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Enttäuschender Saisonabschluss

BVB tritt mit Hoffenheim-Pleite Mentalitäts-Debatte wieder los

  • Aktualisiert: 27.06.2020
  • 23:28 Uhr
  • ran.de / Markus Bosch
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© imago

Borussia Dortmund enttäuscht zum Saisonabschluss und wirft erneut Fragen bei der Mentalität auf. Torhüter Roman Bürki spricht Klartext.

Dortmund/München - Sang- und klanglos hat sich Borussia Dortmund in die Sommerpause verabschiedet. Am letzten Spieltag der Bundesliga-Saison setzte es im heimischen Signal-Iduna-Park ein 0:4 gegen die TSG Hoffenheim.

Während die Dortmunder bereits vor der Partie Platz zwei sicher hatten, sprang die TSG durch den Erfolg noch auf Rang sechs, gleichbedeutend mit der direkten Qualifikation für die Gruppenphase der Europa League.

Leidtragender war der VfL Wolfsburg, der zeitgleich mit 0:4 gegen den feststehenden Meister FC Bayern verlor.

Die Wölfe liefen auf Rang sieben ein und müssen nun über die Qualifikation den Einzug in die Gruppenphase schaffen.

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"0:4, was soll man noch dazu sagen"

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Wolfsburgs Profi Maximilian Arnold sprach danach am "Sky"-Mikrofon Klartext: "Es ist ein bisschen schade, dass es Platz sieben geworden ist. Ich hätte nicht gedacht, dass Dortmund so spielt. 0:4, was soll man dazu noch sagen."

Auch für Wolfsburgs Gegner, den FC Bayern, ging es zum Abschluss der Saison um nichts mehr. Im Unterschied zu den Dortmundern präsentierte sich der Deutsche Meister aber hungrig und wollte sich nichts nachsagen lassen, was das Thema Wettbewerbsverzerrung angeht.

So rückte der BVB wieder einmal in den Fokus - es war nicht das erste Mal, dass die Dortmunder Borussia zum Saisonende nicht mit dem vollen Eifer dabei ist.

Gerade die Hoffenheimer profitierten schon mehrfach vom "Laissez-Faire" der Dortmunder beim Saisonausklang.

Erinnert sei allein an die Jahre 2013 (2:1-Sieg beschert Relegationsplatz und später Klassenerhalt) und 2018 (3:1-Sieg und Einzug in die Champions League am letzten Spieltag). Und in diesem Jahr eben der direkte Einzug in die Gruppenphase der Europa League.

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Bürki: "Bayern hat Winner-Mentalität. Wir nicht!"

BVB-Keeper Roman Bürki hatte bei "Sky" aber das große Ganze im Blick, als er sagte: "Das sind die kleinen Spiele, die Punkte, die uns am Ende immer fehlen. Bayern hat diese absolute Winner-Mentalität. Wir nicht!"

Da war es auf einmal wieder, das M-Wort, das man in Dortmund nicht gerne hört.

Im Oktober des vergangenen Jahres hatte der BVB gegen Eintracht Frankfurt spät noch den Ausgleich kassiert. Auf die Frage eines Reporters, ob dies eine Mentalitätsfrage wäre, meinte Marco Reus damals: "Ihr geht mir so auf die Eier mit eurer Mentalitätsscheiße."

Spätestens ab diesem Zeitpunkt stand das M-Wort wohl bei der Mannschaft auf dem Index.

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BVB mit Problemen nach Bayern-Pleite

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Doch nun, acht Monate später, ist der Begriff wieder allgegenwärtig beim BVB. Denn es war beileibe nicht der erste Dortmunder Ausrutscher nach dem Restart der Bundesliga.

Mit vier Punkten Rückstand auf die Münchner gingen die Dortmunder in die Coronapause. Doch während die Bayern seither alle neun Spiele gewannen, leistete sich Dortmund gleich drei Ausrutscher inklusive der Niederlage gegen die Bayern.

Dortmund unterlag im heimischen Stadion mit 0:1 und im Nachhinein betrachtet, war damit die Luft aus der BVB-Saison hinaus.

Im nächsten Spiel gegen Paderborn übertünchten eine starke zweite Halbzeit und ein 6:1-Sieg die Probleme in Hälfte eins. Gegen Hertha BSC reichte es gerade so zu einem 1:0-Sieg, ohne dabei Glanz oder Esprit zu versprühen.

Erst in der Nachspielzeit rettete sich der BVB gegen Fortuna Düsseldorf zum Sieg, gefolgt von einer 0:2-Pleite gegen Mainz 05, die dadurch einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen konnten.

"Unser Pressing ist Alibi", hatte Mats Hummels während dieser Partie gut hörbar seine Mitspieler zusammengestaucht - ohne Erfolg.

Plötzlich war Platz zwei in Gefahr, doch im Showdown gegen RB Leipzig konnten die Dortmunder noch einmal die Oberhand behalten und sicherten somit Rang zwei ab, bevor nun gegen Hoffenheim ein echter Offenbarungseid folgte.

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"Letzter Spieltag hat Aussagekraft über jede einzelne Mannschaft"

"Sie waren aggressiver, hatten mehr Motivation. Wir wollten diese Saison nicht so beenden", gab Mittelfeld-Abräumer Axel Witsel anschließend zu Protokoll. Auf dem Papier sei man vielleicht die bessere Mannschaft, aber auf dem Platz, monierte der Belgier, sei das anders.

Eine bemerkenswerte Aussage, die es bei den Bayern unter Hansi Flick wohl so nicht gegeben hätte. Wolfsburgs Sportdirektor Jörg Schmadtke brachte es, wenn auch indirekt, deutlich auf den Punkt: "Der letzte Spieltag hat viel Aussagekraft über jede einzelne Mannschaft."

So hat der 27. Juni 2020, bei allen finanziellen Unterschieden der Teams, wieder einmal deutlich gemacht, woran es auf dem Platz beim BVB im Unterschied zum Serienmeister aus München vor allem hapert.

Die Mentalitätsdebatte wird die Dortmunder also auch in der Sommerpause begleiten, auch wenn Marco Reus das möglicherweise anders sehen mag.

Markus Bosch

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