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Motorsport Formel 1

"Papaya-Justiz" bei McLaren: Stella erklärt, warum Norris die Schuld trägt

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© circuitpics.de

McLaren-Teamchef Andrea Stella hat im Gespräch mit Formula1.com erklärt, weshalb sein Rennstall die Berührung zwischen Lando Norris und Oscar Piastri in Singapur ausführlich aufgearbeitet und Norris mit "Konsequenzen" belegt hat.

Stella sagte vor dem Grand Prix der USA 2025 in Austin : "Wir hatten eine Situation, in der es zu einer Berührung zwischen unseren Autos kam. Daher musste der Vorfall im Rahmen des Racing-Konzepts überprüft werden, das wir als Team gemeinsam mit Lando und Oscar anwenden."

Stella betont: Dieses Regelwerk - die sogenannten Papaya-Regeln - ist "gemeinsam mit den Fahrern und dem Team" aufgestellt worden. "Letztlich liegt es in meiner Verantwortung und in der von Zak Brown [als McLaren-Boss], sicherzustellen, dass diese Regeln während der Saison konsequent angewendet werden."

Das Ergebnis der McLaren-Untersuchung

Bei der Überprüfung des Zwischenfalls aus der ersten Rennrunde habe man festgestellt: "Lando war für die Kollision verantwortlich, weil er in Kurve 3 etwas zu spät dran war, Verstappen leicht berührt hat und dann in Folge übersteuerte und mit Oscar zusammenstieß", erklärte Stella.

McLaren erkannte in Norris' Verhalten "keine Absicht und kein böses Motiv", gibt dem aktuellen WM-Zweiten dennoch die Verantwortung für die teaminterne Berührung. "Beide Fahrer haben die Überprüfung akzeptiert", sagte Stella - und die Fahrer haben das jeweils bereits bestätigt.

Stella macht keine Angaben zu den "Konsequenzen"

Offen ist jedoch weiterhin, wie genau die "Konsequenzen" aussehen, mit denen Norris nun konfrontiert ist. Dazu sagte Stella lediglich: "Die Konsequenzen oder Folgen sind Teil unseres Regelwerks. Das ist etwas, das beide Fahrer ausdrücklich in diesem Racing-Rahmen haben wollten."

"Für mich gehörte es zur Überprüfung, dies mit den Fahrern zu besprechen. Alles wurde akzeptiert, und jetzt können wir uns wieder darauf konzentrieren, die Performance des Autos zu maximieren und auf die Siegerstraße zurückzufinden. Wir gehen nun als Team - wie schon nach Kanada - noch geschlossener und stärker in den Rest der Saison", sagte Stella.

Teamchef wirbt um Verständnis für seine Fahrer

Der McLaren-Teamchef wirbt um Verständnis für Fahrer und deren Anspannung im WM-Titelkampf: "Die Situation bringt viel Druck mit sich, denn jeder Fahrer träumt davon, eines Tages Formel-1-Weltmeister zu werden. Für Oscar und Lando ist dieser Traum jetzt zum Greifen nah."

Als Team wolle McLaren einen fairen Titelkampf ermöglichen, damit am Ende "der Bessere gewinnt - und wir auf P1 und P2 in der Meisterschaft stehen", so Stella.

"Wir hoffen, dass wir als Team - in Bezug auf Zuverlässigkeit und operative Leistung - Lando und Oscar die bestmögliche Chance geben können, damit die Entscheidung allein in ihren Händen liegt: abhängig von ihrem Talent, ihrem Rennhandwerk, ihrer Entschlossenheit und ihrer Fähigkeit, in den letzten sechs Rennen ihr volles Potenzial abzurufen."

Stella betonte: "Für mich ist wichtig, dass all das im Geist der Fairness, der sportlichen Haltung und all jener Werte geschieht, die den Rennstil von McLaren ausmachen. Und unsere Fahrer wissen: Wenn sie ihr volles Potenzial ausschöpfen, haben sie in dieser Meisterschaft ihr eigenes Schicksal in der Hand."

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