Tennis
ATP-Masters: Jannik Sinner gibt nach 23 Minuten auf – Carlos Alcaraz triumphiert in Cincinnati
Drama in Cincinnati: Tennis-Topstar Jannik Sinner hat im Endspiel des ATP-Masters gegen seinen Dauerrivalen Carlos Alcaraz nach nur 23 Minuten aufgegeben. Beim Stand von 0:5 im ersten Satz rief Sinner bei heißen Temperaturen in Ohio den Physio, mit feuchten Augen erklärte der Weltranglistenerste, er fühle sich "einfach zu schlecht".
Auf dem Platz hatte er sich zuvor teils haarsträubende Fehler geleistet und kraftlos gewirkt. Alcaraz tröstete Sinner nach dessen Aufgabe.
"Ich bin sehr traurig, euch enttäuschen zu müssen. Seit gestern habe ich mich schlecht gefühlt. Ich dachte, es wird besser über Nacht. Aber es ist schlimmer geworden", sagte Sinner entschuldigend in Richtung des Publikums. Im Vorjahr hatte er in Cincinnati triumphiert.
Alcaraz betonte, dies sei "nicht die Art, wie ich gewinnen will". Der Spanier baute seinen Kontrahenten mit warmen Worten auf: "Ich verstehe, wie du dich fühlst. Du bist ein wahrer Champion. Du wirst stärker zurückkommen."
Fünf Wochen nach dem verlorenen Wimbledon-Finale nahm Alcaraz damit erfolgreich Revanche, die Verfassung von Sinner hingegen gibt wenige Tage vor dem Start der US Open in New York (ab 24. August) Rätsel auf.
Für Alcaraz, der Sinner Anfang Juni in einem epischen French-Open-Finale in fünf Sätzen besiegt hatte, ist es der 22. Titel auf der Profitour. Im 14. Spiel gegen Sinner war es sein neunter Erfolg.
Alcaraz jagt Weltranglistenspitze
In der Weltrangliste rückt Alcaraz immer näher an seinen Dauerrivalen heran - zumal er in New York nach seinem Zweitrundenaus im Vorjahr kaum Punkte verteidigen muss.
Hartplatz-Spezialist Sinner geht bei den US Open hingegen als Titelverteidiger an den Start - und soll schon am Dienstag wieder auf dem Platz stehen.
Der Südtiroler ist im Big Apple für den Mixed-Wettbewerb an der Seite der Tschechin Katerina Siniakova gemeldet und soll auf Deutschlands Topstar Alexander Zverev und dessen Partnerin Belinda Bencic treffen. Ein Start scheint aber völlig unwahrscheinlich.
Alcaraz, der Zverev in Cincinnati im Halbfinale ausgeschaltet hatte, geht mit der Britin Emma Raducanu an den Start.