Tennis
Top-Talent Engel nach starkem Hamburg-Auftritt "total froh"
Nach dem "größten Match des bisherigen Lebens" überwog für Justin Engel eindeutig das Positive - trotz der Niederlage gegen den einstigen Top-Fünf-Spieler Andrej Rublew. Es sei "riesig" für seine Entwicklung, bei einem Event wie dem 500er-Turnier in Hamburg ein Achtelfinale spielen zu können, sagte der 17 Jahre alte Hoffnungsträger nach seinem Ausscheiden in der Hansestadt: "Ich bin total froh, dass ich diese Wildcard bekommen haben, weil ich genau diese Matches brauche."
"Je mehr solche Matches du spielst", führte Engel aus, "desto mehr spieltaktische Sachen lernst du. Ich habe gelernt, dass man einen guten Fokus haben, jeden Punkt zu 100 Prozent spielen muss. Man darf nicht einfach mal kurz locker lassen."
Er wolle, trotz großer langfristiger Ziele, die nächsten Schritte in seiner Entwicklung "einen nach dem anderen" gehen, erklärte der Nürnberger, der ab Montag in den Top-300 der Weltrangliste stehen wird und bald auch bei einem Grand Slam in die Qualifikationsrunde rutschen will. "Ich habe ein gutes Team und bin selbstbewusst, dass wir viel erreichen werden."
Lob für den eingeschlagenen Weg gab es am Mittwoch auch von Tennis-Ikone Boris Becker. Die enge Zusammenarbeit zwischen Engel und seinem Trainer, dem Ex-Profi Philipp Kohlschreiber, bewertete der einstige Wimbledonsieger am Rande des Turniers positiv. "Philipp ist ein absoluter Experte in Sachen Tennis. Das ist eine sehr interessante Kombo, die sehr erfolgreich werden kann."
Engel hatte in Hamburg zunächst gegen seinen früheren Babysitter Jan-Lennard Struff triumphiert und seinen zweiten Sieg auf der ATP-Tour gefeiert. Im Achtelfinale verlangte er dann auch Topspieler Rublew alles ab, verlor trotz eines Satzballs aber mit 3:6, 5:7.