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Motorsport DTM

"Hätte das Gleiche gemacht": Wittmann reagiert nach Shitstorm gegen Güven

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© Alexander Trienitz

Zwei Tage nach dem DTM-Saisonfinale in Hockenheim mit Ayhancan Güvens umstrittenen Überholmanöver gegen Marco Wittmann vier Kurven vor der Zielflagge meldet sich der Schubert-BMW-Pilot noch einmal zu Wort. Und sieht die Ereignisse, die dem türkischen Manthey-Porsche-Piloten den Titel einbrachten, nun ein bisschen anders.

"Die letzte Runde war intensiv und wahrscheinlich die spannendste in der Geschichte der DTM", schreibt der zweimalige Champion, der selbst im letzten Rennen nicht mehr Meister werden konnte, auf Instagram. "Im Nachhinein hätte ich die Innenseite mehr abdecken sollen, um vorne zu bleiben und das Rennen zu gewinnen."

Er habe aber "zu diesem Zeitpunkt nicht" gewusst, "dass für Ayhancan der Sieg die einzige Möglichkeit war, um Meister zu werden. Also hat er es natürlich probiert - und es hieß Sieg oder Kiesbett", zeigt er auch wegen der Umstände Verständnis für die Härte des Rivalen, der sich nun vor allem auf Social Media mit teils untergriffigen Kommentaren konfrontiert sieht.

Wittmann zeigt Verständnis für Güvens harte Aktion

Wittmann stellt nun klar, dass Güvens Manöver in der Sachskurve, als sich der Porsche-Pilot innen mit zwei Rädern neben der Strecke an Wittmann vorbeipresste, für ihn in Ordnung geht. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich an seiner Stelle genau das Gleiche getan hätte", so der Schubert-BMW-Pilot, der am Ende Zweiter wurde.

Direkt nach dem Rennen hatte er noch gemeint, die Aktion in der Sachskurve sei "ein bisschen strittig" gewesen, "da kann man darüber diskutieren". Er sei "von hinten getroffen" worden, "obwohl ich eigentlich die Tür zugeschmissen habe".

Vergleich mit legendärem Duell Paffett gegen Glock

Heute ist Wittmann aber bewusst, welches Finale die beiden geliefert haben und dass auch er mit seinem spektakulären Überholmanöver auf der Geraden vor dem Motodrom DTM-Geschichte geschrieben hat.

Die spektakuläre letzte Rennrunde erinnere ihn "sehr an den epischen Kampf zwischen Gary Paffett und Timo Glock - ich hoffe, wir haben euch beide mit unserer letzten Runde stolz gemacht", verweist Wittmann auf das legendäre Duell beim DTM-Wochenende 2018 in Hockenheim um den Sieg.

Und lässt es sich nicht nehmen, Güven zum Titel zu gratulieren. "Herzlichen Glückwunsch an Ayhancan Güven zum DTM-Meistertitel 2025. Mit fünf Siegen und seinem Engagement im letzten Rennen und in der letzten Runde hat er unter Druck geliefert - das war verdient!", lässt er keinen Zweifel daran, dass er den Manthey-Porsche-Piloten für einen würdigen Champion hält.

Kelvin van der Linde kommentiert Shitstorm: "Echt erschreckend"

Wittmann drückte am Funk auch gleich nach dem Zwischenfall in der ersten Runde, als Rene Rast nach dem Duell mit Güven Opfer einer Kettenreaktion wurde, sein Bedauern für den Teamkollegen aus, dessen Titelhoffnungen durch den Ausfall platzten und sprach auch seiner Schubert-Truppe Mut zu.

"Natürlich tut es mir sehr leid für Rene, dass er so früh aus dem Rennen gerissen wurde", bestätigte Wittmann nach dem Rennen, das er von Startplatz 17 beinahe gewonnen hätte.

Er ist übrigens nicht der einzige BMW-Pilot, der auf die teilweise heftigen Kommentare in den sozialen Netzwerken reagiert. Kelvin van der Linde zeigt in einem privaten Instagram-Kommentar seinen Unmut über die Diskussionskultur nach Güvens Titelgewinn.

"Finde es echt erschreckend, dass in der heutigen Zeit niemand mehr jemandem was gönnen kann", schreibt der Südafrikaner. "Egal, welche Sportart: So viel Neid und negative Kommentare. Schade." Er weiß wovon er spricht, denn 2021 wurde der damalige Abt-Pilot nach dem kontroversen Titelfinale selbst Opfer eines Shitstorms.

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