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Adieu WM-Glanz: Willkommen im grauen Alltag

  • Aktualisiert: 19.03.2015
  • 12:37 Uhr
  • ran.de
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© getty
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Rückfall in alte Zeiten: Wieder einmal vertritt nur noch der FC Bayern die deutschen Farben in der Königsklasse. Dabei sollte die Bundesliga als Liga des Weltmeisters doch an Glanz zunehmen.

München - "Unterirdisch": Das war es, was Mats Hummels nach dem Aus von Borussia Dortmund im Achtelfinale der Champions League gegen Juventus Turin entfuhr.

Und ja, Hummels hatte Recht. Es war teilweise grausam, was der BVB bot. Champions-League-unwürdig, mit dieser Leistung unter den besten Acht Europas definitiv nichts zu suchen.

Tags zuvor bei Bayer Leverkusen kein viel besseres Bild. Die Truppe von Roger Schmidt rettete sich ins Elfmeterschießen - und blamierte sich ausgerechnet in der deutschen Paradedisziplin.

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Wieder nur ein deutscher Viertelfinalist

Dortmund raus, Leverkusen raus, Schalke raus - nur der FC Bayern vertritt wieder einmal die deutschen Farben im Viertelfinale der Königsklasse. Bei den Münchnern zählen die deutschen Weltmeister Manuel Neuer, Jérôme Boateng, Bastian Schweinsteiger, Thomas Müller und Mario Götze zu den Stützen, Philipp Lahm gibt sein Comeback.

Zwei Jahre in Folge durften sich die deutschen Fans an Bayern und Dortmund erfreuen, nun ist die Bundesliga dort wieder zurück, wo sie zuvor stand. Dabei hatte die Bundesliga als Liga des Weltmeisters doch zum großen Sprung ansetzen wollen.

Besorgt reagierte daher auch DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. "Es bestätigt nur das, was wir schon nach der glorreichen WM angekündigt hatten: Es gibt kein Ausruhen, kein Nachlassen, wir müssen dran bleiben, um die Spitze zu halten", sagte Niersbach und hofft nun, dass zumindest "die Bayern den Weg nach Berlin finden".

Hummels als Sinnbild der BVB-Krise

Maximal ein Klub - zumeist eben Bayern - kam in den letzten zehn Jahren über die Runde der letzten 16 hinaus. Die Bundesliga als Liga des Weltmeisters hat international ihren Glanz verloren. Und mit ihr ein Großteil der Weltmeister - wenn sie eben nicht gerade für den FC Bayern spielen.

Hummels und Roman Weidenfeller sind das Sinnbild der Dortmunder Krise. Durm, Ginter, Großkreutz? Nach 25 Bundesliga-Spieltagen, acht Champions-League-Spielen und drei Pokalrunden zusammen keine 35 Spiele über 90 Minuten.

Auch Benedikt Höwedes' vergebene Chance in der Schlussminute zum 5:3, das Schalke gegen Real weitergebracht hätte, ist sinnbildlich für das Auftreten des Rio-Helden. Teamkollege Julian Draxler fehlt seit Monaten verletzungsbedingt.

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Özil echauffiert Fans

Aber was ist mit den anderen Weltmeistern? Mesut Özil, Per Mertesacker? Mit Arsenal scheiterten sie am AS Monaco. Gerade nach dem Hinspiel war die Kritik am baumlangen Mertesacker enorm. Unbeweglich war nur eines der netteren Wörter in den englischen Zeitungen.

Özil ist nach seiner langen Verletzung erst auf dem Weg zurück, brachte aber mit seinem Trikottausch zur Halbzeit im Rückspiel gegen Monaco die Fans gegen sich auf.

Auch Kroos in der Kritik

Selbst bei den Klubs, die es ins Viertelfinale geschafft haben, sind die deutschen Weltmeister alles andere als unantastbar. Sami Khedira spielt bei Real Madrid kaum eine Rolle mehr, sein Abschied nach Saisonende scheint beschlossene Sache.

Auch auf Toni Kroos prasselte zuletzt herbe Kritik ein. Zunächst als Erlöser gefeiert, wurde er nach den letzten Partien ans Kreuz genagelt.

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Wenig Erfreuliches in der Europa League

André Schürrle? Von Chelsea zu Wolfsburg geflohen, dort zuletzt auch nur Ersatz. Er selbst sagt: "Im Moment bin ich nicht fit für drei Spiele die Woche." Immerhin vertritt Schürrle mit Wolfsburg noch die deutschen Farben in der Europa League gegen Inter Mailand (20.30 Uhr bei kabel eins und im Livestream auf ran.de).

Bei Inter kommt Lukas Podolski - für die Europa League erst gar nicht gemeldet - kaum zum Einsatz, und die italienischen Gazetten geizen nicht mit Häme und Spott für den einst gefeierten "Prinz Poldi".

Kramer sticht nicht heraus

Christoph Kramer scheiterte mit Borussia Mönchengladbach ebenfalls frühzeitig in der Europa League. Zwar erhält der zukünftige Leverkusener bei Coach Lucien Favre reichlich Spielzeit, aber Kramer sticht nicht durch herausragende Leistungen aus dem Gladbacher Kollektiv hervor.

Ron-Robert Zieler spielt mit Hannover nicht international, muss nach neun sieglosen Spielen um den Klassenerhalt kämpfen, kassierte in den letzten beiden Spielen fünf Gegentore.

Oldie Klose glänzt

Immerhin sorgen zwei Legionäre im Ausland für Furore. Ausgerechnet Oldie Miroslav Klose wird bei Lazio gefeiert, schoss die Römer mit einem Doppelpack, seinen Saisontoren sieben und acht, auf Platz drei.

Ebenfalls auf Rang drei steht Shkrodan Mustafi mit dem FC Valencia, ist erster Verfolger des Top-Duos FC Barcelona und Real Madrid. Aber auch Mustafi  ist international nicht vertreten.

Es liegt also weiterhin allein am FC Bayern, auf der großen Bühne zu glänzen. Nur, vom WM-Glanz ist wenig über.


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