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Lara vs. Foreman: Box-Ästhet kündigt Knockout an
- Aktualisiert: 10.01.2017
- 21:36 Uhr
- ran.de/Carolin Blüchel
Super Weltergewichts-Champion Erislandy Lara verteidigt seine WM-Titel gegen Ex-Weltmeister Yuri Foreman (in der Nacht vom 13. auf 14. Januar ab 3 Uhr live und exklusiv auf ranFIGHTING.de). Bei einem Sieg winkt der vielleicht größte Kampf seiner Karriere.
München - Erislandy Lara wurde geboren, um zu kämpfen.
Er hat es immer getan: Als kleiner Junge, der in einer der ärmsten Ecken Kubas aufwuchs. Ohne Vater und mit einer Alkoholiker-Mutter. Als Amateur-Weltmeister, der nach einem Fluchtversuch in seiner Heimat von Fidel Castro persönlich vom Boxsport ausgeschlossen und zu Hausarrest verurteilt wurde. Als Profi, der nach seinem zweiten - schließlich erfolgreichen - Fluchtversuch im kapitalistischen Amerika von Null anfangen musste.
"Ich wusste, dass ich als Amateur-Boxer nie für meine Familie hätte sorgen können. In Kuba strebt jeder nach Olympischem Gold, aber kaufen kannst du dir dafür nichts. Deshalb musste ich fliehen", sagte Lara einmal. Seine Mutter, Schwester und zwei seiner Söhne sah er seitdem nicht wieder.
Boxkampf wird zum Schachspiel
Sportlich aber schaffte er den Durchbruch. Doch selbst als zweifacher Weltmeister im Super Weltergewicht kämpft Lara noch heute um Anerkennung und Zuneigung der Boxfans. Als Boxer der alten kubanischen Schule mit außergewöhnlichen Defensiv-Qualitäten und perfekter Technik ist "The American Dream" unbestritten einer der besten Pound-for-Pound Kämpfer der Welt. Die große Fangemeinde im Rücken blieb ihm bislang jedoch versagt.
Sein Kampfstil, so erfolgreich er auch ist, ist eben auch verhältnismäßig unspektakulär. Wenn Lara in den Ring steigt, wird aus einem Boxkampf ein Schachspiel. Boxexperten läuft dabei das Wasser im Mund zusammen. Dem gemeinen Box-Fan dagegen ist der Unterhaltungswert zu gering. Zu wenig Knockouts, zu viel Taktik.
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Lara kündigt Knockout an
Das soll sich im Herbst seiner Karriere aber ändern. Für die 4. Titelverteidigung seiner WBA- und IBO-Titel im Super Weltergewicht gegen Ex-Champion Yuri Foreman kündigte der sonst eher leise Kubaner einen großen Knockout an. "Ich werde ihn so schnell wie möglich K.o. schlagen", sagte Lara dem Portal "Premier Boxing Champions".
Ein Grund, weshalb "The American Dream" seinen nächsten Gegner in der Nacht vom 13. auf 14. Januar in Florida (ab 3 Uhr live und exklusiv auf ranFIGHTING.de) so schnell wie möglich aus dem Weg räumen will, ist auch ein möglicher Vereinigungskampf mit einem Weltmeister eines anderen Verbandes. Außerdem liebäugelt Lara mit einem Showdown gegen Mittelgewichts-Champ Gennady Golovkin. Ein solcher Kampf wäre verbunden mit dem wohl größten Zahltag seiner Karriere.
Foreman vor den Fäusten, Golovkin im Visier
Manager Luis DeCubas jr. glaubt, dass gerade Laras unbequemer Stil, "GGG" den letzten Nerv rauben könnte. "Die Leute denken, alle gehen Golovkin aus dem Weg. Keiner traut sich. Aber wir wollen diesen Kampf unbedingt. Lara hat den perfekten Stil, um GGG auch im Mittelgewicht in einem großartigen Kampf zu schlagen."
Die Frage bleibt, ob Golovkin oder auch die Weltmeister im Super Weltergewicht wie die Charlo-Brüder oder Saul Alvarez ein Duell mit Lara in Betracht ziehen. Bislang tat sich der Kubaner stets schwer bei der Gegnersuche. Denn kein Kontrahent kann im Ring gegen den Box-Ästheten glänzen.
Umstrittene Niederlage gegen Alvarez
Alvarez bekam dies bereits zu spüren. Als es der hoch gehandelte Mexikaner 2014 mit dem Rechtsausleger aufnahm, gewann er für manche wohl nur aufgrund seiner größeren Popularität durch Split Decision. Zumindest war Canelos Erfolg seinerzeit höchst umstritten und kratzte an seinem Image als legitimer Nachfolger von Floyd Mayweather jr.
Sollte Lara seine Knockout-Vorhersage gegen Foreman allerdings in die Tat umsetzen, dürften jedoch auch Golovkin und Co. hellhörig werden. Denn eine mögliche Kampfbörse für einen Lara-Fight würde dann wohl schwindelnde Höhen erreichen. Und der Kubaner hätte sich am Ende damit wohl auch die Zuneigung der Box-Fans erkämpft.
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