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Annika Beck: Vom Rookie zum Hoffnungsträger

  • Aktualisiert: 09.03.2014
  • 11:10 Uhr
  • ran.de / tennis.de/ Tobias Gonscherowski
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© Imago

Alle deutschen Damen sind in Indian Wells raus, nur eine nicht: Annika Beck. Das 20-jährige Tennis-Küken macht sich langsam aber sicher auf den Weg Richtung Weltspitze - und will gegen Agnieszka Radwanska (heute ab 19:00 Uhr im Livestream) den nächsten Schritt gehen.

Indian Wells – Am Samstag hatte Annika Beck ihren freien Tag. Tags zuvor hatte sie beim Tennisturnier in Indian Wells (ab 19:00 Uhr im kostenlosen Livestream auf ran.de und tennis.de)  wie schon so oft in dieser Saison ihre Hausaufgaben mit Bravour erledigt. Gegen die an Position 30 gesetzte Russin Elena Vesnina hatte sich die 20-Jährige nach harten Kampf mit 6:2, 3:6 und 6:3 durchgesetzt und dabei eine erstaunliche Nervenstärke gezeigt. Am Samstag ließ es Annika Beck ruhig angehen. Sie trainierte mittags locker eine Stunde und ließ es danach gut mit Tennis sein. Und während sie ein paar Stunden bei den angenehmen Dingen des Lebens entspannte, verabschiedeten sich am Abend die anderen drei verbliebenen deutschen Tennisspielerinnen innerhalb von nur 30 Minuten.

Erst erwischte es erwartungsgemäß Julia Görges gegen die Titelverteidigerin Maria Scharapowa, dann stolperten auch völlig überraschend Angelique Kerber und Sabine Lisicki. Nun ruhen in der Damenkonkurrenz alle deutschen Hoffnungen auf Annika Beck, die am Sonntag im vierten Match des Tages auf die an Nummer 2 gesetzte Polin Agnieszka Radwanska trifft.

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Beck will den nächsten Schritt gehen

Vom Rookie zum Hoffnungsträger, so schnell geht das im Tennis. Ihr Debüt auf der WTA-Tour gab die in Gießen geborene Beck im Jahr 2008, doch richtig ernsthaft mischte sie erst im dritten Jahr mit. Auf Platz 58 schloss sie das Jahr 2013 ab, in dem sie sich zunächst einmal an das Leben auf der Tour gewöhnen wollte. Diese Phase liegt nun hinter ihr. "Ich klopfe nicht mehr an die Tür, sondern zeige den anderen auch langsam: Hallo, ich bin auch hier. Ich habe den Türgriff schon runtergedrückt", sagt Beck nach den starken Resultaten der letzten Turniere selbstbewusst.

"Ich merke auch, wie die anderen Spielerinnen auf mich reagieren. Es fragen mehr Topspielerinnen, ob sie mit mir trainieren ", freut sich Annika Beck über die gestiegene Anerkennung. "Man lernt sie dann auch persönlich besser kennen. Es sind alles super Persönlichkeiten, ganz normal und nicht abgehoben. Das ist schön zu sehen. Das gibt mir die Bestätigung. Dafür arbeite ich sehr hart. Es ist schön, dass sich das auszahlt."

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"Habe einfach Spaß auf dem Platz"

An ihrem Spiel hat Annika Beck unter Anleitung ihres Trainers Robert Orlik gefeilt, die Marschroute ganz allmählich verändert. Auch ein Mentalcoach unterstützt sie. "Ich hatte immer den Ruf, dass ich eine gute Defensivspielerin sei", erklärt die aktuell viertbeste deutsche Tennisspielerin. "Das stimmt ja auch. Aber ich versuche nun auch sehr, an meiner Offensive zu arbeiten und die richtige Balance finden."

Das gelingt ihr immer besser. In Dubai und Doha ließ sie mit guten Resultaten aufhorchen, der Sieg über die frühere US-Open-Siegerin Samantha Stosur gab ihr einen zusätzlichen Kick und brachte eine gehörige Portion Selbstvertrauen. "Ich versuche mich, Schritt für Schritt weiterzuentwickeln. Ohne Stress, ohne das große "Müssen". Ich habe einfach Spaß auf dem Platz beim Spielen", erzählt Annika Beck.

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Nächster Stop: Agnieszka Radwanska

Auf Platz 48 hat sich die Rechtshänderin inzwischen hochgearbeitet, Tendenz steigend. In Indian Wells fühlt sie sich pudelwohl, das ganze Drumherum gefällt ihr großartig. Und ganz nebenher nutzt sie auch die freie Zeit in der kalifornischen Wüste, um an ihren Fahrkünsten zu feilen. "Ich kann hier sogar das Autofahren üben und schön in der Gegend herumfahren. Mir gefällt es sehr gut", strahlt Annika Beck. Ende letzten Jahres machte sie ihren Führerschein, nun sammelt sie Fahrpraxis auf den gut ausgebauten, dreispurigen amerikanischen Highways rund um Palm Springs.

Am Sonntag tritt sie nun erstmals gegen Agnieszka Radwanska, die Nummer 2 der Welt, an (live und exklusiv ab 19:00 Uhr im kostenlosen Livestream auf ran.de und tennis.de). "Sie hat ein ganz anderes Spiel als die meisten anderen Frauen auf der Tour. Sie spielt sehr variabel und mit viel Touch und hat ein unglaubliches Händchen", weiß Annika Beck. "Der Boden kommt ihrem Spiel entgegen. Er ist nicht sehr schnell. Ich bin gespannt, freue mich auf die Herausforderung und versuche einfach, das Match zu genießen." Der Druck liegt bei der Polin, Annika Beck hat nichts zu verlieren. Vielleicht ist das ihre große Chance.