Tennis
Anisimova zieht bittersüße Bilanz - Sabalenka spricht Mut zu
Amanda Anisimova schluchzte minutenlang in ihr Handtuch - und riss sich für die Siegerehrung der US Open doch irgendwie zusammen. Während Aryna Sabalenka in ihrer silbern glänzenden Trainingsjacke mit ihrer Trophäe regelrecht verschmolz, zog die geschlagene US-Amerikanerin eine bittersüße Bilanz. "Es war ein großartiger Sommer. Zweimal in einem Grand-Slam-Finale zu stehen, ist fantastisch - aber beide zu verlieren, ist hart", sagte die 24-Jährige nach dem 3:6, 6:7 (3:7) gegen die Weltranglistenerste aus Belarus.
Sie habe "nicht genug für meine Träume gekämpft", ging der neue Publikumsliebling im Arthur Ashe Stadium hart mit sich ins Gericht. Anders als 56 Tage zuvor beim 0:6, 0:6 im Wimbledon-Endspiel gegen Iga Swiatek hatte die in New Jersey geborene Anisimova diesmal aber eine echte Chance gehabt: Im ersten Satz lag sie ein Break vorn, im zweiten erzwang sie mit ihrem Risikospiel den Tiebreak, doch letztlich fehlte ihr noch ein Stück zum Triumph.
Trost erhielt sie von Sabalenka, die sich wie im Vorjahr zur Queen of Queens krönte. "Du wirst ein Finale gewinnen, denn du spielst unglaubliches Tennis", sagte die Belarussin, die hart arbeiten musste, um ihre konstante Saison durch den vierten Major-Erfolg ihrer Karriere zu krönen. Denn sowohl bei den Australian Open gegen Madison Keys als auch bei den French Open gegen Coco Gauff hatte Sabalenka bei der Siegerehrung nach dem Finale mit der kleineren Trophäe vorliebnehmen müssen.
Umso mehr freute sie sich am Samstag, und zwar nicht nur über den gigantischen Siegerscheck von fünf Millionen US-Dollar. "All diese harten Lektionen machen das hier lohnenswert", sagte Sabalenka, die ihren Status als Hartplatzkönigin untermauerte und auch Platz eins in der Weltrangliste zementierte. Anisimova rückte als unterlegene Finalistin auf Rang vier vor.