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Sabine Lisicki: Der Höhenflug geht weiter

  • Aktualisiert: 19.03.2015
  • 16:30 Uhr
  • Aus Indian Wells berichtet Tobias Gonscherowski
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© Getty Images

Sabine Lisicki ist wieder da! Mit dem Einzug ins Viertelfinale von Indian Wells (live auf ran.de & tennis.de) vertreibt die 25-Jährige die bösen Geister der Vergangenheit - und kann einen Gefühlsausbruch nicht unterdrücken. 

Indian Wells - Als das Werk vollbracht war, stieß Sabine Lisicki einen kurzen Freudenschrei aus, sank in die Knie und musste sich erstmal sammeln. Dank eines letztlich souverän herausgespielten 6:4, 6:4-Erfolgs gegen die Französin Caroline Garcia qualifizierte sich die Deutsche erstmals für das Viertelfinale beim Masters Turnier von Indian Wells (live auf ran.de und tennis.de).

Es war ein Match, das Sabine Lisicki jederzeit unter Kontrolle hatte und das symptomatisch begann. Die Französin eröffnete die Partie mit einem Doppelfehler, spielte noch einen weiteren und gab gleich das erste Spiel ab. Lisicki dagegen schlug zwei Asse und ging 2:0 in Führung. Ohne der Gegnerin einen Breakball im ersten Durchgang zu gestatten, servierte sie den Satz nach Hause.

Im zweiten Satz lief es nicht mehr ganz so glatt, es gab eine Reihe von Breaks. Immer wieder mal war Garcia kurz davor, das Match in ihre Richtung zu drehen, immer wieder wusste Lisicki die bessere Antwort. "Ich habe jetzt auf jeden Fall wieder das Selbstvertrauen", freute sich die an Position 30 der Weltrangliste geführte Troisdorferin. Sie variierte ihr Spiel und stellte ihre Gegnerin vor unlösbare Aufgaben.

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"Ich wusste, dass ich die richtigen Sachen mache"

"Nachdem ich das Break kassiert habe, ist sie dann wieder kürzer geworden und hat nicht mehr so durchgezogen", erklärte Sabine Lisicki. "Ich bin dann auch hinten stehen geblieben, statt weiter reinzugehen. Ich habe mich da relativ zügig angepasst. Ich wusste, dass ich die richtigen Sachen mache und das Match nach Hause bringen kann."

Nach ihrem schlechten Start in das Tennisjahr 2015 mit 1:6-Siegen trumpft die 25-Jährige ausgerechnet bei dem Turnier groß auf, bei dem sie in sieben Anläufen zuvor kein Bein auf den Boden bekommen hatte. Sie hatte in der kalifornischen Wüste nicht nur alle Einzel zuvor verloren, sondern knickte auch einmal um und war danach fünf Monate verletzt außer Gefecht.

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Lisicki vertreibt die Geister der Vergangenheit

Die bösen Geister der Vergangenheit hat sie nun vertrieben. Und als ihr das nach dem verwandelten Matchball bewusst wurde, konnte sie ihre Freudentränen nicht mehr unterdrücken. Das berührte selbst den routinierten Stadionsprecher, der vom emotionalen Gefühlsausbruch der Siegerin überrascht, im On-Court-Interview der Deutschen erst einmal ein paar Sekunden lassen musste, um sich zu sammeln.

"Es kam tief aus mir drin herausgesprudelt", sagte die Rechtshänderin eine halbe Stunde später schon wieder deutlich gefasster. "Das zeigt, wie viel mir der Sieg bedeutet und wie sehr ich mich freue, vor allem, wenn man meine Vorgeschichte bei dem Turnier kennt."

Statt der an Nummer zwei gesetzten Russin Maria Sharapova wartet nun im Viertelfinale am Mittwoch die Italienerin Flavia Pennetta. Die Turniersiegerin des Vorjahres gewann das Duell gegen den Champion von 2013 in drei Sätzen mit 3:6, 6:3, 6:2. Gegen Pennetta hat Lisicki noch kein Match bestritten. "Es wird einen neue Herausforderung. Und das ist ja auch gut so. Das sind die Spiele, die man haben möchte und wofür man trainiert", sagt die Wimbledon-Finalistin von 2013. "Die Herausforderung genieße ich. Ich habe Spaß daran." Dass der Spaß wieder zurückgekehrt ist, ist vielleicht sogar noch wichtiger als der aktuelle sportliche Höhenflug. Es kann gerne so weitergehen.