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Die Formel E ab 2021 live in SAT.1 und auf ran.de

Antonio Felix da Costa: Nach einigen Rückschlägen zum Champion der Formel E

  • Aktualisiert: 12.08.2020
  • 21:04 Uhr
  • ran.de/ Tim Althoff
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© imago images/Agencia EFE
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Antonio Felix da Costa hat sich mit einer dominanten Leistung zum völlig verdienten Formel-E-Champion 2020 gekrönt. Dabei hat der Portugiese einen Weg hinter sich, der unter anderem von "schlechten Erinnerungen" und Selbstzweifeln geprägt war. 

München - Wenn man Motorsport auf höchstem Level praktiziert, muss für den großen Erfolg einfach alles stimmen: das Team, das Auto, der Fahrer. Erst wenn alles miteinander harmoniert, kann das Talent und die Hartnäckigkeit eines Fahrers gebührend belohnt werden. 

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  • 15:19 Uhr

Antonio Felix da Costa musste lange auf seine Belohnung warten. Es brauchte eine Veränderung und den festen Glauben an seine Fähigkeiten, um ihn an den Ort seiner Träume in Berlin Tempelhof zu bringen.

Denn dort auf dem Podest durfte er sich am vergangenen Wochenende endlich von seinen Kollegen als Champion der Formel E 2020 feiern lassen. 

"Ich habe einfach keine Worte im Moment", so der Portugiese nach seinem zweiten Platz im vierten und vorletzten Berlin-Rennen, der ihm schon vorzeitig zur Meisterschaft reicht. "Mir schießen sofort all die schlechten Erinnerungen und Momente meiner Karriere durch den Kopf."

Antonio Felix da Costa: Anfänge in der Formel E unter respektlosen Blicken

Kein Wunder: Denn schlechte Erinnerungen und Enttäuschungen hat er in den letzten Jahren häufiger gesammelt - vor allem in Form von fehlender Wertschätzung, die weniger von seinen fahrerischen Leistungen, sondern von schlechten Ergebnissen in noch schlechteren Autos herrühren. 

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Der 28-Jährige blickt zurück: "Die Fahrer haben mich und Robin Frijns mit sehr wenig Respekt angeguckt, als gehörten wir nicht dazu. Wir konnten in den Jahren drei und vier nicht viel machen, außer gegen uns selbst zu fahren."

Da Costa, der bis 2019 sechs Jahre als Werksfahrer für BMW tätig war, spricht konkret über die Saisons 16/17 und 17/18 bei Andretti Autosport. Dort fuhr er dem Fahrerfeld in einem langsamen Auto stets hinterher. Die Gesamtplatzierungen 15 und 20 waren dementsprechend wenig aussagekräftig für seine Fähigkeiten.

In nur einer seiner sechs Formel-E-Saisons landete er am Ende hinter seinen Kollegen - 16/17 hinter Robin Frijns. In seinem letzten Andretti-Jahr 2018/2019 fuhr er auf den sechsten Platz und schlug somit deutlich den Briten Alexander Sims, der im gleichen Auto nur 13. wurde. 

Nach BMW: Da Costa wechselt zum Top-Team

Ähnliches gilt übrigens für seine Zeit in der DTM (LIVE in SAT.1 und ran.de). In zwei seiner drei Jahren schlug er den Kollegen Martin Tomczyk deutlich für das Team Schnitzer. Nur im ersten Jahr fuhr er für das BMW-Team MTEK hinter Timo Glock her.

So ist es kein Wunder, dass das Top-Team der Formel E, DE Techeetah auf den leidenschaftlichen Surfer aufmerksam wurde und ihm ein Angebot machte, das ihn nach sechs Jahren von BMW trennte.

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"Es ist der richtige Zeitpunkt für eine große Veränderung, von der ich überzeugt bin, dass sie mir mehr Chancen auf Siege bringt", so da Costa nach dem Wechsel gegenüber "Motorsport-Total". Er wolle seine "Komfort-Zone" verlassen und sich einer großen Herausforderung stellen: Jean-Eric Vergne. 

Der Franzose, der von 2012 bis 2014 für Toro Rosso in der Formel 1 an den Start ging, hat die Formel-E-Saisons 2018 und 2019 für Techeetah gewonnen und ist als Teamkollege und somit direkter Konkurrent ein anderes Kaliber. 

"Alle fragen mich, ob ich keine Angst habe, zusammen mit JEV zu fahren, aber ich habe keine Angst", zeigte sich da Costa, im Wissen um seine Fähigkeiten, damals kämpferisch.

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Antonio Felix da Costa: Auch Serien-Meister Vergne wird geschlagen

Dass es nie einen Grund zur Angst gegeben hat, hat er der Motorsport-Welt jetzt gezeigt. Serien-Meister Vergne wurde ebenfalls geschlagen und der Beweis ist erbracht. In einem konkurrenzfähigen Wagen kann da Costa sein ganzes Potenzial ausschöpfen. 

Trotzdem weiß der sympathische Portugiese auch in Zeiten des Sieges noch, dass es Niederlagen braucht, um zu lernen. So bedankte er sich nach der Entscheidung am Samstag brav bei seinen alten BMW- und Red Bull-Kollegen unter denen er derartige Erfolge nie feiern konnte.

"Bei Red Bull waren die Leute, die wirklich an mich geglaubt haben."

Zeit bei Red Bull: Harter Rückschlag auf dem Weg in die Formel 1

Von 2010 bis 2015 war da Costa Testfahrer für Red Bull und fuhr somit die Boliden, in denen sich Sebastian Vettel zum Serien-Weltmeister der Formel 1 von 2010 bis 2014 krönte. Beinahe wären sie sogar Teamkollegen geworden. 

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Da Costa galt 2014 als heißer Kandidat auf eine Beförderung in das Formel 1-Team. Den Zuschlag erhielt jedoch der Russe Daniil Kvyat, der seinen Sitz in der Königsklasse des Motorsports seitdem nicht mehr hergegeben hat. Wohl eine der herbsten Enttäuschungen, die da Costa in seiner Karriere hat schlucken müssen. 

"Ich war kurz davor, meine Karriere zu beenden doch innerhalb kürzester Zeit gaben sie mir die Chance, in vier Autos zu fahren, die Titel gewonnen haben", zeigt er sich dem Team trotz allem verbunden.

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Nach dem großen Triumph: Dankbarkeit für lehrreiche Jahre

Ähnliche Worte hat er für BMW parat: "Außerdem muss ich der BMW-Familie auf dieser Bühne danken. So ist das Leben manchmal, wir sind verschiedene Wege gegangen, aber die Leute haben aus mir einen professionellen Rennfahrer gemacht und dafür bin ich wirklich dankbar." 

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Er sei nicht mehr ganz jung, aber auch noch nicht alt, sagte da Costa nach seiner Trennung von BMW im September 2019. Für ihn sei im Alter von 28 Jahren der richtige Zeitpunkt gekommen, sich zu verändern und etwas Neues auszuprobieren. 

Im Nachhinein muss man sagen, dass er alles richtig gemacht hat. Der Wechsel kam zum richtigen Zeitpunkt, zum richtigen Team und dem richtigen Auto. Für António Maria de Mello Breyner Félix da Costa hat in der Formel-E-Saison 2020 endlich alles gestimmt. 

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