einer mutigen Reifenstrategie auf das Podium schaffen.

Luca Engstler (Grasser-Lamborghini) fährt als Vierter ins Ziel, gefolgt von Lucas Auer (Landgraf-Mercedes) und Lokalmatador Morris Schuring im dritten Manthey-Porsche.

Eine starke Aufholjagd zeigt Marco Wittmann: Der Schubert-BMW-Pilot startet nur von Platz 20 und kämpft sich bis auf Rang sieben nach vorne.

Polesetter Jordan Pepper (Grasser-Lamborghini) wird nach einem verpatzten Boxenstopp nur Achter. Die Top 10 komplettieren Mirko Bortolotti (Abt-Lamborghini) und Maro Engel (Winward-Mercedes). Fabio Scherer erzielt im HRT-Ford als Elfter sein bestes Saisonergebnis.

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Reifenpoker schon beim Start des Rennens

Bereits zum Rennstart sorgte die schwierige Wetterlage für taktische Kniffe: Obwohl der Regen nachgelassen hatte, blieb die Strecke noch feucht, was Spielraum für unterschiedliche Reifenentscheidungen bot. Nur drei Fahrer wagten sich auf profillose Reifen: Neben Thiim und Paul startete auch Nicolas Baert (Cometoyou-Aston-Martin) mit Slicks.

Trotz der heiklen Bedingungen verlief die erste Runde vergleichsweise ruhig. Jordan Pepper verteidigte seine Führung, während sein Teamkollege Engstler im Zweikampf mit Maro Engel leicht über das Limit ging und den AMG-Piloten am Kurvenausgang von der Strecke drängte. Engel fiel dadurch hinter Güven auf Rang vier zurück.

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DTM - Boxenstop-Fail: Engel fährt zu früh zum Reifenwechsel

Zwar meldete Engel den Zwischenfall per Funk, doch die Rennleitung sah von weiteren Maßnahmen ab. Während sich das Feld vorne sortierte, kämpften die drei Slick-Piloten am Ende des Feldes zunächst mit mangelndem Grip und verloren bis zur fünften Runde rund 30 Sekunden auf die Spitze. Dann die Wende: Maximilian Paul fuhr plötzlich die schnellste Rennrunde - der Slick-Poker begann sich auszuzahlen.

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Wilder Abflug von McLaren-Pilot Glock

Wenig später rodelte Timo Glock mit seinem Dörr-McLaren durch das Kiesbett: Der Deutsche war mit Gilles Magnus (Cometoyou-Aston-Martin) aneinandergeraten und beschädigte sich dabei das Auto. Der ehemalige Formel-1-Pilot, der stinkesauer war und sich am Funk beschwerte, rettete sich an die Box, wo er seinen McLaren allerdings abstellen musste.

Die Piloten mit Slickreifen konnten ihre Aufholjagd derweil fortsetzen, fuhren zeitweise rund fünf Sekunden schneller als der Rest des Feldes. Damit war klar, dass die Piloten mit Regenreifen kommen, sobald das Boxenstoppfenster geöffnet ist - doch Maro Engel kam eine Runde zu früh! Der Winward-Mercedes-Pilot steuerte die Box an, wo niemand bereitstand, und musste ohne Reifenwechsel zurück auf die Strecke.

Erst eine Runde war das Fenster geöffnet, womit nahezu alle Piloten zum Wechsel auf die Slicks kamen. Das Chaos war vorprogrammiert! Engstler traf beim Losfahren von seinem Boxenplatz einen Reifen von Rast, der neben dem Auto lag. Dieser flog in Richtung der BMW-Mechaniker, der zwar stolperte, aber glücklicherweise unverletzt blieben. Auch dahinter kam es zu mehreren Kollisionen und Kontakten.

Pepper verspielt Siegchance beim Boxenstopp

Polesetter Pepper versuchte diesem Chaos aus dem Weg zu gehen, kam erst zwei Runden später - doch der Stopp des Lamborghini-Piloten dauerte viel zu lange, weshalb der Südafrikaner seine Spitzenposition abgeben musste. Verrückt: Nachdem alle Piloten auf die Slicks gewechselt hatten, kam der Regen zurück.

Erstes Opfer der nassen Bedingungen wurde Rene Rast: Der Schubert-BMW-Pilot rutschte am Ende der Start-Ziel-Gerade in die Streckenbegrenzung, konnte sich allerdings selbst retten und das Rennen mit beschädigter Frontpartie zunächst fortsetzen -bis zu einem weiteren Abflug, offenbar als Folge des ersten Unfalls.

DTM: Kamikaze! Timo Glock fliegt heftig von der Strecke

Rund 20 Minuten vor Ende des Rennens musste Thierry Vermeulen seinen Emil-Frey-Ferrari mit einem technischen Defekt abstellen, was zunächst nur eine lokale Gelbphase hervorrief, weil das Boxenstoppfenster noch geöffnet war und nicht alle Piloten beim Stopp waren. Jetzt kam auch Nicki Thiim, der bereits mit Slicks gestartet war, zum vorgeschriebenen Reifenwechsel.

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Thiim muss Führung an Güven abgeben

Der Däne verteidigte zunächst die Führung, konnte sich mit kalten Reifen allerdings nicht gegen Güven verteidigen, der mit großen Schritten heranstürmte. Mit Schließen des Boxenstoppfensters kam das Safety-Car auf die Strecke, um die havarierten Fahrzeuge von Vermeulen und Rast zu bergen.

Auch hier setzte sich das Chaos fort: Das Blinklicht am Safety-Car war kaputt! Güven führte zu diesem Zeitpunkt vor Thiim, Paul und Schuring. Der Niederländer konnte seinen vierten Platz nach dem Restart allerdings nicht halten, fiel nach einer Attacke gegen Paul in der ersten Kurve bis auf den sechsten Platz zurück.

An der Spitze verteidigt Ayhancen Güven seine Führung bis über die Ziellinie, womit der Türke seinen zweiten DTM-Sieg seiner Karriere und in dieser Saison feiert. Zwar kämpfte sich Thiim in den Schlussrunden noch einmal an den Manthey-Porsche-Piloten heran, doch ein Angriff gelang dem Dänen schlussendlich nicht mehr.

Mit seinem zweiten Saisonsieg rutscht Güven in der DTM-Gesamtwertung auf den zweiten Rang nach vorne. Dem Manthey-Piloten fehlen elf Punkte auf Spitzenreiter Lucas Auer.

Das zweite DTM-Rennen in Zandvoort findet am Sonntag wegen der Le-Mans-Anpassung des Zeitplans ab 16:30 Uhr statt. Der Polesetter steht bereits fest: BMW-Pilot Rene Rast wird den zweiten Lauf an der niederländischen Nordseeküste vom besten Startplatz in Angriff nehmen.

DTM-Videos

DTM: Wetterchaos in Zandvoort - doch einer behält den Überblick

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