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Motorsport DTM

Lamborghinis Wettlauf gegen die Zeit: DTM-Aus für Team wegen Temerario?

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© Lamborghini

Die Einführung des neuen Lamborghini Temerario GT3 rückt immer näher und entwickelt sich zu einem Wettlauf gegen die Zeit: Denn während laut unserem Kenntnisstand ursprünglich geplant war, rund zehn Autos für die Saison 2026 fertigzustellen, wurde diese Zahl - wie Motorsport-Total.com hört - inzwischen deutlich reduziert.

Nach aktuellem Stand dürften vorerst sechs bis acht Fahrzeuge weltweit realistisch sein. Das würde bedeuten, dass vier Boliden in der DTM zum Einsatz kommen, zwei in der GT-World-Challenge Europe und die verbleibenden Fahrzeuge in der US-amerikanischen IMSA-Serie.

Auf der Nürburgring-Nordschleife soll nun entgegen der ursprünglichen Planung nicht das neue Fahrzeug von Abt eingesetzt werden, sondern erneut der erprobte Huracan GT3 Evo2 an den Start gehen.

Warum die DTM-Zukunft von Paul Motorsport wackelt

Da man bei Grasser und Abt von je zwei neuen Fahrzeugen für die DTM ausgehen darf, würde das bedeuten, dass das Lamborghini-Team Paul Motorsport 2026 in der DTM nicht mit dem Temerario GT3 startet.

Abgesehen von den zusätzlichen Kosten, die das neue Auto für die kleine Mannschaft aus Dresden rund um Lamborghini-Talent Maximilian Paul bedeuten würde, ist es auch nicht im Sinne der Sportwagen-Marke, dass parallel zwei verschiedene Lamborghini-Modelle in der DTM zum Einsatz kommen, wie Lamborghinis Technikvorstand Rouven Mohr schon vor Monaten klarstellte.

Das könnte dazu führen, dass sich das Team mit dem Huracan GT3 Evo2 auf andere Serien konzentriert - und Maximilian Paul sich unabhängig von seinem Team um ein DTM-Cockpit bei einem anderen Rennstall bemüht.

Rennpremiere im März in Sebring weiter realistisch

In den USA hat sich das kanadische Pfaff-Team bereits öffentlich auf Social Media festgelegt, dass man 2026 mit dem Lamborghini in der GTD-Pro-Klasse antritt. Schon am 15. und 16. November will Pfaff den Temerario GT3 beim offiziellen Daytona-Test einsetzen.

Das ist notwendig, da der Test in der IMSA-Serie der Balance-of-Performance-Einstufung für die Ende Januar in Daytona beginnende Saison dient. Seine offizielle Rennpremiere soll das Auto dann aber nicht Ende Januar beim 24-Stunden-Klassiker in Florida feiern, sondern wie geplant im März bei den 12 Stunden von Sebring.

Voraussichtlich kommt aber vorerst nur das GTD-Pro-Team in den Genuss des neuen Autos, während in der GTD-Am-Klasse weiterhin der Huracan GT3 Evo2 eingesetzt wird.

Lamborghini-Sportchef: "Zeitplan ist ein bisschen eng"

"Der Zeitplan ist ein bisschen eng, speziell was den Saisonstart nächstes Jahr angeht", meinte Lamborghini-Sportchef Maurizio Leschiutta im September im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Wir sind aber mit der Performance des Autos ziemlich zufrieden."

Man bemühe sich darum, dass alle Werksfahrer eine Testmöglichkeit bekommen und Feedback geben können, "damit das Auto eine runde Sache wird, wenn wir es nächstes Jahr an unsere ersten Kunden ausliefern", so der Kanadier mit italienischen Wurzeln.

Ermutigender Dauerlauf in Le Castellet

Tatsächlich absolvierte Lamborghini in den vergangenen Monaten zahlreiche Tests mit dem Temerario-Prototypen auf italienischen Rennstrecken, ehe zuletzt am 14. und 15. Oktober ausgiebig in Le Castellet getestet wurde.

Dabei handelte es sich um einen Dauerlauf, bei dem rund um die Uhr bis Mitternacht Tausende Kilometer abgespult wurden - und das, wie man hört, ohne ernsthafte technische Probleme. Jetzt steht der Homologationsprozess des neuen Autos bei der FIA an, der angeblich bereits im Gange ist und das Ende der Entwicklungsarbeit markiert.

Danach entscheidet sich, wie viele Autos nun tatsächlich entstehen. Da der Temerario GT3 auf der gleichen Fließband-Linie entsteht wie das Serienfahrzeug, das Priorität genießt, ist von Engpässen auszugehen.

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