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Nach Verhaftung von Fedotow: Sorgen auch um Top-Star Kirill Kaprisow

  • Aktualisiert: 08.07.2022
  • 00:11 Uhr
  • ran / Ruben Stark / Franziska Wendler
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© Imago
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Im Angesicht der Verhaftung von Iwan Fedotow berichten Medien, Stürmer Kirill Kaprisow von den Minnesota Wild habe seine Heimat Russland fluchtartig verlassen. Wild-General Manager Bill Guerin widerspricht, aber die Sorge in der NHL nimmt zu. 

München - Im Zuge der Verhaftung des Torhüters Ivan Fedotow ist nun auch Verwirrung um einen der größten russischen Eishockey-Stars der Gegenwart entstanden.

Kirill Kaprisow, Top-Spieler bei Minnesota Wild in der NHL und Schütze des Gold-Tores gegen Deutschland bei Olympia 2018, befindet sich womöglich in einer Lage, die Anlass zur Sorge gibt. Es liegen in Russland gegen ihn anscheinend Vorwürfe auf dem Tisch, dass er 2017 eine gefälschten Militär-Ausweis erworben habe. 

Der General Manager der Minnesota Wild, Bill Guerin, dementierte zunächst Berichte, wonach Kaprisow bereits in die USA zurückgekehrt sei. Der Sportler befinde sich auch weiterhin in Russland, es gehe ihm dort aber gut. Zudem sagte Guerin, dass das Team versuche, mehr über die aktuelle Situation herauszufinden. "Er ist bei seinen Freunden und bei seiner Familie."

Die russische Zeitung "Sport-Express" hatte zuvor geschrieben, dass Kaprisow sofort in die Staaten geflohen sei, nachdem Nationalkeeper Ivan Fedotow verhaftet und in eine abgelegene Militärbasis im Norden Russlands gebracht worden war.

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Kaprisows Vater hatte die Vorwürfe bei "Sport-Express" bestritten und erklärt, sein Sohn habe einen solchen Militärausweis nicht erworben. Er sei vielmehr Student gewesen zu dieser Zeit und es sei vollkommen üblich, dass der Präsenzdienst beim Militär für Profisportler aufgeschoben werde. 

Allerdings sei diese Ausnahme bei Kaprisow am 30. Juni ausgelaufen, zitierte "The Athletic" eine Person, die mit der Angelegenheit vertraut sein soll. Sollte sich das bewahrheiten, könnte es sein, dass Kaprisow gezwungen ist, seinen Militärdienst für ein Jahr abzuleisten, wie es in Russland für Männer im Alter zwischen 18 und 27 üblich ist.

Kaprisow ist zum Gesicht der Minnesota Wild geworden

Kaprisow, der zum Gesicht der Minnesota Wild geworden ist, würde im Herbst in die zweite Saison seines 45 Millionen Dollar schweren Fünfjahresvertrages gehen. Bevor der Top-Scorer der Wild in die NHL wechselte, hatte er ebenso wie Fedotow für den Militärklub ZSKA Moskau gespielt.

Normalerweise ist den ZSKA-Spielern in der Vergangenheit der Militärdienst erlassen worden. "Du bist in der Armee, aber dein Job ist, Eishockey zu spielen", sagte eine russische Quelle bei "The Athletic".

Es gibt zahlreiche Bilder, die Kaprisow als ZSKA-Spieler auch mit Wladimir Putin zeigen. Und es wird vermutet, dass Kaprisow bei einer Anweisung von ganz oben nicht ausreisen könne. Allgemein mache sich in der NHL ein gewisses Maß an Bedenken breit, wenn es um Rückkehr russischer Spieler nach Nordamerika zur neuen Saison gehe. Auch Kaprisow sei eigentlich empfohlen worden, diesen Sommer nicht nach Russland zu reisen.

"Es ist klar", wird eine Quelle aus der NHL bei "The Athletic" zitiert, "dass Russland auf die NHL-Spieler Druck ausübt, Russland nicht zu verlassen. Das betrifft nicht allein Kirill Kaprisow. Ich weiß nicht, wie russische Spieler künftig in der Saisonpause mit gutem Gewissen nach Russland zurückkehren können. Es ist sehr kompliziert." 

Laut Guerin sei Minnesota trotz des anderslautenden Ratschlags "nicht übermäßig besorgt" gewesen, als Kaprisow nach dem Playoff-Aus seines Teams in seine Heimat geflogen sei. Auch über dessen Rückkehr versuche er sich angesichts der Personalie Fedotow nicht zu viele Gedanken zu machen.

"Alles, was ich versuche, ist, Informationen zu bekommen und nicht voreilig zu handeln oder in Panik zu verfallen."

2018 war Kaprisow der gefeierte Olympia-Held in Russland, jetzt gerät er womöglich in die Fänge der weltpolitischen Krisenlage. Die Hoffnung bleibt, dass an Kaprisow nicht ähnlich wie an Fedotow ein Exempel statuiert wird.

Ruben Stark / Franziska Wendler

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