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Motorsport DTM

Geheimnis um Fahrer für 2026? So lief erster Test für exklusiven DTM-Reifen

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© SRO

Der zweitägige Pirelli-Test in Le Castellet am Mittwoch und am Donnerstag bot einen spannenden Blick in die DTM-Zukunft: Denn der Reifenhersteller bat die in der DTM vertretenen Hersteller, je ein Fahrzeug und maximal zwei Piloten zu nominieren, um Frühversionen des neuen exklusiven DTM-Reifens für 2026 zu testen.

Interessant war dabei auch, welche Teams und Fahrer die Hersteller nominieren, denn die Auswahl gibt möglicherweise bereits einen Einblick in die Planungen der Teams für die kommende DTM-Saison, deren Einschreibung bevorsteht. Mit Ausnahme von Ford und Audi ließ sich keiner der in der DTM vertretenen Hersteller die Testgelegenheit entgehen.

Das HRT-Team argumentiert die Absage damit, dass das neue Evo-Paket für den Ford Mustang noch nicht verfügbar sei und sich der Lerneffekt in Grenzen halte. Und der Audi dürfte nach dem Land-Markenwechsel zu Porsche endgültig nicht mehr in der DTM am Start sein, was die Absage erklärt.

Geheimniskrämerei um Fahrer: Verrät man zu viel für 2026?

Aber welche Fahrer haben die Hersteller nominiert? Aus dieser Frage machten unter anderem das Aston-Martin-Team Comtoyou und Mercedes-AMG ein Geheimnis. "Es sind zwei Fahrer, die dieses Jahr DTM gefahren sind - und das hat auch nichts damit zu tun, dass es nächstes Jahr noch zwei weitere geben könnte", grinst AMG-Kundensport-Leiter Stefan Wendl, der verhindern will, dass zu viel in die Wahl hineininterpretiert wird.

Laut Informationen von Motorsport-Total.com setzte die Marke mit dem Stern beim Test auf Jules Gounon und Vizemeister Lucas Auer. Im Comtoyou-Aston-Martin saß am ersten Tag Nicki Thiim, was auf einen Wechsel des Werksfahrers von Abt zur belgischen Truppe hindeutet, ehe am zweiten Tag Stammfahrer Nicolas Baert ausrückte.

Bei Manthey kamen Ricardo Feller und Thomas Preining zum Einsatz im Porsche, was ebenfalls nach einer sehr wahrscheinlichen Fahrerpaarung für 2026 klingt. Das BMW-Team Schubert setzte an beiden Tagen auf DTM-Routinier Marco Wittmann.

Aitken-Nachfolge: Cairoli erstmals im Emil-Frey-Ferrari

Das Emil-Frey-Ferrari-Team brachte am Mittwoch Stammpilot Thierry Vermeulen zum Einsatz, ehe am Donnerstag Matteo Cairoli seine Premiere für das Schweizer Team gab. Auch das darf als Indiz dafür gewertet werden, dass die Informationen von Motorsport-Total.com korrekt sind und er 2026 Jack Aitken ersetzen wird.

Im Dörr-McLaren saßen die Stammfahrer Timo Glock und Ben Dörr. Und das Lamborghini-Testteam setzte am Mittwoch auf Werksfahrer Marco Mapelli, ehe am Donnerstag Mirko Bortolotti übernahm. Die beiden kamen in einem grünen Huracan-GT3-Evo2-Testauto zum Einsatz, weil der einzige Prototyp des neuen Temerario GT3 aktuell in den USA getestet wird.

Lamborghini testet trotz Modellwechsel mit altem Huracan

Interessant ist, dass man bei den Italienern offenbar im Gegensatz zu Ford der Meinung ist, dass sich der Einsatz lohnt, obwohl der Huracan 2026 in der DTM aller Voraussicht nach gar nicht mehr eingesetzt wird. Was hinter Mapellis Einsatz steckt? Der Test muss kein Hinweis auf ein DTM-Cockpit sein, denn der Italiener gilt als hervorragender Testfahrer und ist auch intensiv in die Temerario-Entwicklung eingebunden.

Wie der Test lief? Für die zwei Tage hatte der ADAC bei Dienstleister SRO Motorsports Group sogar eine eigene Balance of Performance (BoP) in Auftrag gegeben. Und Pirelli lieferte neben dem aktuellen GT3-Reifen PZero DHG, der 2025 in der DTM und in den SRO-Serien zum Einsatz kam, auch zwei weichere Versuchsreifen.

Die Piloten mussten mit den Reifen Qualifying- und Rennsimulationen mit vorgegebener Rundenanzahl absolvieren und wurden danach von Pirelli um Feedback gebeten, wie die unterschiedlichen Fahrzeugkonzepte auf die als "Option 1" und "Option 2" bezeichneten Versuchsreifen reagieren, um Erkenntnisse für das finale Produkt zu gewinnen.

Massives "Graining" und Änderung des Streckenlayouts

Es gab zwar - wie man hört - an beiden Tagen keine besonderen Zwischenfälle, dennoch trat mit den neuen Reifen bei unterschiedlichen Fahrzeugkonzepten massives "Graining" auf, was auch auf die niedrigen Temperaturen von weniger als 20 Grad Asphalttemperatur zurückzuführen war. Dadurch musste sogar das Streckenlayout von Mittwoch auf Donnerstag geändert werden.

Denn durch das "Graining" - also eine Beschädigung an der Reifen-Oberfläche - wurden die Reifen in der 180-Grad-Kurve Beausset so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass die Stelle am Donnerstag abgekürzt wurde.

Sonst zeigte sich, dass die Versuchsreifen im Qualifying um rund eine Sekunde pro Runde schneller waren als der bisherige Pirelli-Slick, aber auch deutlich mehr Abbau aufwiesen. Vor allem eine der beiden neuen Mischungen ging schon nach weniger als zehn Runden massiv in die Knie.

Zudem scheinen sich die neuen Reifen deutlich auf das Kräfteverhältnis auszuwirken: Glock war am Mittwoch im McLaren - wie man hört - um rund eine halbe Sekunde schneller als der Rest, was die Verantwortlichen sogar zu einer BoP-Änderung veranlasste. Am Donnerstag hatte Ben Dörr dennoch erneut fast eine Sekunde Vorsprung, was die McLaren-Dominanz untermauerte.

Pirelli wird nun die Daten genau analysieren und entscheiden, wie man die Entwicklung des neuen DTM-Reifens weiterbetreibt. Man darf gespannt sein, ob es in Zukunft weitere Reifentests für die DTM gibt.

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