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ranFIGHTING Gala live und exklusiv am 16. Juni

Firat Arslan vor Kampf bei der ran FIGHTING Gala: "Bin durch die Hölle gegangen"

  • Aktualisiert: 16.06.2018
  • 16:52 Uhr
  • ran.de
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© imago/Michael Weber
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Bei der ran FIGHTING Gala "Nacht der Champions" am 16. Juni (ab 16 Uhr live und exklusiv auf ranFIGHTING.de) wird Firat Arslan um die GBU-WM im Cruisergewicht kämpfen. Vorher spricht er im Interview über sein Alter, sein Pensum und seine Ziele.

München - Firat Arslan greift wieder nach einem Titel. Nach seinem Sieg gegen Isaac Ankrah am 19. Mai in der Türkei will der frühere WBA-Weltmeister im Cruisergewicht den WM-Titel nach Version der GBU. Der 47-Jährige kämpft bei der ran FIGHTING Gala am 16. Juni in Karlsruhe (ab 16 Uhr live und exklusiv auf ranFIGHTING.de, Tickets gibt es hier) gegen den Argentinier Pablo Mathias Magrini. Im Interview spricht über sein Alter, sein Pensum und seine Ziele.

Sie stehen einen Monat nach Ihrem letzten Kampf schon wieder im Ring. Wie schaffen Sie dieses Pensum in Ihrem Alter?

Der Kampf war ja nach einer Runde vorbei.  Das war für mich nicht mal wie ein Training. Ich war auf 12 Runden vorbereitet. Wenn es ein sehr kräftezehrender Kampf gewesen wäre, weiß ich nicht, wie ich das gemeistert hätte. Voraussetzung ist natürlich immer, verletzungsfrei zu bleiben.

Was treibt Sie an, so häufig im Ring zu stehen?

Mein Ziel ist es, noch einmal Weltmeister in einem der großen Verbände zu werden, und das verfolge ich eisern. Ich bin jetzt seit 13 Jahren bei den großen Verbänden immer in den Top Ten, Top 15 gewesen, darauf bin ich auch stolz. Wenn ich nicht glauben würde, dass ich nochmal Weltmeister werden kann, hätte ich schon längst aufgehört. Wenn es nicht klappt, habe ich es zumindest versucht.

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Gala Karlsruhe
News

ranFIGHTING Gala unter freiem Himmel: "Mehr geht nicht"

Die ran FIGHTING-Gala in Karlsruhe am 16. Juni hat eine Menge zu bieten: Ein Stadion, Open Air und acht Titelkämpfe.

  • 12.06.2018
  • 14:40 Uhr

Sie wollen noch einmal den großen Titel haben - und was passiert dann?

Ich hab meiner Frau versprochen, dass ich nächstes Jahr aufhöre. Ich bin Vater geworden von zwei süßen Mädchen, Zwillingen, die sind jetzt 17 Monate alt. Ende des Jahres sind es 30 aktive Jahre im Boxsport. Ich muss jetzt erstmal schauen, ob ich den WM-Titel überhaupt schaffe, das wäre Weltrekord im Cruisergewicht.

Und dann ist wirklich Schluss mit dem Boxen?

Ich kann nicht beschreiben, wie schwer es für mich ist, aufzuhören. Seit 30 Jahren dreht sich bei mir alles nur ums Boxen. Es ist schwer, Schluss zu machen, wenn man sich noch topfit fühlt. Ich hab Sparringspartner, die 15, 20 Jahre jünger sind und die konditionell kapitulieren müssen. Aber meine Frau hat recht: irgendwann ist Schluss. Daher genieße ich bis dahin jeden Kampf und auch jede Vorbereitung mit meinem Team. Mein Abschiedskampf steht für nächstes Jahr im Frühjahr fest.

Juckt es Sie in den Fingern, nochmal Marco Huck zu kämpfen, gegen den Sie 2012 sehr umstritten verloren haben?

