Klimawandel: Sieben regionale Kippelemente für das Funktionieren des Erdsystems
- Veröffentlicht: 04.10.2022
- 10:25 Uhr
Hier sind wir bei den Kipppunkten des Klimasystems: Das Klima verläuft nicht linear. Das heißt: Kontinuierliche Veränderungen führen nicht zu kontinuierlichen Reaktionen, sondern an einem bestimmten Punkt zu einem irreversiblen Ergebnis. Selbst dann, wenn die auslösenden Entwicklungen zurückgenommen würden.
Sieben regionale Kippelemente haben internationale Forscher festgelegt, darunter die Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. In diesem Artikel stellen wir dir die sieben Elemente vor, die Auswirkungen in Europa, aber auch auf anderen Kontinenten haben.
- Barents Meereis: „Das Wintermeereis in der Barentssee (zwischen Skandinavien, der Insel Svalbard und Nowaja Semlja gelegen) ist ein Spezialfall im Vergleich zum restlichen Arktischen Meereis. Ein Verschwinden verstärkt sich durch den Zufluss warmen Atlantikwassers selbst“, so die Forscher auf der Webseite des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Zu den Folgen gehöre zum Beispiel ein signifikanter Einfluss auf Luftzirkulationen und das europäische Klima, heißt es weiter.
Klimawandel: 1000 Milliarden Tonnen Kohlenstoff in den Permafrostböden
Boreale Permafrostböden (plötzliches Abtauen): Die Zahl hört sich unglaublich an: 1000 Milliarden Tonnen Kohlenstoff sind in den oberen drei Metern der ganzjährig gefrorenen Permafrostböden in den hohen nördlichen Breiten gespeichert. Bricht der Boden weg, werden auch tieferliegende Schichten Tau- und Zersetzungsprozessen ausgesetzt. „In jedem Fall würde das Abtauen mit der Freisetzung großer Mengen von Treibhausgasen zur globalen Erhitzung beitragen, und damit zu allen Klimarisiken, von Extremwetter bis Meeresspiegelanstieg“, so die Forscher.
**Klimawandel: Korallenriffe als "Regenwälder der Meere" **
Korallenriffe in niedrigen Breiten: Sie werden als "Regenwälder der Meere" bezeichnet, denn sie haben einen enormen Einfluss auf die Nahrungskette im Meer, den Nähr- und Kohlenstoffkreislauf im Ozean. „Korallenriffe sind durch eine Vielzahl von menschlichen Einflüssen bedroht, darunter Überfischung, direkte mechanische Beschädigung, Sedimentation und Ozeanversauerung“, warnen die Forscher. Sobald die Wassertemperaturen eine bestimmte Schwelle überschreiten, kann es zum Absterben der Korallen kommen.
Quelle: https://www.pik-potsdam.de/de/produkte/infothek/kippelemente/kippelemente
Mehr zum Thema "Green Seven Week - Wie können wir unser Klima retten?" findest du auf: (https://video.prosieben.de/serien/greenseven)
Prof. Dr. Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung kam im Rahmen der "Green Seven Week - Wie können wir unser Klima retten?" in der Sendung "JENKE. Das Klima-Experiment: Sind wir noch zu retten?" zu Wort. Hier kommt Ihr zu der Sendung.
Interessiert Ihr Euch für weltweite Klimaaktivitäten? Goin’Green unterstützt die ActNow Kampagne der Vereinten Nationen für individuelle Maßnahmen zum Klimawandel. Hier können Ihr mehr erfahren: https://www.un.org/en/actnow