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Israel-Premier Tech auch bei Lombardei-Rundfahrt nicht dabei
Das unter Druck geratene Radsportteam Israel-Premier Tech wird auch bei der Lombardei-Rundfahrt am Samstag nicht an den Start gehen. Dies gaben die Organisatoren des letzten "Monuments" der Saison bekannt. Die Entscheidung sei "im gegenseitigen Einvernehmen getroffen" worden, erklärte ein Vertreter des traditionsreichen Rennens am Donnerstag.
Israel-Premier Tech, das eine Namensänderung vorbereitet und künftig auf jegliche Israel-Erwähnung verzichten will, steht seit Wochen im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg massiv in der Kritik. Während der Spanien-Rundfahrt im Spätsommer erreichte die Mobilisierung gegen das Team ein bislang ungekanntes Ausmaß: Vier Etappen, darunter die letzte am 14. September in Madrid, mussten wegen pro-palästinensischer Proteste abgebrochen werden. Die Demonstrierenden forderten den Rückzug des Teams, dessen Miteigentümer der israelisch-kanadische Milliardär Sylvan Adams ist.
In der Folge beschlossen die Organisatoren der Emilia-Rundfahrt, das Team "aus Gründen der öffentlichen Sicherheit" vom Rennen am 4. Oktober auszuschließen. Auch bei den italienischen Halbklassikern Tre Valli Varesine und Piemont-Rundfahrt fehlte der Rennstall.
Auf Druck seines Co-Sponsors Premier Tech und seines Ausrüsters gab das Team am vergangenen Montag in einer Erklärung bekannt, dass es seinen Namen ändern und sich "von seiner derzeitigen israelischen Identität lösen" werde. Mit Blick auf die Saison 2026 wird sich Adams aus dem Tagesgeschäft zurückzuziehen und "nicht mehr für das Team sprechen", hieß es weiter.