• Darts
  • Tennis
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige
Clemson@South Carolina am Samstag auf P7 MAXX und ran.de

Quarterback Trevor Lawrence: Wenn dich der eigene Hype-Train erdrückt

  • Aktualisiert: 28.11.2019
  • 23:42 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
Article Image Media
© imago images/ZUMA Press
Anzeige

Trevor Lawrence hatte zu Beginn der College-Saison mit allerlei Nebengeräuschen zu kämpfen. Die blendet er inzwischen aus und ist stärker als zuvor. Am Samstag will er mit den Clemson Tigers bei den South Carolina Gamecocks (Samstag ab 17.45 Uhr live auf ProSieben MAXX und ran.de) die nächste makellose Saison perfekt machen.

München – Ein verheißungsvolles College-Talent jongliert mit mehreren Herausforderungen, muss schon früh mit Druck umgehen können, einer Erwartungshaltung, die erdrücken kann. Da wären die sportlichen Aufgaben, die Woche für Woche, Spieltag für Spieltag anstehen. Immer abliefern, immer auf hohem Niveau.

Aber auch das mediale Interesse, das antreibt, aber auch bremst, ist ein großer Faktor. Denn der ganze Hype, der heute schnell entsteht, kann pushen und verunsichern, ebenso wie der fixe Wechsel zu einem Abgesang, zu harscher Kritik. Das alles im Schnelldurchgang, denn heutzutage ist vieles extrem, unruhig, im Eiltempo hoch und runter. 

Anzeige

Nervtötende Nebengeräusche

Nebengeräusche. Nervtötend für ein Talent, das nur eines will: spielen.

Trevor Lawrence macht das alles mit. Vom eigenen Hype-Train ein wenig erdrückt sozusagen. 

Denn nach seinem Debüt-Jahr bei den Clemson Tigers 2018 ging es rund, wurde der 20-Jährige abgefeiert für 3280 Yards, 30 Touchdowns, vier Interceptions, ein Passer Rating von 157,6 und den Titel mit den Tigers, als erster Freshman-Starter seit 1985. Was vor allem an ihm und seinen Leistungen lag. 

Keine Frage: Der Quarterback hatte die Latte selbst sehr hoch gelegt. Scouts lobten die Kombination aus Kraft, Genauigkeit, Übersicht und natürlichen Instinkten, verglichen ihn mit seinem Idol Peyton Manning. 

Doch das Geschäft ist schon auf dem College unerbittlich: Er fing 2019 für seine Verhältnisse gemächlich an, leistete sich in den ersten drei Spielen genauso viele Touchdowns wie Interceptions (5). 

Und schon kamen die Fragen: Was ist da los? 

Kritiker schnell auf der Matte

Da wird dann in der ganzen Euphorie gerne schon mal vergessen, dass Schwankungen für ein Talent etwas völlig Normales sind. Doch die Kritiker sind in Krisen genauso schnell da, wie die Schulterklopfer dann kurz mal abtauchen. Irre und auch typisch: In den drei Spielen kam er immerhin auf 831 Yards.

Doch Lawrence brachte die Nörgler zum Schweigen. Er schlug zurück. Auf beeindruckende Art und Weise.

In den vergangenen sechs Spielen kam er auf 1444 Yards, 19 Touchdowns und drei Interceptions. Er warf dabei mindestens drei Touchdown-Pässe pro Spiel, seit 21 Spielen zudem mindestens einen, die längste Serie im Land. 

"Er spielt wie der beste Spieler des Landes", sagte Head Coach Dabo Swinney. "Ich glaube nicht, dass er am Anfang wie der beste Spieler des Landes gespielt hat, aber er war immer noch der beste Spieler des Landes. Jetzt spielt er auch so."

Insgesamt steht er bei 2575 Yards, 27 Passing- und sieben Rushing Touchdowns, acht Interceptions mit einem Passer Rating von 171,8. Um es klar zu sagen: Besser als 2018, auch er selbst findet, dass er einen guten Job macht. Lawrence hat mit Clemson nun 26 Spiele in Folge gewonnen, die längste aktuelle Serie unter FBS-Teams. Ein weiterer Erfolg am Samstag bei den South Carolina Gamecocks (Samstag ab 17.45 Uhr live auf ProSieben MAXX und ran.de), und die Tigers hätten die zweite 12-0-Saison in Folge geschafft, sie könnten zudem zum fünften Mal in Folge ACC Champion werden.

Viel Holz, nachdem es am Anfang noch hieß: Was ist da los?

Da schüttelt sogar der Trainer des kommenden Gegners den Kopf: "Ich würde gerne mit den Leuten sprechen, die sagten, dass er zu Beginn des Jahres nicht gut gespielt hat", sagte Will Muschamp: "Ich habe keine Ahnung, wovon sie geredet haben. Er hat einen großen Arm, hat alle Würfe drauf."

Doch es geht eben nicht nur um das Sportliche. Was Lawrence auch gelernt hat: Den Lärm ausblenden. Den ganzen Jubel und den Trubel ebenso wie die Kritiker, die herummäkeln, wenn etwas nicht ganz perfekt ist. Die Nebengeräusche leise stellen.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.
Studioszenen

Esume und Werner erklären: Das sind die besten Trick Plays im Football

Ran-Moderatoren Patrick Esume und Björn Werner veranschaulichen und erklären die besten Trick Plays im College Football.

  • Video
  • 13:00 Min
  • Ab 0

"Ich hatte immer noch Spaß (zu Beginn der Saison), aber ich denke, ich habe ein bisschen zu viel darüber nachgedacht, was ich tun muss, um die Erwartungen zu erfüllen", gibt er zu. "Es war gut, einfach frei zu spielen und sich keine Sorgen zu machen. Ich mache mir keine Sorgen um all die Erwartungen und das, was die Leute sagen", betonte er.

Lawrence lässt den Zirkus nicht mehr an sich ran, lässt niemanden mehr in seinen Kopf. Auch nicht, dass die schwere Verletzung und ungewisse Zukunft von Tua Tagovailoa dafür gesorgt hat, dass andere Talente nun in den Mittelpunkt rücken, auch er. 

"Tanking für Trevor"

Jetzt heißt es nicht mehr "Tanking für Tua", sondern "Tanking für Trevor".

Was zeigt, wie verrückt der Hype ist, denn Lawrence ist erst in seinem zweiten College-Jahr, muss also erst noch ein weiteres spielen, um sich überhaupt erst für den Draft anmelden zu können. 2021 wäre das. Bis dahin kann noch so viel passieren. 

Viele tolle Auftritte. Schwankungen. Lob. Hype. Kritik. Nebengeräusche. Die zahlreichen Herausforderungen, mit denen ein verheißungsvolles College-Talent jonglieren muss.

Andreas Reiners

Du willst die wichtigsten NFL-News, Videos und Daten direkt auf Deinem Smartphone? Dann hole Dir die neue ran-App mit Push-Notifications für Live-Events. Erhältlich im App-Store für Apple und Android.


© 2024 Seven.One Entertainment Group