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Kampf um Klassenerhalt gegen Polen

Davis Cup: Für Oldie Florian Mayer ist es eine Ehre

  • Aktualisiert: 16.09.2016
  • 10:36 Uhr
  • ran.de
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© imago/GEPA pictures

Das DTB-Team trifft im Davis Cup auf Polen (von Freitag bis Sonntag im Livestream auf ran.de und tennis.de), auf dem Spiel steht ein Platz in der Weltgruppe. Für Florian Mayer ist es eine Ehre und gar keine Frage, dass er tatkräftig versuchen wird, den ersten Abstieg Deutschlands seit 13 Jahren zu verhindern.

München/Berlin - Florian Mayer war fast schon weg vom Fenster.

Vergessen, kaum beachtet. In der zweiten Reihe, höchstens. Auf dem Abstellgleis des deutschen Tennis.

Zumindest konnte man diesen Eindruck gewinnen.

Denn der 32-Jährige erhielt nach seiner fast achtmonatigen Verletzungspause wegen eines Adduktoreneinrisses zum Beispiel für das ATP-Turnier in München im Frühjahr keine Wildcard, sondern musste den beschwerlichen Umweg über die Qualifikation gehen.

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"Das regt mich richtig auf"

Auch für das Turnier in Halle hatte Mayer keine Wildcard erhalten. "Das regt mich richtig auf, darüber bin ich wirklich enttäuscht", hatte der ehemalige Weltranglisten-18. erklärt. Durch das "Protected Ranking", einer Ausnahmeregelung der ATP für lange verletzte Spieler, rückte Mayer ins Hauptfeld.

Und wie zeigt man den Verantwortlichen, dass diese Entscheidung ein Fehler war? Dass man es noch kann? Dass man immer noch mithalten kann?

Genau, mit einem Turniersieg. Im Finale besiegte der zweimalige Wimbledon-Viertelfinalist die 19 Jahre alte deutsche Tennishoffnung Alexander Zverev. Und hatte es so tatsächlich allen nochmal gezeigt.

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"Musste erst beweisen, dass ich es noch kann"

"Im Sport gerät man eben schnell in Vergessenheit, und da musste ich wohl erst beweisen, dass ich es doch noch kann. Das habe ich mit meinem Turniersieg in Halle hoffentlich getan", sagte Mayer dem Tagesspiegel.

Und wie. Klar, natürlich liegt es auch zum Teil an den Absagen. Doch Mayer soll mit seiner Erfahrung und seiner immer noch vorhandenen Klasse dabei helfen, dass sich die deutsche Davis-Cup-Mannschaft den Klassenerhalt sichert. In Berlin trifft das DTB-Team auf Polen (von Freitag bis Sonntag im Livestream auf ran.de und tennis.de) , auf dem Spiel steht ein Platz in der Weltgruppe. 

Als Notnagel fühle er sich nicht, betonte Mayer. "Natürlich wird mir die Erfahrung helfen. Wir sind Favorit gegen Polen, jeder erwartet, dass wir gewinnen. Das ist keine leichte Situation, die Gegner haben im Einzel nichts zu verlieren. Aber wir haben ein Heimspiel, auch der Belag ist super für uns. Ich fühle mich wohl in Berlin", so der 32-Jährige.

Wohl fühlt sich Mayer auch wieder nach seiner langen Verletzungspause. Das Jahr 2014 hatte er wegen einer Schambeinentzündung beinahe komplett sausen lassen müssen, ab August 2015 fehlte er dann wegen des Adduktoreneinrisses.

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Mehr Qualität im Training

Seine Sicht auf das Tennis hat das verändert. "Bis ich 29, 30 Jahre alt war, bestand mein Leben praktisch aus Tennis. Heute bringe ich mehr Qualität ins Training." Mehr als drei, manchmal dreieinhalb Stunden täglich trainiert er nicht mehr.

Die neu gewonnene Zeit nutzt er für andere Dinge. "Ich war beispielsweise im Januar in Patagonien. Und ich habe eine Ausbildung zum Personal Fitnesstrainer gemacht", sagte Mayer.

Und natürlich ist so eine Davis-Cup-Runde mit drei Gewinnsätzen für einen wie ihn kein Zuckerschlecken mehr, sondern eine Belastung. "Für mich war und ist es immer eine Ehre, für Deutschland, für mein Land zu spielen. Das wird hart am Wochenende, und klar wäre es mir auch lieber, jetzt im Davis-Cup-Halbfinale zu spielen. Aber es ist leider Relegation, und die ist auch wichtig für das gesamte deutsche Tennis. Wir wollen einfach nicht absteigen, und ich helfe dem Team gern", sagte er.

Von wegen weg vom Fenster.