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European League of Football live auf ProSieben MAXX und ran.de

Anthony Dable-Wolf: "Einige ELF-Spieler könnten in der NFL spielen"

  • Aktualisiert: 20.06.2021
  • 10:10 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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Der französische Wide Receiver Anthony Dable-Wolf schaffte den Sprung von der deutschen GFL in die NFL und stand bei den New York Giants sowie den Atlanta Falcons unter Vertrag. Nun spielt er für die Leipzig Kings in der European League of Football (live auf ProSieben MAXX und im Livestream auf ran.de). Im exklusiven Interview spricht er mit ran.de über den Saisonstart, seine Erfahrungen in der NFL und das gemeinsame Training mit Odell Beckham Jr. sowie Julio Jones.

ran.de: Herr Dable-Wolf, nach der GFL und der NFL werden sie nun für die Leipzig Kings in der neuen European League of Football spielen. Was reizt Sie an dieser Liga?

Dable-Wolf: Die ELF bietet den Spielern aufgrund der Fernsehübertragungen eine tolle Plattform. Das ist für alle Spieler eine große Chance. Besonders auch für die Positionsgruppen, die sonst nicht so im Fokus stehen. Ob ich als Wide Receiver gut gespielt habe, lässt sich zum Beispiel anhand der Zahlen ablesen. Das ist bei Offensive Linern völlig anders. Nun haben alle Spieler die Chance, sich in den Vordergrund zu spielen und auch ein Highlight-Tape zusammenzustellen.

ran.de: Ursprünglich sollten Sie für die German Knights in Hannover spielen, die sich mittlerweile aufgelöst haben. Stattdessen sind Sie nun in Leipzig gelandet.

Dable-Wolf: Das stimmt. Nach dem Aus der German Knights hatte ich sehr gute Gespräche mit unserem Head Coach Fred Armstrong. Außerdem habe ich mir einige Videos von unserem Quarterback Michael Birdsong angesehen, die mir sehr gefallen haben.

ran.de: Wie hoch ist das Trainingsniveau im Vergleich zur GFL und zur NFL?

Dable-Wolf: Je höher das Niveau ist, desto weniger Fehler machen die Spieler. Das habe ich auch damals in der NFL festgestellt. Es ist nicht so, dass die Receiver in der NFL zwei Mal so schnell sind wie in der GFL oder in der ELF. Sie machen einfach nur weniger Fehler. Und wenn jemand in der NFL doch einen Fehler macht, den Ball zum Beispiel einen Tick zu weit wirft, dann wird das sofort vom Gegner bestraft. Natürlich bewegen wir uns hier in der ELF nicht auf dem gleichen Niveau wie die Spieler der NFL. 

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ran.de: Aber?

Dable-Wolf: Aber ich würde schon sagen, dass einige Spieler von uns in der NFL spielen könnten. Ich kann natürlich nicht für alle sprechen, da wir je nach Positionsgruppe getrennt trainieren. Aber wenn ich mir unsere Receiver angucke, zum Beispiel Timothy Knuettel, Alpha Jalloh oder der japanische Nationalspieler Yoshihito Omi, dann sind das richtige Profis.

ran.de: Wie lautet das Saisonziel der Leipzig Kings?

Dable-Wolf: Unser Ziel besteht darin, jede Woche unser Spiel zu gewinnen. Wir hatten weniger Vorbereitungszeit als einige andere Mannschaften, weil wir später gegründet wurden. Zudem gibt es in Städten wie Köln oder Berlin viel mehr Football-Mannschaften. In Leipzig hingegen gibt es nur zwei Teams. Dadurch war es schwieriger, ein neues Team aufzubauen. Aber wir werden das Beste daraus machen.    

ran.de: Wie wichtig ist die Eingespieltheit der jeweiligen Mannschaften? Das polnische Team der Wroclaw Panthers hat zum Beispiel mit fast der gleichen Mannschaft die IFAF Europa Champions League gewonnen. In Leipzig hingegen muss sich eine komplett neue Mannschaft finden…

Dable-Wolf: Sicherlich ist das ein Vorteil, wenn die Teams eingespielt sind. Aber es ist anders als im Fußball. Im Fußball müssen sich die Spieler kennen, sodass die Automatismen stimmen. Im Football hingegen ist vom Snap an alles wie eine Choreographie durchgeplant. Daher ist es nicht so entscheidend, ob sich die Spieler untereinander kennen oder nicht. In der NFL werden Spieler teilweise entlassen und spielen eine Woche später für eine andere Mannschaft. Das ist kein Problem. 

ran.de: Die European League of Football ist eine Profiliga. Bedeutet das, dass alle Spieler derzeit ausschließlich Football spielen?

Dable-Wolf: Nein, viele Spieler gehen weiterhin ihrem Beruf nach. Die Import-Spieler hingegen spielen nur Football. Je mehr du der Mannschaft sportlich bringst, desto mehr kannst du auch verdienen. Ich bringe zum Beispiel den Vorteil mit, dass ich mich auf dem Niveau eines Import-Players bewege, als Franzose allerdings EU-Ausländer bin und somit keinem Amerikaner einen Platz wegnehme. Es ist sicherlich das Ziel der Liga, dass vielleicht in drei oder vier Jahren alle Spieler vom Football leben können. Allerdings ist das schwierig, weil die ganze Saison nur fünf Monate dauert. Außerhalb der Saison muss man anders Geld verdienen. Ich bin jetzt 32 Jahre alt und möchte noch lange spielen, muss aber auch an die Arbeit denken.   

ran.de: Was genau machen Sie neben dem Football beruflich?

Dable-Wolf: Bislang hatte ich das Glück, vom Football leben zu können. Aber das geht natürlich nicht ewig so weiter. Ich möchte die nächste Offseason nutzen, um in den Bereich Coaching zu gehen. Ich möchte das, was ich in der NFL erlebt habe, an andere Spieler in Europa weitergeben.   

Im zweiten Teil unseres Interviews spricht Anthony Dable-Wolf über seine Zeit in der NFL bei den New York Giants und den Atlanta Falcons.

Das Interview führte Oliver Jensen

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