Motorsport DTM
Ein altes Mountainbike als Pate: Wie "Grello" zu seinem Namen kam
Auf der Nürburgring-Nordschleife gehört der knallgelbe Porsche 911 GT3 R mit dem Spitznamen "Grello" seit Jahren zu den Publikumslieblingen. Und nach der Rückkehr des Rennstalls aus Meuspath in die DTM hat die Startnummer 91, pilotiert von Thomas Preining, auch dort die Herzen der Fans erobert - nicht zuletzt wegen der sportlichen Erfolge des Österreichers, der souveräner Halbzeitmeister der Saison 2023 wurde.
Doch wie kam "Grello" eigentlich zu seinem markanten Namen? Um diese Frage zu beantworten, muss Teamchef Nicolas Raeder gut zehn Jahre zurückgehen. Genauer gesagt ins Jahr 2013, als Nicolas und sein Bruder Martin Raeder ihren eigenen Rennstall mit dem von Olaf Manthey gegründeten Unternehmen fusionierten.
"Wir haben das von Olaf übernommen, der gesagt hat, so geht es nicht weiter, lasst euch was Neues einfallen", erinnert sich Raeder im Gespräch mit 'ran.de'. "Wir haben uns dann irgendwann überlegt, was wir als Nachfolge für das gelb-grüne Auto von Olaf Manthey machen", so Raeder weiter.
Reihenweise Erfolge mit dem "Dicken"
Auch der gelb-grüne Wagen von Manthey Racing hat einen Spitznamen: Der "Dicke". Zwischen 2006 und 2011 feierte das Team mit verschiedenen Versionen des Porsche 911 in dieser Lackierung fünf Siege beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, vier davon ab 2006 in Folge.
Doch 2013 war die Suche nach einem Nachfolger für den Dicken noch nicht akut. Denn aufgrund seines Engagements als Porsche-Werksteam in der Klasse GTE Pro der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) trat Manthey auf der Nürburgring-Nordschleife einige Jahre kürzer und konzentrierte sich auf Einsätze für Kunden.
2016 kehrte das Team mit Werksunterstützung auf die Nordschleife zurück. Die beiden beim 24-Stunden-Rennen eingesetzten 911er zeigten in Ansätzen zwar wieder in den typischen Farben Gelb und Grün, trugen aber überwiegend ein für viele Betrachter wenig attraktives Schwarz-Weiß-Grau-Muster.
2017 schlug die Geburtsstunde von "Grello"
Deshalb besann man sich bei Manthey auf die klassische Lackierung. "Die Idee war, schon etwas zu machen, was daran erinnert, aber vielleicht noch ein bisschen knalliger und moderner", sagt Raeder. "Dann hatten wir verschiedene Ideen, und dann stand das Auto da und sah so knallig und grell aus, und daraus ist dann 'Grello' entstanden."
Aber wie kam das Team auf den Namen "Grello"? "Ich hatte mal ein Mountainbike, da hieß die Farbe 'Grello'. Das ist 30 Jahre her, mittlerweile vielleicht sogar 35", erzählt Raeder. Und schon war der Name gefunden.
2017 wurde das Auto erstmals unter diesem Namen eingesetzt. "Das haben wir erzählt, und die Fans haben es übernommen", sagt Raeder. "Wahnsinn, was daraus geworden ist."
Den ersten Erfolg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring in der aktuellen Ära von Manthey Racing feierte allerdings nicht "Grello", sondern sein überwiegend grüner Bruder "Greeno", mit dem das Team 2018 das Rennen gewann. Dieses Auto und sein Design lebten 2023 mit der Startnummer 90 von Dennis Olsen in der DTM wieder auf.
2021 schlug dann auch die große Stunde von "Grello" auf der Nordschleife - mit dem Gesamtsieg beim 24-Stunden-Rennen, das wegen einer langen Unterbrechung netto nur neuneinhalb Stunden dauerte.