Motorsport DTM
Geheimer Pirelli-Test als Hinweis: Thiim 2026 in DTM endlich im Aston Martin?
Fährt Nicki Thiim in der DTM-Saison 2026 endlich einen Aston Martin? Die Hinweise darauf verdichten sich, denn der dänische Aston-Martin-Werksfahrer ist beim aktuell stattfindenden Pirelli-Reifentest für das Aston-Martin-Team Comtoyou vor Ort, nachdem er 2024 und 2025 dank einer Freigabe seines Herstellers in der DTM für die Lamborghini-Teams SSR Performance und Abt angetreten war.
Beim Einsatz in Le Castellet handelt es sich um einen reinen DTM-Test, denn der italienische Reifenhersteller bringt 2026 einen speziell für die Traditionsserie entwickelten Reifen, der in keiner anderen Serie eingesetzt wird. In Le Castellet will Pirelli unterschiedliche Versuchsreifen testen und herausfinden, wie diese mit den in der DTM eingesetzten GT3-Boliden harmonieren.
Das Comtoyou-Team, das 2025 in der DTM debütierte, ist in Südfrankreich im Auftrag von Aston Martin Racing mit einem Vantage GT3 Evo neben DTM-Teams von anderen Herstellern vor Ort. Die Truppe will allerdings nicht kommunizieren, wer am Steuer sitzt.
Geheimhaltung bei Aston-Martin-Team, aber Thiim outet sich
"Es tut uns Leid, aber alle Informationen sind vertraulich", so Teamchef Francois Verbist auf Nachfrage von Motorsport-Total.com. Dennoch hat Thiim auf Instagram bereits preisgegeben, dass er am Dienstag zunächst nach Monaco reiste, ehe er am Abend bereits in Le Castellet war. Von dort postete er ein Foto des Aston Martin Vantage GT3 Evo des Comtoyou-Teams.
Ein klares Indiz dafür, dass er den DTM-Test für das belgische Aston-Martin-Team bestreitet, das beim Saisonfinale in Hockenheim mit der Poleposition durch Gilles Magnus und Führungskilometern aufzeigte. Das allein ist aber noch kein Beweis dafür, dass Thiim 2026 auch DTM-Einsatzpilot bei der Aston-Martin-Truppe wird.
Keine Aston-Martin-Freigabe mehr für andere Hersteller?
Aber es gibt weitere klare Indizien: Laut Informationen von Motorsport-Total.com will Aston Martin nicht, dass Thiim weiterhin für andere Hersteller in der DTM an den Start geht, wodurch er 2026 keine Freigabe mehr erhalten würde. Der langjährige GT3-Pilot der britischen Marke, dessen Vater Kurt Thiim eine DTM-Legende ist und 1986 im Rover Vitesse DTM-Meister wurde, hat aber mit der Serie noch eine Rechnung offen.
Denn dem Dänen, der die GTE-Klasse bei den 24 Stunden von Le Mans und in der Langstrecken-WM WEC gewann sowie Erfolge bei Langstrecken-Klassikern wie den 24 Stunden auf dem Nürburgring oder in Spa vorweisen kann, fehlt der DTM-Titel in seiner Vita. Den will der 36-Jährige unbedingt sicherstellen.
Nachdem der Lamborghini-Ausflug abgesehen vom beeindruckenden Norisring-Sieg 2024 und dem glücklichen Podestplatz in Zandvoort 2025 dank einer cleveren Strategie nicht den erwünschten Erfolg brachte, könnte ein Neustart im Aston Martin die Wende bringen. Zumal Comtoyou das einzige Aston-Martin-Team in der DTM ist, was auch im Hinblick auf die Balance of Performance kein Nachteil ist.
Comtoyou hofft auf mehr Werksunterstützung - und Thiim?
Comtoyou-Teamchef Francois Verbist meinte Anfang Oktober in Hockenheim, man plane auch 2026 mit der DTM - der "Wunsch" sei es, zwei Autos einzusetzen. "Wir brauchen zwei Autos für die Strategie, auch um mehr zu lernen", so der Belgier, der 2026 in der zweiten DTM-Saison des Teams auf mehr Werksunterstützung von Aston Martin hofft.
2025 ging das Team mit den beiden belgischen Rookies Gilles Magnus und Nicolas Baert - Sohn von Teambesitzer Jean-Michel Baert - an den Start. Beide gehören - im Gegensatz zu Thiim - nicht zum Aston-Martin-Werksfahrer-Kader.
Ob man mit den Fahrern weitermachen wolle, "hängt auch von der Partnerschaft mit Aston ab", stellte Verbist klar, der sich in Hockenheim über die starke Präsenz des Herstellers freute. "Das zeigt, dass sie Interesse haben, sich beim Projekt stärker zu engagieren."
Sollte das Team vom Werk stärker unterstützt werden, wäre ein Aston-Martin-Werksfahrer neben Baert, der als Sohn des Teambesitzers als gesetzt gilt, die logische Konsequenz. Und niemand im Aston-Martin-Fahrerkader kennt die DTM so gut wie Nicki Thiim.