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Motorsport DTM

Nach Gerüchten um Lamborghini-Abgang: Wechselt Bortolotti von Abt zu Grasser?

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© Lucas Pripfl/Red Bull Ring

Aktuell machen wilde Gerüchte um einen Markenwechsel beim Lamborghini-Team Grasser Racing die Runde. "Ich habe mein letztes Rennen mit dem Huracan GT3 stolz beendet - was für eine Zeit!", postete Teamchef Gottfried Grasser, dessen Rennstall seit zehn Jahren eine feste Größe bei den Italienern ist, nach dem Finale der GT-World-Challenge Europe in Barcelona auf Instagram.

"Aber jetzt ist es Zeit loszulassen, Zeit für Veränderungen", so der Österreicher vor zwei Wochen. "Konzentrieren wir uns auf das Neue - und das nächste Kapitel, das uns das Leben beschert." Hinter dem Posting, das wie ein Abgesang auf den Huracan klingt, der 2026 vom neuen Temerario abgelöst wird, könnte mehr stecken als man zunächst denkt.

Grassers Antwort auf die Frage, was er damit sagen wolle? "Wir verabschieden uns vom Huracan", sagt der Österreicher im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Es ist klar, dass bei uns nächstes Jahr ein neues Auto kommen wird."

Grasser legt sich nicht auf Lamborghini-Verbleib fest

Ob das wie erwartet der Temerario sein werde? "Es muss auf jeden Fall ein Paket aus Fahrern und Auto sein, das Sinn ergibt und mit dem wir Erfolge feiern können", antwortet Grasser.

Damit sagt er nicht, dass er bei Lamborghini bleibt. Aber warum könnte das traditionsreichste Lamborghini-Team im GT3-Sport erwägen, mit einem anderen Hersteller ein neues Kapitel zu beginnen?

Grasser schweigt dazu, aber offenbar gibt es seit diesem Jahr ein Ungleichgewicht bei Lamborghini, was die finanzielle Unterstützung der Teams angeht.

Lamborghini-Ungleichgewicht: Erhält Abt rund eine Million Euro?

Wie Motorsport-Total.com aus unterschiedlichen Quellen erfahren hat, dürfte das langjährige Audi-Team Abt, das seit 2025 auch in der DTM den Lamborghini einsetzt, über das übliche Paket mit Ersatzteilen und Werksfahrern hinaus auch eine finanzielle Unterstützung für den Einsatz bekommen.

Man hört von einem Umfang von rund einer Million Euro pro Jahr - das entspricht ungefähr einem Drittel des DTM-Budgets mit zwei Autos. Die anderen Lamborghini-Teams kommen - wie man hört - nicht in den Genuss dieser Finanzspritze.

Kein Dementi vom Hersteller

"Wir unterstützen unsere Teams mit wirtschaftlichen Werkzeugen, Support im Sinne von Ersatzteilen und so weiter. Und wir versuchen das so ausgeglichen wie möglich zu machen", antwortet Lamborghini-Motorsportchef Maurizio Leschiutta, als er von Motorsport-Total.com die gehandelte Million für Abt angesprochen wird.

Auf Nachfrage, ob es sich um eine Fehlinformation handle, dementiert der Kanadier mit italienischen Wurzeln nicht, sondern sagt nur: "Es ist keine öffentliche Information."

Grasser spricht als Kriterium für die Zukunft klar aus, dass er 2026 neben einem siegfähigen Auto auch Fahrer benötige, mit denen man Erfolge feiern kann. Da seine DTM-Entdeckung Jordan Pepper laut Informationen von Motorsport-Total.com auf dem Weg zu BMW ist, entsteht ein Vakuum. Im Lamborghini-Kader gibt es mit Ausnahme von Ex-Champion Mirko Bortolotti zumindest für die DTM kaum eine gleichwertige Alternative.

Will Lamborghini Grasser-Abgang mit Bortolotti verhinden?

Der in Wien lebende Italiener gilt als bester GT3-Pilot Lamborghinis, startet aber seit dem Vorjahr für Abt und hat nach dem Markenwechsel des Teams ein hartes DTM-Jahr hinter sich: Bortolottis Abt-Highlight in der abgelaufenen DTM-Saison war Platz sechs auf dem Lausitzring, in der Gesamtwertung wurde er 14.

Noch nie in der Geschichte der DTM hatte ein Titelverteidiger so eine schwache Saison, während das Grasser-Team mit Pepper drei Poles und einen Sieg einfuhr und bis zum Schluss um den Titel kämpfte. Wie man hört, könnte nun Lamborghini dafür sorgen, dass Bortolotti 2026 nicht mehr für Abt, sondern für das Grasser-Team fährt.

Damit hätte die Truppe aus Knittelfeld, die mit Bortolotti bereits 2022 in der DTM um den Titel kämpfte und dieses Jahr mit ihm beim 24-Stunden-Klassiker in Spa-Francorchamps triiumphierte, einen absoluten Hochkaräter im Team. Ein Markenwechsel wäre dann vermutlich vom Tisch.

Für die Abt-Truppe wäre der Verlust Bortolottis aber ein herber Rückschlag. "Wer Abt Sportsline kennt, der weiß, dass wir 2026 wieder in gewohnter Stärke zurückkommen", hatte Sportdirektor Martin Tomczyk nach dem Saisonfinale in Hockenheim angekündigt. Man darf nun gespannt sein, wie die Fahrerwahl aussehen wird.

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