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College Football

Jalen Hurts: Zweite Chance am Wendepunkt der Karriere

  • Aktualisiert: 28.12.2019
  • 21:08 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
Article Image Media
© getty
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Vom Freshman zum Star, vom Star zum Backup, vom Backup wieder zum Star: Jalen Hurts von den Oklahoma Sooners erlebt Höhen und Tiefen in seiner College-Karriere. Im Halbfinale um die Meisterschaft gegen LSU am Samstag ab 21:45 Uhr auf ProSieben MAXX und ran.de soll seine große Stunde schlagen - mal wieder.

München/Norman - Jalen Hurts ist der Quarterback, der bereits als Freshman für Furore sorgte. Er ist allerdings auch der Quarterback, der gut ein Jahr später von einem anderen Neuling verdrängt wurde und auf dem Abstellgleis landete.

Zwei weitere Jahre und ein Universitätswechsel später will Hurts mit den Oklahoma Sooners dorthin zurück, wo seine seine Karriere eine völlig neue Wendung nahm. Doch vor dem Endspiel um die College-Meisterschaft wartet am Samstag ab 21:45 Uhr live auf ProSieben MAXX und ran.de auf den 21-Jährigen erst noch das NCAA-Halbfinale gegen die LSU Tigers.

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Talentierter Quarterback, starker Gewichtheber

Hurts galt bereits früh als Ausnahmetalent. Nach seiner erfolgreichen Laufbahn an der High School, an der sein Vater Averion Hurts als Trainer fungierte, lockte ihn der ehemalige Head Coach der Oakland Raiders, Lane Kiffin, zu den Alabama Crimson Tide.

Ganz nebenbei war er auch noch ein erfolgreicher Gewichtheber, stemmte Kniebeugen mit 500 Pfund und erreichte damit Finals regionaler Wettkämpfe.

Gleich in seinem ersten College-Jahr 2016 nahm seine Laufbahn rasant Fahrt auf. Bereits im zweiten Saisonspiel übernahm er die Rolle des Starting-Quarterbacks. Hurts war für Alabama der erste Freshman seit 32 Jahren, der die Rolle des Spielmachers Nummer 1 einnahm.

Was aber noch wichtiger war: Es war ihm nicht anzumerken, dass er Neuling im College-Football war. Hurts warf in seiner ersten Saison für 2780 Yards und 23 Touchdowns bei neun Interceptions, führte sein Team zudem bis in das Finale um die College-Meisterschaft, unterlag dort aber dem heutigen Quarterback der Houston Texans, Deshaun Watson, und den Clemson Tigers mit 31:35.

Bittere Tränen: Im Finale ausgewechselt

In seiner zweiten Saison erreichte Hurts mit Alabama erneut das Endspiel. Doch ausgerechnet im Finale erlitt seine Karriere ein Knick. Der Passgeber fand nie zu seinem Spiel, sodass Head Coach Nick Saban nach einem 0:13-Pausenrückstand reagieren musste.

Er nahm Hurts aus dem Spiel und brachte stattdessen Freshman Tua Tagovailoa. Der Hawaiianer drehte das Spiel spektakulär zugunsten von Alabama, führte die Crimson Tide zu einem 26:23-Erfolg über Georgia und erhielt dafür noch die MVP-Ehren.

Alle waren glücklich - außer Hurts. "Nach dem National-Championship-Spiel saß ich mit meiner Familie im Hotel und weinte", erzählte er später. Offenbar ahnte der Spielmacher, was für Folgen dieses Finale für ihn haben würde.

Plötzlich war alles anders: Tagovailoa war ab sofort die Nummer 1 auf der Quarterback-Position. Hurts kam lediglich noch als Backup zum Einsatz.

Starke Momente hatte er trotzdem noch. So sprang er im SEC Championship-Game 2018 für den verletzten Tagovailoa ein und verhalf seiner Mannschaft zu einem Comeback-Sieg gegen Georgia.

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Die Top-Stars der College-Halbfinalisten

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Die Vorfreude auf die Halbfinalspiele am Samstag ab 21:45 Uhr live auf ProSieben MAXX und ran.de steigt: LSU tritt gegen Oklahoma an, Ohio State trifft auf Titelverteidiger Clemson. ran.de stellt vier Schlüsselspieler der Teams vor.

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An seinem Status änderte das allerdings nichts. Die Konsequenz: Hurts suchte sich ein neues Team.