Jeder weiß, ich wurde eigentlich 2012 Weltmeister gegen Marco Huck, aber den Sieg hat man mir nicht gegönnt. Den zweiten Kampf 2014 hat er dann klar gewonnen. Es ist aber so, wenn man einen Kampf verliert, den man eigentlich gewonnen hat, dann ändert man seinen Stil und geht mehr Risiken ein. Das dritte Duell gegen Marco Huck würde mich daher sehr reizen. Er ist zwar jetzt im Schwergewicht ist, aber selbst das könnte ich mir vorstellen. 

Man hat den Eindruck, Sie sind härter zu sich selbst als andere Boxer, darum sind Sie auch länger dabei. Liegt das auch daran, dass Sie mehr in Kauf nehmen mussten, um überhaupt eine Box-Karriere zu starten?

Ich bin ja Deutsch-Türke und ich liebe Deutschland und ich liebe die Türkei. Aber ich hatte als Deutsch-Türke in den ersten Jahren hier schon Schwierigkeiten. Im Kindergarten hatte ich Probleme mit dem Namen, da haben sie aus Firat "Dreirad" oder "Zweirad" gemacht. Das war eine harte Phase. Die schwere Kindheit hat mich auch im Boxsport geprägt. Als ich mit 18 entschlossen habe, Boxer zu werden, wusste ich nicht, dass ich nicht das nötige Talent habe, wie mir die Experten gleich zu Beginn mitgeteilt haben. Aber ich hatte mir vorgenommen, ich werde Weltmeister im Profiboxen und ich habe dran festgehalten.

Hatten die Experten denn Recht?

Ja, ich hatte nicht die Talente, die sie gesucht haben. Ich war kein Bewegungstalent, ich war auch nicht schnell oder der Beweglichste, auch koordinativ war ich nicht der Beste. Und man fängt auch nicht erst mit 18 eine Sportart an und wird hervorragend darin. Der Mensch geht immer den einfachen Weg und ich hatte mit 18 schon eine gewisse körperliche Kraft. Da hab ich gelernt, gegen die Weltspitze reicht das nicht und ich will Weltmeister werden, also muss ich einen neuen Weg suchen und das ging ganz klar über Kraft, über Physis, über Kondition, Ausdauer über Willenskraft und Härte, auch, um Schläge wegzustecken. Ich habe mein Wort gehalten, ich wurde Weltmeister, und das bei der WBA. Und auch später, gegen Huck und Hernandez, obwohl ich es nicht zugesprochen bekommen habe. Ich denke schon, dass meine Kindheit mich geprägt hat und auch der Boxsport. Ich bin wirklich durch die Hölle gegangen, um dort zu sein, wo ich bin.

Machen Sie nach Karlsruhe Pause oder geht es gleich weiter in die nächste Vorbereitung?

Ich habe schon zwei Mal Urlaub geplant, den ich aufgrund von Verletzungen absagen musste. Einmal hatte ich einen doppelten Kieferbruch - das war lange vor Arthur Abraham, aber das habe ich damals keinem gesagt, weil ich mich geschämt habe. Ich hab damit sogar weitergeboxt. Später hatte ich das Nasenbein zertrümmert und musste die Flüge absagen. Daher habe ich gesagt, ich buche nie mehr einen Flug und plane nichts mehr, wenn ein Kampf bevorsteht.

Was bedeutet es für Sie, in Karlsruhe zu kämpfen?

Ich freue mich tierisch, in Karlsruhe zu kämpfen, das ist ja nicht weit weg von Stuttgart und ich hoffe, auf zahlreiche Unterstützung aus meiner Umgebung und dass viele Fans kommen werden. Open Air habe ich in meiner ganzen Laufbahn wirklich nur zwei Mal gehabt, dadurch ist das für mich etwas Besonderes.

Tickets für die Gala gibt es hier

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