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Arbeitslos Richtung WM: Kricks ungewöhnlicher Weg

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© IMAGO/Martin Golba/SID/IMAGO/Marcin Golba

Es ist ein unkonventioneller Weg, den Tobias Krick derzeit einschlägt. Beim deutschen Serienmeister BR Volleys hat er trotz der jüngsten Erfolge frühzeitig gekündigt, im deutschen Nationaldress läuft der Volleyballer jedoch weiterhin auf. Geht das denn? "Anscheinend", sagte Krick im ZDF-Sportstudio und lachte.

Dennoch hat dieser Schritt bei vielen Beobachtern für Stirnrunzeln gesorgt. In einem Interview mit dem Tagesspiegel sagte der Nationalspieler kürzlich, er sei "übersättigt" und habe das "Gefühl, dass ich jetzt etwas anderes brauche". Aus diesem Grund ließ er seinen Vertrag beim Double-Sieger aus Berlin, der eigentlich noch bis 2026 gültig gewesen wäre, frühzeitig auslaufen. "Mir ging die Lust am Training verloren, und da wäre es nicht das Richtige für mich gewesen, noch ein Jahr weiterzumachen", sagte Krick, dessen Zukunft noch offen ist.

Ganz anders sieht es mit dem Nationalteam aus. Dort will Krick weiterhin angreifen. "Mir macht das so viel Spaß, mit der Nationalmannschaft zu spielen", sagte der 2,13-Meter-Hüne, dem alleine auf der Plattform TikTok 5,5 Millionen Userinnen und User folgen. Nach dem emotionalen Olympia-Viertelfinale 2024 in Paris – als Deutschland nach 2:0-Satzführung gegen Frankreich noch ausschied – sitzt der Frust tief. "Das war sehr bitter. Da muss ich täglich noch dran denken", gab Krick im Sportstudio zu. Umso größer ist nun der Ehrgeiz, es diesmal besser zu machen.

Im nacholympischen Jahr wartet mit der Weltmeisterschaft im September auf den Philippinen das nächste große Ziel. Zuvor will das DVV-Team für das Saisonhighlight Schwung in der Volleyball Nations League (VNL) aufnehmen. Der Wettbewerb führt die Mannschaft von Bundestrainer Michal Winiarski in der über drei Wochen verteilten Vorrunde nach Kanada, Serbien und Japan. In der Nacht zu Donnerstag (2.00 Uhr MESZ) startet das deutsche Team gegen Kanada. Weitere Gegner sind unter anderem Italien, Bulgarien und erneut Frankreich.

Krick steht zwar auf der Longlist von Winiarski, wird aber in der ersten Turnierwoche in Kanada noch nicht zum Einsatz kommen. Sein Vertrauen in seine Mannschaftskollegen ist dennoch groß: "Ich traue dem Team sehr viel zu. Wir haben viele junge Spieler, die ein Top-Niveau haben."

Winiarski selbst blickt etwas zurückhaltender auf die kommenden Wochen. Er glaube nicht, dass man Platz acht in der Weltrangliste verteidigen könne: "Es wird dieses Jahr sehr schwer. Alle Teams sind leistungsmäßig sehr eng beieinander. Vor uns stehen viele starke Mannschaften. Das Ziel wird sein, so weit oben wie möglich zu bleiben." Um dann mit Selbstvertrauen in die WM starten zu können, wo in der Vorrunde Slowenien, Bulgarien und Chile warten.

Und wie geht es danach für Krick weiter? "Es ergibt sich immer irgendwas. Als Mittelblocker kommt man eigentlich immer irgendwo unter", gibt sich der 26-Jährige zuversichtlich.

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