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Mysteriöses Problem: Bortolotti bis Norisring mit stumpfen Waffen

  • Aktualisiert: 21.07.2023
  • 13:45 Uhr
  • Motorsport-Total
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© Andreas Beil

Mirko Bortolotti war am Norisring erstmals Speerspitze bei SSR Performance - Dass er es vorher nicht war, liegt an einem Problem, über das sich alle ausschweigen

Die Plätze sechs und vier auf dem Norisring waren vielleicht noch nicht der Durchbruch, aber zumindest ein deutlicher Aufwärtstrend für Mirko Bortolotti. Der in Österreich aufgewachsene Italiener hat damit in der DTM-Saison 2023 endlich in die Spur gefunden und seine bisher beste Punkteausbeute eingefahren - trotz einer Kollision im ersten Rennen.

Doch was lief zu Saisonbeginn schief? Während Teamkollege Franck Perera mit einem Sieg und einem Podiumsplatz für Schlagzeilen sorgte, tat sich das bisherige Lamborghini-Aushängeschild Bortolotti überraschend schwer. Und das aus gutem Grund.

"Die ersten beiden Wochenenden waren unglaublich gut, weil wir mit einem Auto unterwegs waren, das leider Probleme hatte", erklärt der 33-Jährige gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Das habe sowohl für Oschersleben als auch für Zandvoort gegolten.

"Jetzt haben wir zum Glück verstanden, wo die Probleme lagen. Deshalb war es unglaublich wichtig, in den ersten vier Rennen Punkte zu holen." Bortolotti fuhr in den ersten vier Saisonrennen auf die Plätze acht, sechs, vier und elf und damit jeweils in die Punkte, die in der DTM 2023 bis Rang 15 vergeben werden.

Doch wo liegen die Probleme genau? Darüber schweigt der Lamborghini-Werkspilot: "Ich möchte nicht darüber sprechen, aber es gab Probleme, die wir leider nicht sofort gefunden und an denen wir gearbeitet haben. Das hat nichts mit dem Auto an sich zu tun, sondern ist ein Problem, das grundsätzlich bei jedem Lamborghini auftreten kann. Ich möchte da nicht ins Detail gehen."

Nach mehreren Jahren mit Porsche setzt SSR Performance in diesem Jahr erstmals auf Lamborghini und mit der Evo2-Stufe auch auf eine neue Version des Huracan, für die es noch keine Erfahrungswerte gibt.

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Problem vor allem im Rennen

SSR-Teamchef Mario Schuhbauer sagt gegenüber 'Motorsport-Total.com': "Mirko hatte in den ersten Rennen Probleme, aber das war nicht Mirkos Schuld, denn das Auto ist neu für uns. Daran müssen wir noch viel arbeiten. Es hat nichts mit dem Auto an sich zu tun, sondern ist ein Problem, das im Prinzip mit jedem Lamborghini passieren kann. Ich will da nicht ins Detail gehen."

"Es ist nicht die Schuld des Fahrers. Das hat andere Hintergründe, die wir als Team manchmal auch nicht beeinflussen können. Es waren einfach andere Hintergründe. Wir müssen das Auto neu lernen. Auch für den Hersteller ist das Auto neu."

"Wir müssen natürlich noch Erfahrungen damit sammeln. Das sind jetzt keine detaillierten Gründe, aber wir müssen noch an zwei, drei Dingen arbeiten. Am Fahrer lag es definitiv nicht." Schuhbauer betont auch, dass es im Team "keinen Alpha- und Beta-Fahrer" gebe, sondern man über zwei Top-Fahrer verfüge.

Immerhin erklärt Bortolotti, wie sich das rätselhafte Problem manifestiert hat: "Die Pace war immer gut, aber man hat gesehen, dass wir uns im Rennen wegen des Problems extrem schwer getan haben".

"Im Qualifying konnte ich es noch kompensieren, obwohl die drei Qualifyings - einmal gab es eine Rote Flagge - stark beeinflusst waren. Aber nicht so stark wie das Rennen, wo du eine Stunde fahren musst."

Generell gefällt es ihm aber bei SSR Performance. "Wir arbeiten sehr gut. Das Team ist relativ neu bei Lamborghini. Es gibt noch einen Lernprozess - vor allem in Bezug auf das, was ich gerade gesagt habe. Das gehört dazu. Ich hatte leider das Pech, dass es mich getroffen hat, aber ich hoffe, dass wir diese Probleme von nun an nicht mehr haben werden."

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