Denver Broncos, Los Angeles Rams und Co.: Die 3:0-Teams im Titel-Check
Die 3:0-Teams im Titel-Check
Mit den Los Angeles Rams, den Denver Broncos, den Las Vegas Raiders, den Arizona Cardinals und den Carolina Panthers haben fünf NFL-Teams den perfekten Saisonstart hingelegt. ran analysiert die Titel-Chancen der 3:0-Teams.
Denver Broncos
Das große Thema der Offseason war, welcher Quarterback in Denver starten würde. Head Coach Vic Fangio hat sich mit Teddy Bridgewater ganz offensichtlich für den richtigen Mann entschieden. Der ehemalige Panthers-Quarterback besticht mit seinem fehlerfreiem Spiel, hat noch immer keinen Turnover auf dem Konto. Dass die Broncos darüber hinaus mit Noah Fant, Melvin Gordon und Courtland Sutton mehrere Playmaker im Kader haben, die mit ihrer individuellen Klasse immer für Big Plays gut sein können, ist keine Überraschung. Die ersten Wochen machen aber deutlich, dass Denver mit gutem Quarterback-Play auch gegen stärkere Gegner gefährlich werden kann.
Denver Broncos
Noch ist es schwer, die Mannschaft von Vic Fangio abschließend zu bewerten. Die bisherigen Gegner aus New York und Jacksonville haben alle Saisonspiele verloren und kämpfen eher um den Nummer-1-Pick als um die Playoffs. Mit den Baltimore Ravens erwarten Von Miller und Co. am 4. Spieltag den ersten richtigen Test in dieser Spielzeit. Die Defense sah gegen Daniel Jones, Trevor Lawrence und Zach Wilson exzellent aus, doch wie viel das Wert ist, wird sich spätestens gegen Lamar Jackson zeigen. Klar ist aber, dass die Bronocs mit Bridgewater auf der Quarterback-Position und einem insgesamt sehr breitem Kader ein Playoff-Kandidat sind.
Carolina Panthers
Mit den Panthers hätten in dieser Liste vor der Saison wohl nur die Wenigsten gerechnet. Ähnlich wie bei den Broncos hatte der Spielplan einiges mit dem Erfolg in Carolina zu tun. Die Jets sind mitten im Umbruch und die Houston Texans liefen am 3. Spieltag mit ihrem Drittrunden-Rookie Davis Mills als Quarterback auf. Dennoch gibt es viele Punkte, die bei den Panthers für Hoffnung sorgen. Sam Darnold führt die Offense bis auf wenige Ausnahmen solide an, seine 296 Passing Yards pro Spiel sind ein persönlicher Bestwert und ein Top-10-Wert in dieser Saison. Doch die Offense ist nicht der beste Mannschaftsteil der Panthers ...
Carolina Panthers
... die Defense hat nämlich einen extrem dominanten Start hingelegt! Carolina führt die Liga mit 14 Sacks und nur 191 zugelassenen Yards pro Spiel deutlich an, nur 21 Prozent zugelassene Third-Down-Conversions sind ebenfalls Bestwert. Defensive Coordinator Phil Snow lässt ein komplexes System spielen, das Youngsters wie Brian Burns oder Jaycee Horn bisher exzellent umgesetzt haben. Umso bitterer, dass Horn mit einem gebrochenen Fuß mindestens zwei Monate fehlt. Carolina ist mit einem jungen Kader auf einem sehr guten Weg, doch der leichte Spielplan sowie Unerfahrenheit lässt nicht zu, bei den Panthers von einem sicheren Playoff-Team zu sprechen.
Los Angeles Rams
Was für ein Saisonstart für die Rams! Los Angeles gelingt mit Matthew Stafford die erhoffte Verbesserung in der Offense. Der Quarterback gibt Head Coach Sean McVay deutlich mehr Optionen als der getradete Jared Goff. Darüber hinaus hat Stafford in den ersten drei Spielen eine unfassbare Chemie mit Wide Receiver Cooper Kupp, der die Liga, gemeinsam mit Aaron Jones, sogar in Touchdowns anführt. Seine 367 Receiving-Yards sind ebenfalls Bestwert in der NFL. Mit DeSean Jackson und Van Jefferson streckt McVay das Feld zusätzlich vertikal, Robert Woods und Tyler Higbee komplettieren die sehr flexible Offensive im Kurzpassspiel.
