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Unglaubliches Einzel-Zeitfahren

Tour de France 2023: Jonas Vingegaard gewinnt Zeitfahren und distanziert Tadej Pogacar

  • Aktualisiert: 18.07.2023
  • 18:01 Uhr
  • SID
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© IMAGO/isslerimages/SID/IMAGO/isslerimages

Jonas Vingegaard hat das Bergzeitfahren der 110. Tour de France gewonnen und das Gelbe Trikot des Gesamtführenden erfolgreich verteidigt. Die Machtdemonstration des Dänen könnte noch vor der Königsetappe am Mittwoch die Tour entschieden haben.

Jonas Vingegaard ersparte seinem Rivalen Tadej Pogacar immerhin das demütigende Überholmanöver: Der Titelverteidiger der Tour de France hat im Kampf um das Gelbe Trikot eine Vorentscheidung erzwungen und seinen ärgsten Verfolger Pogacar in einem denkwürdigen Fernduell deklassiert. 

Vingegaard dominierte am Dienstag das anspruchsvolle Bergzeitfahren der 16. Etappe nach Combloux in 32:36 Minuten und baute seine Führung in der Gesamtwertung deutlich aus. Pogacar wurde mit einem deutlichen Rückstand von 1:38 Minuten Zweiter.

"Es war eine unglaubliche Etappe für uns, er hat viel Zeit gut gemacht", sagte Vingegaards Teamkollege Wout van Aert, der Dritter wurde (+ 2:51): "Das konnten wir uns nicht vorstellen, dass der Vorsprung nun so groß ist. Es zeigt, wie viel er noch in den Beinen hat."

Vor der Königsetappe in den Alpen am Mittwoch liegt der Däne vom Team Jumbo-Visma in der Gesamtwertung 1:48 Minuten vor Pogacar. Der Slowene ist abermals zum Angriff gezwungen. Angesichts der zuletzt gezeigten Leistungen in den Bergen deutet wenig auf eine erfolgreiche Wende hin.

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Superstars gehen zuversichtlich ins Zeitfahren

Bester Deutscher wurde Nikias Arndt (Bahrain Victorious/37:19) auf dem 25. Platz. Der deutsche Zeitfahrmeister Nils Politt (Bora-hansgrohe/38:49) hatte als 68. erwartungsgemäß nichts mit der Entscheidung zu tun.

"Es ist ein extrem schweres Zeitfahren, es ist nicht für die reinen Zeitfahrspezialisten", sagte Politt im Ziel.

Dagegen war die Strecke ganz nach dem Geschmack der Superstars. Ihm gefalle das Zeitfahren, hatte Pogacar im Vorfeld gesagt, "es liegt mir sehr gut."

Auch Vingegaard versicherte: "Ich mag solche kurzen Zeitfahren mit vielen Rhythmuswechseln." Am Ruhetag am Montag waren beide Rivalen die Strecke nochmals abgefahren.

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Vingegaard stellt die Weichen früh auf Sieg

Um 16.58 Uhr ging Pogacar als Gesamtzweiter und vorletzter Fahrer auf den 22,4 km langen Kurs, genau zwei Minuten später rollte Vingegaard von der Startrampe.

An seinem elften Tag in Gelb wurde der Däne vom Gejagten zum Jäger - und er füllte diese Rolle mit Leben.

Mehr als 600 Höhenmeter lagen zwischen Start und Ziel. Nur zwei Kilometer nach dem Start waren die Kletterkünste auf der giftigen Cote de la Cascade de Couer erstmals gefordert. Die anschließende technische Abfahrt überstanden beide schadlos.

Vingegaard, der in den Kurven ins Risiko ging, lag früh auf Siegkurs. An der zweiten Zeitmessung rund sechs Kilometer vor dem Ziel betrug der Vorsprung bereits 31 Sekunden.

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Pogacar wechselt das Rad - Vingegaard bleibt auf Zeitfahrmaschine

Zur Schlüsselstelle wurde die Cote de Domancy, ein kurzer, aber steiler Anstieg der 2. Kategorie kurz vor dem Ziel.

Pogacar und sein UAE-Team entschieden sich am Fuße des Anstiegs für einen Wechsel von der Zeitfahr-Maschine auf das leichtere Rennrad für die Berge. Auf etwa fünf Sekunden bemaß UAE-Teamchef Mauro Gianetti den Vorteil der Maßnahme. 

Vingegaard dagegen blieb auf dem Spezialrad für das Zeitfahren. Die Wahl erwies sich nicht als nachteilig. "Hol dir die Tour", funkte der deutsche Sportdirektor Grischa Niermann an Vingegaard. Der Mann in Gelb ließ auf der Straße Taten folgen.

Am Mittwoch heißt es bei der Tour de France erneut "alle Karten auf den Tisch". Auf der letzten Alpenetappe sind insgesamt vier Anstiege auf den 165,7 km nach Courchevel zu überwinden.

Höhepunkt ist der Col de la Loze, das Dach der Tour (2304 m) und ein echtes Biest mit bis zu 24 Prozent Steigung. Der Berg sei einer der "härtesten Anstiege der Welt", sagte Pogacar. Im Kampf um den Gesamtsieg ist er dort zum Handeln gezwungen.