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Motorsport Formel 1

Nach Qualifying-Pleite in Singapur: McLaren erkennt ein "Muster"

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© LAT Images

Statt im Qualifying zum Grand Prix von Singapur 2025 zu dominieren, erzielte WM-Spitzenreiter McLaren die Plätze drei und fünf mit Oscar Piastri und Lando Norris - hinter Mercedes und Red Bull.

Piastri sprach angesichts der zurückliegenden "schwierigen Wochen" ohne McLaren-Sieg seit Zandvoort von "keiner großen Überraschung". Teamchef Andrea Stella dagegen sagte bei Sky, sein Rennstall sei mit der Absicht ins Qualifying gegangen, "die Poleposition zu holen". Dazu fehlten McLaren jedoch mehr als drei Zehntelsekunden.

Deshalb erkennt Stella jetzt ein "wiederkehrendes Muster". Er erklärt: "Wenn es wie in Kanada viel um das Bremsen und besonders um das Bremsen auf Bodenwellen und Randsteinen geht, haben wir kein 'magisches' Auto. Das war zuletzt auch in Baku der Fall - oder jetzt hier in Singapur. Wir müssen akzeptieren, dass andere Autos auf solchen Strecken sehr konkurrenzfähig sind."

Für Stella kommt diese technische Schwäche bei McLaren nicht unerwartet: "Wir wissen ja, wie wir unser Auto entwickelt haben. Diese Informationen helfen uns, um künftig besser zu werden."

Mercedes ist laut Norris im Vorteil

Das ist laut Norris auch notwendig, weil McLaren bereits das ganze Wochenende über "Probleme mit den Vorderreifen" gehabt habe. "Mercedes kommt unter solchen Bedingungen oft am besten zurecht. Das war zum Beispiel in Las Vegas letztes Jahr auch so", sagt Norris. Russell hatte den Grand Prix 2024 für sich entschieden - über 40 Sekunden vor McLaren auf P6 und P7.

Diese Schwäche gibt es bis heute. "Die Vorderachse ist nicht stark genug. Wir haben zu viel Untersteuern", erklärt Norris. "Deshalb musst du Kompromisse bei der Abstimmung eingehen und Traktion an der Hinterachse aufgeben. Damit kommst du in einen ungünstigen Bereich - und daran müssen wir arbeiten."

Alles nur eine Frage der Updates?

Doch Abhilfe ist nicht in Sicht: McLaren hat die Entwicklung am aktuellen MCL39 bereits vor einiger Zeit eingestellt, weil sich das Team bereits vollständig auf 2026 konzentriert. Und jetzt, wo Red Bull und Mercedes unter anderem mit Frontflügel-Updates nachgelegt haben, "ist es zu spät" für weitere Neuteile, meint Norris.

Er könne die Euphorie um das vermeintliche "Comeback" von Red Bull ohnehin nicht nachvollziehen: "Red Bull war dieses Jahr ja nie wirklich schlecht, auch wenn viele es klein reden. Meist war Red Bull sehr stark. Es gab härtere Rennen, aber sobald Red Bull sich etwas steigert, ist es wieder schnell. Das ist für niemanden eine Überraschung."

"Ich habe ehrlich gesagt erwartet, dass Red Bull die Poleposition holt - basierend auf der Pace vom Freitag. Und auch basierend auf dem, was wir 2024 gesehen haben: Wenn ich nicht gewesen wäre, hätte Red Bull das Rennen gewonnen. Damals waren sie etwas langsamer als wir, und jetzt sind sie eben schneller."

Was sich McLaren für die weiteren Rennen ausrechnet

Ob das in den restlichen Grands Prix der Formel-1-Saison 2025 zum Trend wird? McLaren-Teamchef Stella erwartet zumindest auch in Austin ein "schwieriges" Wochenende für sein Team.

"Strecken wie Sao Paulo, Lusail oder Abu Dhabi sollten uns mehr liegen. Aber das Feld ist insgesamt enger geworden, weil andere Teams weiterentwickelt oder ihr Paket besser verstanden haben."

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