Eine neue Chance bei den Oklahoma Sooners

Sämtliche Universitäten rissen sich um den Passgeber. Auburn, Tennessee, Utah, UCLA, Florida State und Ohio State zählten laut Medienberichten zu den Interessenten. Am Ende machte Oklahoma das Rennen. "Eine neue Chance, ein anderes Team, aber die gleiche Mission", sagte der Quarterback, als er bei den Sooners vorgestellt wurde.

Spätestens jetzt lässt sich festhalten: Hurts hat alles richtig gemacht. Oklahoma steht im Halbfinale, Alabama nicht. Hurts ist topfit, Tagovailoa schwer verletzt. Rachegelüste gegen seine Ex-Universität verspürt er allerdings keine: "Alabama ist der Ort, an den ich mich immer erinnern werde. Die Crimson Tide werden immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben."

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Nachfolger von Baker Mayfield und Kyler Murray

Die Sooners stehen nicht erst seit Hurts für außergewöhnliche Quarterbacks. Seine beiden Vorgänger waren Baker Mayfield und Kyler Murray - jeweils Nummer-1-Pick der letzten beiden NFL Drafts  "Ich möchte keine Vergleiche anstellen. Baker ist Baker, Kyler ist Kyler und ich bin ich", sagt Hurts.

Doch die Parallelen sind nicht zu übersehen. Mit seiner Gewinnermentalität und seinem Kampfgeist gilt auch Hurts als ein echter Leader. Zudem ist er ein sehr mobiler Quarterback. In der aktuellen Saison lief er für beeindruckende 1255 Yards und 18 Touchdowns.

Damit übertrumpfte er selbst Murray in dessen letzter College-Saison. Der heutige Quarterback der Arizona Cardinals kam damals nur auf 1001 Yards und 12 Touchdowns.

Hurts agierte zudem sehr zielsicher und brachte 71,8 Prozent seiner Pässe an den Mann - auch hier ist er effektiver als seine beiden Vorgänger in ihrer letzten College-Spielzeit.

Geht es allerdings um Passing-Yards (3634 Yards) und Touchdown-Pässe (32), hängt Hurts weit hinter Murray und Mayfield zurück. Murray brachte es auf 4361 Yards und 42 Touchdowns, Mayfield setzte mit 4627 Yards - also fast 1000 mehr - und 43 Touchdowns sogar noch einen drauf. 

Vergleiche mit Michael Jordan und Tom Brady

Hurts ist kein Quarterback, der in der Öffentlichkeit große Töne spuckt. Manche behaupten daher, er sei bescheiden, andere halten ihn für arrogant. Tatsache ist nämlich: Er spuckt vor allem deshalb keine großen Töne, weil er dies laut eigener Einschätzung überhaupt nicht nötig hat.

Der Passgeber zieht Vergleiche zu den Legenden des US-Sports. "Musste Michael Jordan in einen Raum gehen und den Leuten sagen, wie gut er war? Michael Jordan ging in einen Raum und die Leute sagten: 'Da geht Michael.' Genauso ist es bei Tom Brady. Wenn du solch ein Typ bist, musst du nichts sagen. Die Anwesenheit ist spürbar."

Doch ist Hurts so ein Typ? Hat er überhaupt das Potential, im Profisport voll durchzustarten? Oklahomas Head Coach Lincoln Riley glaubt jedenfalls, dass es "mehrere Systeme in der NFL gibt", in denen sich Hurts weiterentwickeln könnte.

Und doch ist der Passgeber im NCAA-Halbfinale fast schon in der Rolle des Underdogs. Halbfinalgegner LSU Tigers hat in Quarterback Joe Burrow nicht nur den aktuellen Heisman-Trophy-Gewinner, sondern auch den wahrscheinlichen Nummer-1-Pick des Draft 2020. Und dann wäre da noch Trevor Lawrence, der für die Clemson Tigers das andere Halbfinale bestreitet und bereits als Nummer-1-Pick im Folgejahr gehandelt wird.

Im NFL Draft 2020 ein Kandidat für Runde 3 oder 4

Und was ist mit Hurts? Ein erfahrener NFL-Scout gab bei "ESPN" zu Protokoll, dass der Passgeber der Sooners ein Kandidat für die 3. oder 4. Runde ist. Hurts gilt noch als ein wenig unreif. Das macht sich vor allem bemerkbar, wenn die gegnerische Verteidigung ihn unter Druck setzt.

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Doch das sind Aspekte, an denen sich arbeiten lässt - spätestens wenn er in der NFL an der Seite eines erfahrenen Quarterbacks lernen kann.

Es wäre nicht das erste Mal, dass Hurts dann plötzlich wieder eine erstaunliche Entwicklung nimmt.

Oliver Jensen

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