Positiver Dopingtest bei Radprofi Matzka
- Aktualisiert: 11.07.2017
- 16:36 Uhr
- SID
Gegen den deutschen Radprofi Ralf Matzka laufen seit über einem Jahr Ermittlungen wegen eines Dopingverdachts.
Bergerac (SID) - Gegen den deutschen Radprofi Ralf Matzka laufen seit über einem Jahr Ermittlungen wegen eines Dopingverdachts. Der 27-Jährige war bereits am 3. März 2016 bei einer Kontrolle positiv auf die verbotene Substanz Tamoxifen getestet worden, die Probe enthielt geringe Spuren des Hormon- und Stoffwechselmodulators.
Über den positiven Test informierten erst am Dienstag Matzkas Anwalt sowie das Unternehmen von Ralph Denk, dem Chef des heutigen Teams Bora-hansgrohe, das derzeit an der 104. Tour de France teilnimmt. Matzka fuhr für die Vorgängermannschaft Bora-Argon 18 und gehört nicht mehr zum Kader.
Der Radsport-Weltverband UCI hat laut Mitteilung ein verbandsinternes Verfahren eingeleitet und Klage erhoben, eine Sperre wurde bislang nicht ausgesprochen. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt stellte ihr Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Anti-Doping-Gesetz dagegen schon im September 2016 "mangels Tatverdachts" ein, so die Anwälte.
Mehrere Gutachten hätten eine missbräuchliche Verwendung von Tamoxifen aus verschiedenen Gründen ausgeschlossen. Die positive Probe sei stattdessen am wahrscheinlichsten auf die unbeabsichtigte Aufnahme durch ein kontaminiertes Nahrungsmittel (Wasser) zurückzuführen.
Der späte Zeitpunkt der Veröffentlichung verwundert dennoch. Bora teilte mit, nach Durchsicht der Gutachten "zum Schutz des Athleten" nicht an die Öffentlichkeit gegangen zu sein. Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) erklärte, dass eine Veröffentlichung aus "formal-juristischen Gründen" nicht erfolgen könne.
"Uns liegen zum noch laufenden Verfahren in der Sache Ralf Matzka bis heute keine Detailinformationen vor. Der Sportler ist bisher nicht vorläufig suspendiert worden und die Verantwortung für den Fall liegt bei der UCI. Der BDR hat gar keine Berechtigung, hier vor Abschluss des Verfahrens eine Veröffentlichung vorzunehmen", sagte BDR-Generalsekretär Martin Wolf.