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Motorsport DTM

"Im Winter herausgefunden": DTM-Rivalen rätseln über Abts Qualifying-Trick

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© ADAC Motorsport
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Das Aufwärmen der nicht geheizten Pirelli-Reifen im Qualifying ist auch dieses Jahr in der DTM das Zünglein an der Waage. Und ein Team sorgt diesbezüglich bei der Konkurrenz für rauchende Köpfe. "Wie macht Abt das bloß?", rätselt ein Mitglied eines anderen DTM-Rennstalls.

Denn während fast alle Fahrer zu Beginn des Qualifyings eine Aufwärmrunde fahren und dann wieder an die Box kommen, um den Reifen von innen über die erhitzte Bremse anzuwärmen, ehe es ernst wird, kommt das Audi-Team aus Kempten ohne den sogenannten "Heat Soak" aus. Was dahinter steckt?

"Wir fahren direkt raus, weil wir über den Winter gelernt und herausgefunden haben, dass das die bessere Option ist", erklärt Abt-Sportdirektor Martin Tomczyk im Gespräch mit Motorsport-Total.com.

"Gibt Strecken, wo das vielleicht nicht so ist"

Er ergänzt allerdings, dass es auch Strecken gibt, wo diese Herangehensweise nicht zur Anwendung kommt. "Das ist die Arbeit, die wir im Winter gemacht haben: herauszufinden, wo das für uns sinnig und stimmig ist", sagt der Ex-Champion. "Es gibt Strecken, wo das vielleicht nicht so ist. Wir wissen, wann das für uns und unsere Fahrer zutrifft. Deswegen sind wir vorbereitet."

Das Norisring-Qualifying ist ein schlechtes Beispiel, weil alle Teams auf dem atypischen Kurs auf ungewöhnliche Strategien setzen. Aber schon davor verzichtete Abt bislang in dieser Saison konsequent auf die sogenannte Out-Inlap, um das System auf Temperatur zu bringen - während andere Teams nach der Rückkehr an die Box minutenlang sogar mit speziellen Vorrichtungen darum kämpfen, dass kein Grad Temperatur entweicht.

Welche Rolle spielt der Fahrer?

Aber was ist das Geheimnis von Abt? Laut Informationen von Motorsport-Total.com spielt dabei auch der Fahrer eine große Rolle. Und wie Kelvin van der Linde und Ricardo Feller die Pirellis, die schwierig auf Temperatur zu bringen sind, nach dem Verlassen der Box behandeln.

"Der Fahrer gibt auch seinen Input, wie er besser in den Rhythmus kommt, was ihm besser taugt", dementiert Tomczyk nicht. "Das ist ein Zusammenspiel von vielen Faktoren. Und da haben wir uns im Winter die Mühe gemacht, das wirklich feinsäuberlich zu erarbeiten."

Andere Faktoren, die eine wichtige Rolle spielen, sind laut Tomczyk die Temperaturen, der Asphalt und die Streckencharakteristik. "Das muss man auswerten, um zu schauen, was für die jeweiligen Fahrzeugkonzepte das Beste ist", sagt Abts Sportdirektor.

Unterschiedliche Strategien bei BMW und AMG

Gerade die Teams von Mercedes-AMG und BMW tun sich mit ihren Frontmotor-Boliden schwer, die Pirellis rechtzeitig auf Temperatur zu bringen, solange der Pneu die besten Rundenzeiten erlaubt. Interessant: Die Schubert-Truppe verzichtet mit dem BMW im Gegensatz zur Marke mit dem Stern ebenfalls immer wieder auf den "Heat Soak", niemand ist allerdings bislang so konsequent wie Abt.

Die Strategie scheint sich bislang für das einzige Audi-Team im Feld ausgezahlt haben: Van der Linde und Feller liegen bei Halbzeit der Meisterschaft auf den Plätzen zwei und sieben, in mehr als der Hälfte aller Rennen startete das Duo aus den Top 5. Die einzige Abt-Pole fuhr bislang van der Linde auf dem Lausitzring heraus.