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Andrea Petkovic: "Ein bisschen Drama gehört dazu"

  • Aktualisiert: 23.12.2014
  • 15:15 Uhr
  • SID
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© Imago

Für Andrea Petkovic war das Jahr 2014 ein sehr erfolgreiches, aber auch ein tränenreiches. Im Interview spricht sie über ihr persönliches Dilemma, Träume und warum ihre Weihnachtsgeschenke selten ankommen.

München - Viel Erfolg und ein bisschen Drama: Hinter Andrea Petkovic liegt die erfolgreichste Saison ihrer bisherigen Karriere. Im Interview die Darmstädterin über ihre persönliche Krise, den Traum vom Grand-Slam-Finale und missglückte Weihnachtsgeschenke.

Frage: Frau Petkovic, gemessen an den Zahlen war 2014 Ihre bislang erfolgreichste Saison. Wie haben Sie das Jahr erlebt?

Petkovic: Diese Saison hat sich anders angefühlt als die anderen davor. Die drei Titel, mein erstes Grand-Slam-Halbfinale und das Fed-Cup-Endspiel - das waren alles Höhepunkte. Mein Top-Ten-Jahr 2011, in dem ich drei der vier möglichen Grand-Slam-Viertelfinals erreicht und Konstanz gezeigt habe, war auch schön. Aber ich würde immer die abgelaufene Saison nehmen, wenn ich eine auswählen müsste.

Frage: Sie hatten in der zweiten Jahreshälfte eine sportliche und persönliche Krise. Nach dem Erstrundenaus in Luxemburg sind sie bei einer Pressekonferenz in Tränen ausgebrochen - warum?

Petkovic: Es hatte auch viel damit zu tun, dass ich nach all den Verletzungen nicht erwartet hatte, in den Monaten zuvor so gut zu spielen. Das hat Energie gekostet. Es war Juli und ich hatte schon zwei Titel gewonnen, mein erstes Grand-Slam-Halbfinale erreicht und stand auf Platz 18 der Weltrangliste. Ich habe mich danach in ein Loch gespielt. Aber ein bisschen Drama gehört wohl bei mir dazu.

Frage: Sie gehen als Nummer 13 der Weltrangliste ins neue Jahr. Liegt der neuerliche Vorstoß in die Top Ten oder ein Einzug in ein Major-Finale in größerer Reichweite?

Petkovic: Vom Gefühl her ist ein Grand-Slam-Endspiel weiter weg als die Top Ten. Ich habe gerade zu Beginn der neuen Saison nicht viele Punkte zu verteidigen. Aber auch in Sachen Weltrangliste glaube ich, dass die Qualitätsdichte höher geworden ist. Die Luft nach oben wird schon dünner.

Frage: Sie haben Ihre Vorbereitung im Gegensatz zu den meisten Ihrer Kolleginnen in der Heimat absolviert. Warum?

Petkovic: Ich bin eben sehr gerne zu Hause. Wenn ich nach dem Training heimkomme, dann kann ich komplett abschalten. Ich genieße diese normalen Alltagssachen: In den Supermarkt gehen, einkaufen, kochen. Es sind diese Kleinigkeiten, die ich während der Saison vermisse.

Frage: Wie sehen Ihre drei Wünsche für 2015 aus?

Petkovic: Letztes Jahr um diese Zeit habe ich mir gewünscht, mal ein Grand-Slam-Halbfinale zu erreichen - und es hat geklappt. Dann sage ich halt jetzt, es soll ein Finale sein, und hoffe, dass es genauso funktioniert. Außerdem wäre es toll, wenn wir nochmal die Chance bekommen, ins Fed-Cup-Endspiel einzuziehen, um es besser zu machen als diesmal.

Frage: Wie muss man sich Weihnachten im Hause Petkovic vorstellen?

Petkovic: Wir werden bei mir zu Hause in Darmstadt-Eberstadt sein. Ich habe auch einen kleinen Tannenbaum. Wir feiern am 24. Dezember, obwohl meine Familie ja aus Serbien stammt und eigentlich orthodox ist. Ich mag Weihnachten sehr, sehr gerne. Meine Mutter ist eine exzellente Köchin. Ich hoffe auf Rotkohl.

Frage: Wie sieht es mit dem Kauf von Geschenken aus?

Petkovic: Darin bin ich schlecht. Ich bin jemand, der anderen Geschenke aufzwingt. Dieses Jahr habe ich mir fest vorgenommen, Leuten Sachen zu schenken, die sie sich auch wünschen. Ich bin eigentlich so, dass ich sage, 'dieses Buch musst du lesen, weil das gut für dich ist'. Deswegen kommen meine Geschenke meistens nicht so gut an.

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