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Olympia-Drama: Fünfkampf-Verband sieht "dringenden Handlungsbedarf"

  • Aktualisiert: 07.08.2021
  • 03:40 Uhr
  • SID
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© AFPSIDPEDRO PARDO

Der Deutsche Verband der Modernen Fünfkämpfer sieht "dringenden Handlungsbedarf" für eine Anpassung des Reglements der Teildisziplin Springreiten.

Tokio (SID) - Nach dem olympischen Reit-Drama von Annika Schleu sieht der Deutsche Verband der Modernen Fünfkämpfer "dringenden Handlungsbedarf" für eine Anpassung des Reglements der umstrittenen Teildisziplin Springreiten. Gleichzeitig nahm der DVMF die in den Sozialen Netzwerken als Tierquälerin verunglimpfte Schleu in Schutz, die unter Tränen versucht hatte, ihr völlig verunsichertes Pferd Saint Boy mit Gerte und Sporen zurück in den Parcours zu bringen.

Der Spitzenverband wehre sich "entschieden dagegen, dass eine Sportlerin persönlich beschimpft und beleidigt wird", dazu wünscht sich der DVMF "eine konstruktiv-sachliche Debatte rund um den Modernen Fünfkampf".

Auch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatte die Bilder aus dem Tokyo Stadium zum Anlass genommen, eine Änderung des Regelwerks zu fordern. Dieses müsse "so umgestaltet werden, dass es Pferd und Reiter schützt", hieß es in einer Mitteilung am Freitag. "Das Wohl der Tiere und faire Wettkampfbedingungen für die Athletinnen und Athleten müssen im Mittelpunkt stehen."

In der Fünfkampf-Entscheidung in Tokio war Schleu (Berlin) als Führende in die dritte Teildisziplin Reiten gestartet. Auf dem ihr zugelosten Saint Boy hatte zuvor schon eine Reiterin mit drei Verweigerungen große Probleme gehabt. Noch bevor Sportsoldatin Schleu in den Parcours reiten konnte, blockte das Tier ab.

Der DVMF beschrieb die Situation "als unglücklichen Konstellation" mit einem traumatisierten Pferd, das "aufgrund des Reglements des Weltverbandes nicht ausgetauscht werden durfte". Entsprechende Änderungen des Reglements wurden nach Angaben des nationalen Verbandes bereits erarbeitet und dem Weltverband UIPM vorgeschlagen. Der DVMF kündigte an, die Geschehnisse aufzuarbeiten.

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