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Rugby-WM in Japan

Rugby-Star Faf de Klerk: Der Riesentöter mit der Rockstar-Mähne

  • Aktualisiert: 28.10.2019
  • 15:32 Uhr
  • ran.de / Christian Stüwe
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© Getty
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Es war die Szene des WM-Halbfinales gegen Wales, als sich Südafrikas Francois de Klerk mit dem 25 Zentimeter größeren Jake Ball anlegte. Der Gedrängehalb ist aufgrund seines Aussehens Fanliebling, seine Führungsqualitäten und sein furchtloses Spiel machen ihn zum Hoffnungsträger Südafrikas im WM-Finale gegen England (Samstag, 9:30 Uhr live auf ProSieben MAXX und ran.de).

München/Yokohama - Es war eine Szene, die in Erinnerung bleiben wird.

Der 1,97 Meter große und 121 Kilogramm schwere Waliser Jake Ball schnappte sich nach einem harten Zweikampf den 25 Zentimeter kleineren Südafrikaner Francois "Faf" de Klerk, zog ihn am Kragen seines Trikots, der furchterregende Wikinger-Bart Balls war nur noch Zentimeter von De Klerks Gesicht entfernt.

Und was machte de Klerk? Er lachte Ball ins Gesicht, völlig unerschrocken. Ganz im Gegensatz zu Schiedsrichter Wayne Barnes, dem angesichts der drohenden Prügelei zwischen den ungleichen Gegnern die Anspannung ins Gesicht geschrieben stand.

"Wir sind enge Freunde. Es war einfach ein schöner Moment zwischen uns beiden", sagte de Klerk nach dem Spiel und fügte schnell an: "Nein, sind wir nicht. Das war nur ein Witz."

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Irgendwo zwischen He-Man und Baywatch

Das schon jetzt ikonische Bild wurde im Internet sofort aufgegriffen und zu zahlreichen Memes verarbeitet. In seiner südafrikanischen Heimat wird de Klerk nach dem Einzug der "Springboks" ins WM-Finale als Riesentöter gefeiert.

Neu ist der Hype um de Klerk nicht, allein wegen seinem Äußeren fällt der Scrum-Half auf und ist Fanliebling. Meistens ist er der kleinste Spieler auf dem Feld, trotzdem bringt der Südafrikaner 88 Kilogramm auf die Waage, seine bullige Statur wird durch eine blonde Mähne gekrönt. Immer wieder wird er mit der legendären Spielzeugfigur He-Man verglichen. Der "Fafster" sieht aus, als käme er direkt vom Set von Baywatch, in einer 80er-Jahre Rockband wäre er auch nicht aufgefallen.

"Er ist einfach ein großartiger Bursche", lobte kürzlich Steve Diamond. Diamond ist der Sportdirektor der "Sale Sharks", für die der 28-Jährige in der englischen Premiership spielt. "Man trifft nicht viele Menschen wie Faf", erklärte Diamond weiter: "Er ist immer höflich. Wenn er reinkommt, erhellt er mit seiner Persönlichkeit jeden Raum. Er weiß genau, was er macht. Was auch immer er tun wird, wenn er nicht mehr Rugby spielt, er wird dabei erfolgreich sein."

Der "Fafster" ist das Gehirn der Springboks

Diese Führungsqualitäten zeigen sich auch bei der WM in Japan. De Klerk ist der Anführer der "Sprinboks", er sagt an, wo es langgeht und was passiert. "Er dirigiert seine Stürmer sehr gut. Er weiß genau, was er will und was seine Stürmer machen sollen", erklärte Lood de Jager.

Dass ein knapp 40 Zentimeter größerer und 40 Kilogramm schwererer Spieler wie de Jager de Klerks Anweisungen folgt, liegt nicht nur an dessen Charisma, sondern vor allem daran, dass er ein außergewöhnlich guter Rugby-Spieler ist.   

Der Gedrängehalb ist das Bindeglied zwischen Offensive und Defensive, im Herzen der Mannschaft. Er ist ballsicher, schnell und beweglich, seine Kicks sind lang und präzise. Und vor allem ist er absolut furchtlos, trotz seiner 1,72 Meter zieht de Klerk niemals vor größeren Spielern zurück.

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Furchtlosigkeit als Markenzeichen

Bei Youtube gibt es ein Video, wo de Klerk im Trikot der "Sales Sharks" zu sehen ist. Unaufhaltsam sprintet der Südafrikaner in Richtung Malfeld, bei einem furchterregenden Zusammenstoß knockt de Klerk gleich zwei Gegenspieler aus. Während sich die Ärzte um die verletzten Spieler kümmern, sieht man de Klerk, der sich mit zuschwellendem Auge seine Mähne richtet. Kurz huscht sogar ein Lächeln über sein Gesicht.

"Ich mag es, wenn es körperlich wird", erklärte de Klerk nach dem Halbfinal-Sieg gegen Wales: "Das gehört zum Spiel dazu. Und wenn ich, als kleinster Kerl auf dem Feld, so etwas zum Spiel beitragen kann, motiviert das vielleicht auch den Rest der Mannschaft."

Südafrika hofft auf den Titel

Das Herz hatte de Klerk schon immer, in den vergangenen beiden Jahren bei den "Sale Sharks" verbesserte er sein Spiel derart, dass ihm die Rückkehr in den Kader der "Springboks" gelang. Nun fehlt nur noch ein Schritt zum Titelgewinn, den De Klerk als seinen Kleine-Jungen-Traum bezeichnete.

Das WM-Finale gegen seine Wahlheimat England (Samstag, 9:30 Uhr live auf ProSieben MAXX und ran.de) könnte für Francois de Klerk zum Karrierehöhepunkt werden. Und die ganze Rainbow Nation in einen Freudentaumel versetzen.

Die Hoffnungen Südafrikas ruhen auf den Schultern des Riesentöters mit der Rockstar-Mähne.

Christian Stüwe


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