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Las Vegas Raiders im Chaos: Eine Tragödie kommt selten allein
- Aktualisiert: 25.11.2021
- 22:40 Uhr
- ran.de / Oliver Jensen
Rassismus, Trunkenheit am Steuer mit Todesfolge, Morddrohungen – bei den Las Vegas Raiders folgte ein Skandal nach dem anderen. Gelingt ausgerechnet gegen die Dallas Cowboys (Donnerstag, 22:15 Uhr, live auf ProSieben MAXX und ran.de) die Wende?
München - Die Las Vegas Raiders streben beim Thanksgiving-Spiel gegen die Dallas Cowboys (Donnerstag, 22:15 Uhr, live auf ProSieben MAXX und ran.de) nach Wiedergutmachung.
Die 13:32-Niederlage am Sonntag gegen die Cincinnati Bengals war bereits die dritte Pleite in Folge. "Das war eine schlechte Leistung", sagte Interims-Head-Coach Rich Bisaccia. Quarterback Derek Carr fand noch deutlichere Worte: "Das war schrecklich."
Dabei begann die Saison der Raiders so vielversprechend: Die ersten drei Spiele wurden gewonnen. Nach sieben Spieltagen befanden sie sich mit einer 5:2-Bilanz voll auf Playoff-Kurs. Nach der Bye-Week folgte allerdings der totale Absturz.
Erst ein 16:23 gegen die schwachen New York Giants, dann die Klatschen gegen die Kansas City Chiefs (14:41) und die Cincinnati Bengals. "Wir müssen besser werden", sagt der Defensive End Matt Crosby. "Wir haben bereits gute Teams besiegt. Und wir haben gegen Teams verloren, bei denen wir das Gefühl hatten, dass wir sie hätten besiegen können."
Schlüsselspiel gegen die Dallas Cowboys
Ausgerechnet das Duell mit den Dallas Cowboys, die nach der 9:19-Niederlage gegen die Chiefs ebenfalls um Wiedergutmachung bemüht sein dürften und über die von den Yards her beste Offense der NFL verfügen, wird für die Raiders zum Schlüsselspiel.
Bei einer Bilanz von 5-5 könnte sich entscheiden, in welche Richtung die weitere Saison verlaufen wird. Stellt sich allerdings die Frage: Sind die Raiders überhaupt mental dazu in der Lage, zurück in die Erfolgsspur zu finden?
Die Franchise aus der Glücksspiel-Metropole sorgte zuletzt für viele Schlagzeilen – allerdings fast ausschließlich außerhalb des Spielfeldes.
Carl Nassib bekannte sich zur Homosexualität
Im Juni waren diese noch positiv: Defensive End Carl Nassib bekannte sich als erster aktiver NFL-Profi zu seiner Homosexualität.
Dem 28-Jährigen schlug daraufhin eine Welle der Solidarität entgegen. "Wir sagen immer, dass wir eine Familie in der Raiders-Umkleide sind", stellte Carr klar.
Diese Familie war danach allerdings von vielen Zwischenfällen gebeutelt.
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Der 1. Skandal: Jon Gruden
Im Oktober gerieten alte E-Mails an die Öffentlichkeit, in denen Head Coach Jon Gruden unter anderem DeMaurice Smith, dem Vorsitzenden der NFLPA, rassistisch beleidigte. Auch NFL-Boss Roger Goodell bekam sein Fett weg und wurde von Gruden als "Schwuchtel" beschimpft.
Zwei Tage nach Week 5, als die Raiders die zweite Saisonniederlage kassiert hatten, erfolgte die Entlassung des Trainers.
Kurzzeitig schien es so, als hätte sich die Mannschaft davon gut erholt. Zwei Siege gegen die Denver Broncos und die Philadelphia Eagles folgten.
Der November allerdings wurde für die Raiders zu einem Monat der Katastrophen.
Der 2. Skandal: Henry Ruggs III
Am Morgen des 2. Novembers verursachte Wide Receiver Henry Ruggs III volltrunken einen tödlichen Verkehrsunfall. In seiner Corvette soll er mit rund 250 km/h unterwegs gewesen sein. Er konnte lediglich auf 205 km/h herunterbremsen, als er in einen SUV crashte.
Der andere Wagen ging in Flammen auf. Die 23-jährige Fahrerin und ihr Golden Retriever verbrannten.
Die logische Konsequenz: Die Raiders entließen Ruggs. Dem bis dahin sehr effektiven Passempfänger (921 Yards in 20 Spielen) drohen bis zu 50 Jahre Haft. Carr gab offen zu, wie sehr dieser Vorfall die Mannschaft belastet: "Ich weiß nicht, wie man damit richtig umgehen sollte, aber ich tue mein Bestes."
Der 3. Skandal: Damon Arnette
Nicht einmal eine Woche nach dem Unfall von Ruggs ergab sich der nächste Skandal. Diesmal im Mittelpunkt: Cornerback Damon Arnette, der genauso wie Ruggs beim NFL Draft 2020 in der 1. Runde gepickt wurde.
Der Passverteidiger veröffentlichte bei "TikTok" ein Video, indem er mit Waffen herumfuchtelte und Morddrohungen aussprach.
Die Reaktion der Raiders war auch hier: die Entlassung. "Die Raiders werden diese Art von Verhalten nicht tolerieren", stellte General Manager Mike Mayock klar.
Der Leidtragende ist das Team: Der Pick, der für Arnette aufgewendet wurde, war Bestandteil des großen Trades von Khalil Mack zu den Chicago Bears im September 2018.
Ob sich die Raiders von all diesen Rückschlägen erholen können, um die Saison zu einem versöhnlichen Ende zu führen?
"Wir glauben, dass wir uns verbessern können", sagt Carr. "Wir müssen es jetzt tun. Es besteht ein Unterschied zwischen dem bloßem Glaube und dem tatsächlichen Tun. Das müssen wir beweisen."
Am besten im Spiel gegen die Dallas Cowboys.
Oliver Jensen
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