Motorsport DTM
Genesis stellt GT-Konzeptauto vor: Steht GT3-Einstieg der Hyundai-Marke bevor?
Am Donnerstag hat der Hyundai-Konzern in Le Castellet nicht nur das Genesis-Hypercar-Projekt für die WEC-Saison 2026 vorgestellt, sondern auch ein brandneues GT-Konzeptfahrzeug. Beim Flügeltürer Magma GT Concept handelt es sich um "ein wegweisendes Modell, das die Richtung für die Performance-Tradition der Marke in den nächsten zehn Jahren vorgibt", verspricht die Hyundai-Marke in einer Pressemitteilung.
Obwohl man abgesehen von einem Heckmittelmotor-Konzept keinerlei Details verrät, ist das von Ex-Audi-Mann Luc Donckerwolke designte Auto ein weiterer Hinweis auf einen zukünftigen GT3-Einstieg. Zumal die Südkoreaner bereits im September in New York bekanntgaben, dass man langfristig in den GT-Sport einsteigen wolle.
Bereits im Sommer bei den 24 Stunden von Le Mans dementierte Genesis-Magma-Teamchef Cyril Abiteboul nicht, dass der GT3-Sport das Ziel sei. "Wir haben aktuell kein Serienauto, das wir als Basis für so ein Auto nutzen könnten, aber das ist definitiv eines unserer Ziele für die Zukunft", meinte der Ex-Formel-1-Teamchef damals.
Ist der Magma GT Concept das fehlende Puzzleteil?
"Wenn wir einsteigen, dann mit dem richtigen Auto und der Fähigkeit, es in Serie zu produzieren. Aber davor müssen wir unseren LMDh-Weg gehen, da GT3-Fahrzeuge in Bezug auf den Verkauf viel Engagement erfordern."
Mit dem Magma GT Concept hat Genesis jetzt möglicherweise die Basis gelegt für ein künftiges GT3-Modell. Was auch darauf hindeutet, dass der Hyundai-Konzern neben dem Hypercar-Projekt unter dem Namen Genesis Magma Racing und dem Start in der Rallye-WM an einem Fahrzeug nach dem GT3-Reglement der FIA arbeitet?
Hyundai Motorsport hat erst vor einigen Wochen mit Sebastien Metz als Einsatzleiter und Massimo Carriero als Chefiningenieur zwei Leute engagiert, die viel GT3-Erfahrung haben und ab Januar 2026 am Teamsitz in Fechenheim arbeiten werden.
Neue Schlüsselpersonen mit GT3-Erfahrung
Der Franzose Merz kommt von Multimatic, wo er für die Entwicklung des LMDh-Prototypen von Porsche und den Ford Mustang GT3 verantwortlich war. Sein italienischer Kollege war bei McLaren Test- und Entwicklungsfahrer für den 720S GT3, der vor zwei Jahren ein Evo-Paket erhielt. Zudem war er bei M-Sport auch am Bentley Continental GT3 beteiligt.
Das Duo arbeitet bei Hyundai mit Technikchef Francois-Xavier Demaison zusammen und soll auch an neuen Projekten, die in Zukunft für den Hersteller attraktiv sein könnten. Abiteboul spricht in Hinblick auf ihre Verpflichtung von einem "entscheidenden Schritt für die Zukunft unseres Business".
Beide bringen laut dem Franzosen "wertvolle Erfahrung zu Hyundai Motorsport, die unterschiedliche Motorsportbereiche umfasst, darunter Rallye und Langstreckenrennen, die unseren aktuellen Fokus darstellen." Dadurch könne sich jeder mehr auf seine Kernaufgaben konzentrieren und mehr Effizienz erreicht werden.
Man darf nun gespannt sein, wie rasch es der Hyundai-Marke gelingt, nach der Vorderstellung des GT-Konzeptautos auch ein GT3-Auto zu bauen. Da Hyundai nun bereits in der WEC am Start ist, würde es Sinn ergeben, auch in der LMGT3-Klasse an den Start zu gehen, zumal der Kundensport durchaus ein Geschäftsmodell darstellen könnte. Und auch die DTM könnte früher oder später eine weitere Marke dazubekommen.