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Kirchner kontert Kritik am Schnee-Transport per Lkw: "Ein Verwässern, ein Gewäsch"

  • Aktualisiert: 09.01.2020
  • 14:28 Uhr
  • SID
Article Image Media
© AFPSIDCHRISTOF STACHE
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Die Kritik am Schnee-Transport von Gelsenkirchen zum 370 Kilometer entfernten Weltcup in Oberhof ist Bundestrainer Mark Kirchner sauer aufgestoßen.

Oberhof - Die Kritik am Schnee-Transport mit über 30 Lkw von Gelsenkirchen zum gut 370 Kilometer entfernten Biathlon-Weltcup in Oberhof ist Bundestrainer Mark Kirchner sauer aufgestoßen. "Alle Beteiligten müssen sich grundsätzlich mal überlegen - ob das Politiker oder andere Funktionäre sind: Wenn man Weltmeisterschaften und andere Veranstaltungen ausrichten möchte in Regionen, wo es eher dünn mit Schnee ist, und dann diese Klimathematik in den Vordergrund schiebt, müssen wir sagen: Dann machen wir komplett zu", sagte Kirchner am Rande der Wettkämpfe im Thüringer Wald.

2000 Kubikmeter Schnee waren nach der World Team Challenge in der Schalker Fußball-Arena laut Organisationschef Silvio Eschrich nach Oberhof transportiert worden. Der von 37 Schneekanonen produzierte Schnee hatte alleine nicht ausgereicht, um die erforderliche Menge für die Rennen am Grenzadler zu stellen. 

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Vogel: "Angesichts des Klimawandels ist das nicht zu verantworten"

"Angesichts des Klimawandels ist das nicht zu verantworten", sagte Naturschützer Burkhard Vogel vom BUND Thüringen der Bild. Auch für den Weltcup der Skilangläufer am Wochenende in Dresden wurden laut Sächsischer Zeitung 120 Lkw-Ladungen Kunstschnee von einem Flughafendepot ans Königsufer transportiert.

"Ich glaube, auch wenn hier ein Meter Schnee liegt, funktioniert so eine Veranstaltung nicht klimaneutral", meinte Kirchner weiter und forderte von allen Beteiligten, "grundsätzlich erstmal klar im Kopf" zu sein: "Will man für die Region, für Deutschland oder auch international weiter Wintersport betreiben oder will man es nicht? Und wenn man das für sich entschieden hat, kann man sich eine Strategie in die eine oder andere Richtung zurechtbauen." Alles andere sei "ein Verwässern, ein Gewäsch oder ein Zug, auf den man aufspringt, und nicht die Realität, die man im Auge behält".

Laut Sprecher Stefan Schwarzbach mache sich auch der Deutsche Skiverband (DSV) "sehr wohl Gedanken, und nicht erst seit gestern, wie wir unseren Sport nachhaltig gestalten". Der DSV arbeite deshalb "eng mit Experten zusammen - mit Klimaforschern, der Uni Köln und mit unserem Umweltbeirat, den es auch schon seit mehreren Jahrzehnten gibt". Der Schnee in Oberhof bilde nach dem Biathlon-Weltcup zudem auch die Grundlage für Nachwuchs-Weltcups und Trainingseinheiten und werde somit nachhaltig genutzt, sagte Schwarzbach weiter.

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