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Motorsport Formel 1

Marko nach P3 für Verstappen: "Ich war der einzige, der positiv gedacht hat"

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© Sutton Images

Wetten wollte am Tag vor dem Rennen bei Red Bull niemand auf einen Podestplatz von Max Verstappen im Grand Prix von Mexiko 2025. Und doch hat es der viermalige und amtierende Formel-1-Weltmeister mal wieder geschafft. Vom fünften Startplatz ist er im Verlauf der 71 Runden bis auf P3 nach vorn gefahren. Ohne die späte virtuelle Safety-Car-Phase (VSC) wäre womöglich sogar P2 drin gewesen.

Aber auch mit dem dritten Platz hat Verstappen am Sonntag nach einem schwierigem Samstag viele überrascht - nur einen nicht. Denn Helmut Marko hat es kommen sehen. Trotz P5 als Ausgangsposition für das Rennen hatte Marko an einen Podestplatz geglaubt, Verstappen selber nicht.

"Ich war der einzige, der positiv gedacht hat", grinst Marko 24 Stunden später in seiner Medienrunde nach dem Rennen. Auf die Frage, ob er seine Vorhersage innerhalb des Teams mit einer Wette untermauern wollte, antwortet der Red-Bull-Motorsportberater aus Österreich: "Nein, nein. Niemand wollte mit mir wetten."

Nachgefragt, ob alle anderen einfach Angst gehabt hätten, antwortet Marko: "Lustig ist das nicht, aber niemand hat dran geglaubt. Ich aber habe Max am Vormittag noch gesagt, dass er positiv denken soll. Und man hat ja dann gesehen, was möglich war."

In der Tat war Verstappen am Samstag nach dem Qualifying so pessimistisch wie schon lange nicht mehr. Man hatte mit unterschiedlichen Abstimmungen experimentiert, aber keine so richtig zum Funktionieren gebracht. Ganz anders lief es im Rennen am Sonntag.

Marko hat eine Erklärung für die erstaunliche Wende innerhalb von 24 Stunden. "Uns war klar, wir waren zu nieder", spricht der Red-Bull-Motorsportberater gegenüber Sky eine zu geringe Bodenfreiheit des RB21 am Samstag an. Im Rennen war das kein Problem, denn: "Natürlich, wenn du vollen Tank hast, fährst du bei weitem nicht mit dieser Geschwindigkeit, der Downforce ist geringer. Das heißt, das Aufsitzen war weg."

"Aber, dass dann der Max zu so einer Form aufläuft, das ist eben Max Verstappen", sagt Marko. In seiner Medienrunde stellt der Österreicher in diesem Zusammenhang insbesondere Verstappens finalen Stint heraus: "Max hat diesen unglaublichen Stint hingelegt. Er war da wirklich am Limit, hat aber gleichzeitig die Reifen am Leben gehalten."

"Ich hatte immer die Sorge, dass die Reifen einbrechen würden. Aber er hat mehr oder weniger Runde für Runde seine 1:21.2 abgespult, immer innerhalb einer halben Zehntelsekunde. Das ist eben Verstappen", lobt Marko.

Eben diesen letzten Stint fuhr Verstappen auf den Soft-Reifen und mit denen hätte er ohne die späte VSC-Phase möglicherweise sogar noch Charles Leclerc (Ferrari) vom zweiten Platz verdrängt.

Verstappen erklärt gegenüber Sky: "Wir hatten die perfekte Strategie, indem wir versucht haben, so lange wie möglich mit dem Medium draußen zu bleiben und dann den Schlussstint mit dem Soft so gut wie möglich zu fahren, während die anderen mit dem Medium zu kämpfen hatten."

Seinen einzigen Boxenstopp legte Verstappen in der 37. von 71 Runden ein. Anschließend fuhr er mit den Soft-Reifen 34 Runden und damit auf das Podium. Laut Marko hat man den Boxenstopp "hinausgezögert, bis dann in einer Runde ein Einbruch von fast vier Sekunden gekommen ist. In der Runde haben wir ihn reingeholt. Dann hat er mit den Soft-Reifen eine Performance hingelegt, die war unglaublich. Er war nicht nur schnell, er hat die Reifen absolut geschont".

Verstappen selber räumt nach seinen 15 WM-Punkten für den dritten Platz ein, dass das Bild im Rennen womöglich ein wenig verzerrt wurde, "weil Mercedes, soweit ich weiß, immer im Verkehr steckte". Die späte VSC-Phase hingegen, die durchaus diskussionswürdig war, nimmt er der Rennleitung nicht krumm. "Ob virtuelles Safety-Car oder Safety-Car, manchmal läuft so etwas für dich, manchmal gegen dich. So ist das eben", sagt der viermalige Weltmeister.

Fakt ist: Mit seinem dritten Platz in Mexiko hat Verstappen beim gleichzeitigen fünften Platz von Oscar Piastri weitere fünf Punkte auf den Australier aufgeholt. Der Abstand zwischen den beiden beträgt aktuell nur noch 35 Punkte. Seinen Rückstand auf die Tabellenspitze, den hat Verstappen von zuvor 40 auf jetzt 36 Punkte verkürzt.

Neuer Tabellenführer nämlich ist Lando Norris nach seinem ungefährdeten Sieg. Der Brite war als Tabellenzweiter mit 26 Punkten Vorsprung auf Verstappen den Mexiko-Grand-Prix gegangen. Zwar hat Verstappen am Sonntag zehn Punkte auf Norris verloren. Im Endeffekt hat er aber trotzdem vier Punkte auf die Spitzenposition in der WM-Tabelle aufgeholt, weil die Führung in der Formel-1-Fahrerwertung 2025 von Piastri auf Norris übergegangen ist.

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