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"Schatzi" Djokovic plötzlich im Favoritenkreis für Paris
Boris Becker gratulierte seinem "Schatzi", Billie Jean King reichte ein Wort, um Novak Djokovics Leistung zu würdigen: "außergewöhnlich". Und für John McEnroe gehört der unermüdliche Rekordjäger plötzlich zum Favoritenkreis bei den French Open in Paris. Die Tennis-Größen der Vergangenheit verneigten sich vor dem Serben, der am Samstag in Genf sein 100. Turnier als Profi gewonnen hatte.
"Man sollte ihn einfach nicht abschreiben", sagte McEnroe über den 38 Jahre alten Djokovic. Hinter Jannik Sinner (Italien) und Carlos Alcaraz (Spanien), aber noch vor Alexander Zverev (Hamburg) zählt der Amerikaner den 24-maligen Grand-Slam-Champion zu den Anwärtern auf den Titel in Roland Garros.
Den Sieg am Samstag im Finale von Genf (5:7, 7:6, 7:6 gegen den Polen Hubert Hurkacz) feierte Djokovic noch mit seiner Frau Jelena und seinen Kindern Stefan und Tara auf dem Platz. Am Sonntag wurde er schon in Paris erwartet - zur großen Abschiedsfeier seines langjährigen Rivalens Rafael Nadal.
Beim Höhepunkt der Sandplatzsaison trifft Djokovic zunächst auf Mackenzie McDonald (USA). Für McEnroe ist die erste Runde aber nur der Auftakt zu einem möglichen Lauf des Altmeisters. "Er hat die beste Auslosung von allen erwischt", sagte McEnroe bei Tennis365. Im Viertelfinale könnte es zum Duell mit Zverev kommen.
Bis Genf hatte Djokovic in diesem Jahr kein Sandplatzmatch gewonnen, vor Turnierbeginn trennte er sich von Trainer Andy Murray. Der nächste Eintrag in den Geschichtsbüchern sollte ihm aber das nötige Selbstvertrauen für Paris geben. Davon ist auch sein Ex-Coach Becker überzeugt. Djokovic habe "so viele große Turniere gewonnen", sagte der Eurosport-Experte, "den muss man immer auf der Liste haben."
Djokovic selbst hat ohnehin noch Großes vor. Der 25. Majortitel, mit dem er sich alleine an die Spitze der ewigen Bestenliste setzen würde, ist sein erklärtes Ziel. Bei den Männern gibt es zudem nur noch zwei fleißigere Titelsammler in der Geschichte des Profitennis: Roger Federer (103) und Jimmy Connors (109).
"Es wäre eine große Sache, wenn es mir gelingen würde, diesen Rekord zu brechen. Connors ist jemand, den ich wirklich respektiere und bewundere. Er hat mich immer öffentlich unterstützt, daher bin ich ihm sehr dankbar. Es wäre großartig", sagte Djokovic.