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Boxen live auf ranFIGHTING.de

Claressa Shields’ Cinderella-Story: Vom Missbrauchsopfer zur Weltmeisterin

  • Aktualisiert: 19.06.2018
  • 10:04 Uhr
  • ran.de/Carolin Blüchel
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© 2017 Getty Images
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Supermittelgewichts-Weltmeisterin Claressa Shields greift nun auch im Mittelgewicht nach dem Titel (am 23. Juni gegen Hanna Gabriel live auf ranFIGHTING.de). Der kometenhafte Aufstieg der 23-Jährigen, entgegen aller Erwartungen, stellt jeden Hollywood-Streifen in den Schatten.

München - Diese Karriere gleicht einem Wunder. Als Fünfjährige konnte Claressa Shields noch immer nicht sprechen.

So war sie nicht in der Lage zu erzählen, dass sie der Lebensgefährte ihrer Alkoholiker-Mutter monatelang missbrauchte. Der Vater saß den Großteil ihrer Kindheit wegen Drogendelikten im Gefängnis.

Und in ihrer Heimatstadt Flint im US-Bundesstaat Michigan lebte knapp die Hälfte der 90.000 Einwohner unter der Armutsgrenze - auch Claressas Familie. Ihre Zukunftsprognose hätte schlechter nicht sein können.

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Doch das schüchterne, schmächtige Mädchen mit der Sprachbehinderung boxte sich durch – wortwörtlich. Heute, mit 23 Jahren, gilt Shields als eine der besten Boxerinnen der Welt.

Titel in der zweiten Gewichtsklasse im Visier

Nach zwei Olympiasiegen in London 2012 und Rio 2014 gewann Shields nach nur vier Profi-Kämpfen ihre ersten beiden WM-Gürtel im Supermittelgewicht. Dabei ließ sie die bis dato ungeschlagene Weltmeisterin Nikki Adler fast wie eine Amateurin aussehen. 

Am 23. Juni (gegen Hanna Gabriel live auf ranFIGHTING.de) sollen zwei weitere Titel dazukommen. Diesmal im Mittelgewicht. "Ich will Geschichte schreiben und pound for pound die besten Boxerin der Welt werden", sagte sie gegenüber "Fightnews.com". Ein kometenhafter Aufstieg, der begann, nachdem ihr Vater 2004 aus dem Gefängnis entlassen worden war.

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Vater war gegen Boxkarriere

Hinter Gittern hatte Bo Shields seine Liebe zum Boxen entdeckt und seiner Tochter vorgeschwärmt. Als diese im Alter von elf Jahren selbst die Handschuhe schnüren wollte, legte der Vater aber zunächst ein Veto ein. Sie sei als Mädchen viel zu hübsch für diesen brutalen Sport.

"Ich habe ihm geantwortet: Wovon zum Teufel sprichst du? Ich werde weder Model noch Sängerin. Mich interessiert auch kein anderer Sport. Ich will nur boxen", so Shields im Interview mit "BBC Sport". Bo Shields ließ sich überzeugen. 60 Dollar Jahresmitgliedschaft im örtlichen Boxklub wurden zur besten Investition seines Lebens. 

Nur sechs Jahre später gewann seine Tochter erstmals Olympisches Gold im Mittelgewicht. Vier Jahre später wiederholte sie den Erfolg. Ein Kunststück, das selbst Größen wie Joe Frazier, George Foreman oder Oscar de la Hoya nicht gelungen war. "Ich bin eben nicht sie", stellte Shields selbstbewusst klar.

Auch als Profi setzte sie ihren Siegeszug fort und durchlebte zeitgleich auch eine persönliche Wandlung.

Lange Zeit große Angst vor Männern

Nach dem traumatischen Missbrauch in der Kindheit hatte die heranwachsende Claressa lange Zeit panische Angst vor Männern. "Dann habe ich mir vorgenommen, mir von niemandem mein Leben zerstören zu lassen. Schon gleich gar nicht von jemandem, der mir das Gefühl gegeben hat, minderwertig zu sein", sagte sie. Dieser Satz wurde zu ihrem Mantra. Mittlerweile nutzt sie männliche Kollegen als Sparringspartner.

Ihren Peiniger traf sie noch ein einziges Mal im Alter von 16 Jahren. Kurz vor den Olympischen Spielen. Mitten auf der Straße. "Es war mein und sein Glück, dass er einen Hund dabei hatte. Sonst hätte ich ihn verprügelt und wäre wahrscheinlich im Gefängnis gelandet und nicht bei Olympia."

Es ist eine von zahlreichen Entscheidungen, auf die Shields stolz ist: "Ich hätte viele schlechte Entscheidungen treffen können. Aber ich ging zur Schule, habe immer weiter geboxt, an mich geglaubt und weiter gewonnen. Mein Schicksal hat mich nicht daran gehindert, erfolgreich zu werden."

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Beispielloser Siegeszug geplant

Nach einem fest eingeplanten Sieg gegen Hanna Gabriel soll übrigens ein Vereinigungskampf mit der deutschen Weltmeisterin Christina Hammer folgen. Im Anschluss daran will sich Shields dann die dritte Gewichtsklasse vornehmen.

Ihre Karriere soll ein beispielloser Siegeszug und eine Inspiration für andere Missbrauchsopfer werden. Es wäre eine wunderbare Geschichte, die kein Hollywood-Drehbuch der Welt hätte besser erzählen können.

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