Los Angeles Rams
Die Defense der Rams tut, was sie tun muss. Das dominante Niveau der Vorsaison hat die Einheit von Defensive Coordinator Raheem Morris zwar noch nicht erreicht, doch mit Aaron Donald und Jalen Ramsey hat Los Angeles noch immer zwei der besten Verteidiger der NFL im Kader. In vereinzelten Kategorien, wie etwa zugelassene Yards oder Third-Down-Defense, agiert die Mannschaft nur unterdurchschnittlich, doch Punkte lassen Donald und Co. nur selten zu. Mit der hochexplosiven Offense braucht McVay gar keine Defense, die jedem Spiel den Stempel aufdrücken kann. Die Konstanz der Offensive gepaart mit einer unangenehmen Defensive bestätigen Optimisten vor der Saison: L.A. ist ein klarer Super-Bowl-Contender.
Arizona Cardinals
Schon in der vergangenen Saison haben viele Experten eine Leistungsexplosion von Kyler Murray erwartet, 2021 geht es zumindest in die richtige Richtung. Die Offense hat sich weiterentwickelt und beruht nicht mehr ausschließlich auf spektakulären Plays von DeAndre Hopkins und der Klasse von Murray im Laufspiel. Head Coach Kliff Kingsbury setzt Christian Kirk mittlerweile als klaren Slot-Receiver ein und Rookie Rondale Moore ist als unberechenbarer X-Faktor schon früh in der Saison enorm wertvoll. Ein unterschätzter Faktor: Arizonas Offensive Line beschützt Murray besser als gedacht. Nur vier Quarterbacks halten den Ball laut "Next Gen Stats" bis zum Wurf länger in den Händen, dennoch verschuldete die O-Line bisher nur drei Sacks.
Arizona Cardinals
Auch die Defense hat einen Schritt nach vorne gemacht. Neuzugang J.J. Watt hat zwar noch keinen Sack auf dem Konto, doch der Superstar schafft viel Platz für seine Kollegen. Darüber hinaus ist Chandler Jones nach einer Verletzung zurück, was er beim Auftakt gegen die Tennessee Titans mit fünf Sacks eindrucksvoll unterstrich. Das hilft auch den Passverteidigern, die durch den guten Pass Rush in Coverage zu Saisonbeginn sehr gut aussehen. Arizona hat ein explosives Team, das mit einem konstanten Murray im Idealfall definitiv einen tiefen Playoff-Run hinlegen kann. Die Cardinals aber jetzt schon als Contender zu titulieren, käme etwas zu früh. Vielleicht ändert sich das nach dem Duell mit 4. Spieltag gegen die Los Angeles Rams.
Las Vegas Raiders
Zwei Overtime-Siege gegen die Baltimore Ravens und Miami Dolphins, ein Triumph bei den Pittsburgh Steelers: Einen einfachen Spielplan hatten die Raiders bei ihrem perfekten Start definitiv nicht. Las Vegas hat die eigene offensive Philosophie im Vergleich zum vergangenen Jahr umgestellt und attackiert Defenses konstant mit tiefen Pässen. Derek Carr führt die Liga mit 1.203 Passing Yards sogar deutlich an. Seine Anspielstationen ergänzen sich dabei sehr gut, Hunter Renfrow und Darren Waller sind in wichtigen Situationen gefragt, Bryan Edwards und Henry Ruggs stellen konstant Gefahr bei langen Pässen dar.
Las Vegas Raiders
Einen großen Anteil an der perfekten Bilanz hat auch die Einheit auf der anderen Seite des Balls. Die oft gescholtene Raiders-Defense hat mit Maxx Crosby und Yannick Ngakoue zwei gefährliche Pass Rusher, die von Carl Nassib und Solomon Thomas gut ergänzt werden. Auch die Secondary sieht dank der Verpflichtung von Casey Hayward deutlich besser aus als in vergangenen Jahren. Las Vegas ist ein klares Überraschungsteam, das mit einer sehr erfrischenden Mentalität auftritt und 2021 noch für mächtig Aufsehen sorgen kann. Von einem Contender kann aber (noch) nicht gesprochen werden.