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"Für immer dankbar": Stich würdigt Pilic nach "Klassentreffen"

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/SID

Bei einer Trauerfeier mit dem Charakter eines Klassentreffens haben der frühere Wimbledonsieger Michael Stich und viele Weggefährten Abschied vom legendären Davis-Cup-Kapitän Niki Pilic genommen. In Zagreb hielt Stich im Beisein der Davis-Cup-Sieger Boris Becker, Patrik Kühnen, Eric Jelen, Carl-Uwe Steeb und Marc-Kevin Goellner bereits am Montag eine der Trauerreden.

"Für uns alle war es eine absolute Selbstverständlichkeit, dass wir nach Zagreb reisen. Es ging um Niki Pilic. Wir haben ihm alle sehr viel zu verdanken", sagte Stich im SZ-Interview. "Für alle Beteiligten war klar, dass wir ihm die letzte Ehre erweisen wollen."

Er habe, berichtete Stich, "das vorgetragen, was meinen Kollegen und mir immer wichtig war. Niki hat uns Werte vorgelebt, Werte wie Vertrauen, Glaube, Loyalität, Respekt. Und dass diese Werte sowohl auf als auch außerhalb des Tennisplatzes wichtig sind. Dafür werden wir ihm immer dankbar sein." Pilic habe an ihn geglaubt, "bevor ich selbst an mich geglaubt habe. Und ich denke, das trifft auf einige von uns zu."

Am Dienstag vergangener Woche hatte der kroatische Tennisverband über den Tod Pilics im Alter von 86 Jahren informiert. Pilic hatte als Teamchef mit Deutschland dreimal den Davis Cup gewonnen. Beim "Wunder von Göteborg" 1988 sowie 1989 in Stuttgart - jeweils gegen Schweden - war Becker der Kopf der Mannschaft, 1993 in Düsseldorf gegen Australien führte Stich das Team an. Darüber hinaus triumphierte Pilic 2005 als Teamchef mit Kroatien und saß 2010 beim Davis-Cup-Sieg der Serben als Berater in der Box.

"Niki hat Tennis gelebt. Er stand bis ins hohe Alter fast jeden Tag auf dem Tennisplatz", sagte Stich. "Er hat jeden besser gemacht. Novak Djokovic, der bei Pilic als Teenager vier Jahre trainierte, schwärmt heute noch von Niki. Als Davis-Cup-Kapitän hatte er die Fähigkeit, Teams zusammenzuführen und auf ein gemeinsames Ziel einzuschwören."

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