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Rassismus-Vorwurf

Ex-Dolphins-Coach Flores verklagt NFL und drei NFL-Teams - Liga wehrt sich gegen Vorwürfe

  • Aktualisiert: 01.02.2022
  • 23:37 Uhr
  • ran.de
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© getty
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Brian Flores verklagt die NFL und drei Teams. Der Coach erhebt Rassismus-Vorwürfe. Im Zentrum der Klage steht eine Panne von Bill Belichick.

München/New York - Brian Flores, der nach der vergangenen Regular Season als Head Coach der Miami Dolphins entlassen wurde, verklagt die NFL, die New York Giants, die Denver Broncos sowie seinen Ex-Arbeitgeber die Miami Dolphins. Das berichteten zuerst übereinstimmend mehrere NFL-Insider und "CBS Boston".

"Ich hoffe aufrichtig, dass andere sich mir anschließen werden, wenn ich gegen den systemischen Rassismus in der NFL aufstehe, um sicherzustellen, dass sich für die kommenden Generationen etwas zum Positiven verändert", erklärte Flores.

In der Klage wirft Flores den Teams Rassismus im Einstellungsprozess vor. Konkret geht es um die zuletzt vakanten Trainerposten der Giants und Broncos.

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Flores wirft den Teams "Scheininterviews" vor 

Er sei zu einem Abendessen und einem Vorstellungsgespräch eingeladen worden, die Giants hätten den Job aber längst Brian Daboll zugesagt. Dem Team wäre es laut Flores lediglich darum gegangen, proaktiv zu belegen, dass sie sich an die sogenannte "Rooney Rule" halten. Diese Regel in den NFL-Statuten schreibt vor, dass auch immer Kandidaten aus einer ethnischen Minderheit interviewt werden müssen.

Dass er überhaupt keine Chance mehr auf den Giants-Job hatte, erfuhr Flores offenbar äußerst kurios. Flores' Anwälte veröffentlichten Screenshots von einer SMS-Konversation, die zwischen Bill Belichick und Flores stattgefunden haben soll. Der Head Coach der New England Patriots hat dabei aber etwas verwechselt: Belichick wollte Daboll zu seinem neuen Job gratulieren, schickte die SMS aber versehentlich an Flores.

In der Klage erklärt Flores: "Gott hat mich mit einem besonderen Talent als Footballtrainer ausgestattet. Aber die Not einer Veränderung ist größer als meine persönlichen Ziele. Mit der Entscheidung, die Klage einzureichen, bin ich mir bewusst, dass ich möglicherweise meine Zukunft als Trainer aufs Spiel setze."

Bot Dolphins-Owner Stephen Ross Geld für Niederlagen an?

Auch die Giants gaben wenige Minuten nach Bekanntwerden der Klage ein Statement ab: "Brian Flores war bis zur letzten Stunde als Cheftrainer im Gespräch. Letztendlich haben wir denjenigen eingestellt, den wir für unseren nächsten Cheftrainer am qualifiziertesten hielten."

Dabei richten sich Flores Vorwürfe nicht nur gegen die Giants, vielmehr steht vor allem auch sein Ex-Arbeitgeber in der Kritik. 

Flores behauptet, dass der Eigentümer der Miami Dolphins, Stephen Ross, ihm angeboten hat, während der Saison 2019 pro Niederlage 100.000 US-Dollar extra zu zahlen, da Ross wollte, dass die Dolphins genügend Spiele verlieren, um sich den Top-Pick für den NFL-Draft 2020 zu sichern. 

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Auch Broncos werden in der Klage namentlich beschuldigt

Zudem soll Ross versucht haben, ihn dazu zu bringen "einen prominenten Quarterback" zu rekrutieren, der zu diesem Zeitpunkt noch bei einem anderen Team unter Vertrag stand. Vermutlich ist damit Deshaun Watson von den Houston Texans gemeint, um ihn gab es immer wieder Dolphins-Gerüchte. Dies stellt einen deutlichen Verstoß gegen die Manipulationsregeln der Liga dar. Flores habe sich demnach geweigert, den Anweisungen zu folgen.

Als drittes konkretes Team beschuldigte Flores die Denver Broncos. Bei der Suche nach einem Head Coach im Jahr 2019 sollen GM John Elway und Präsident Joe Ellis verkatert und völlig zerzaust zum Interview mit Flores gekommen sein. Das Gespräch sei demnach nur ein Schein gewesen, um die zitierte "Rooney Rule" einzuhalten. 

Der 40-Jährige strukturierte die Klage als Sammelklage und erwartet wohl, dass sich weitere Trainer der Klage anschließen. Zusammen mit seinen Anwälten übt der Ex-Coach zudem heftige Kritik an der NFL. 

In der Klage heißt es demnach: "In gewisser Hinsicht ist die NFL rassisch getrennt und wird wie eine Plantage geführt. Die 32 Eigentümer - von denen keiner schwarz ist - profitieren im Wesentlichen von der Arbeit der NFL-Spieler, von denen 70 % schwarz sind. Die Eigentümer sehen sich die Spiele von ihren Luxuslogen in den NFL-Stadien aus an, während ihre mehrheitlich schwarzen Mitarbeiter jeden Sonntag ihren Körper aufs Spiel setzen, böse Schläge einstecken und schwere Verletzungen an Körper und Hirn erleiden, während die NFL und ihre Eigentümer Milliarden von Dollar einnehmen."

Liga wehrt sich gegen "unbegründete Anschuldigungen"

Die Liga äußerte sich kurz darauf per Statement und wehrt sich deutlich gegen die Anschuldigungen: 

"Die NFL und ihre Klubs engagieren sich sehr für die Gewährleistung gerechter Arbeitsverhältnisse und machen weiterhin Fortschritte bei der Schaffung von Chancengleichheit innerhalb unserer Organisationen. Vielfalt ist ein zentraler Bestandteil unserer Arbeit, und es gibt nur wenige Themen, mit denen sich unsere Clubs und unser internes Führungsteam intensiver befassen. Wir werden uns gegen diese unbegründeten Anschuldigungen wehren."

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